Der Sieg von Red Bull-Pilot Sebastian Vettel mit einer erneuten Zielankunft vor seinem nächsten Verfolger Fernando Alonso lässt den Punktevorsprung des Deutschen weiter ansteigen.
Ein Blick auf die Statistik der vergangenen Monza-Rennen zeigt, dass wie auch heute die Pole Position oft die halbe Miete ist: Aus der 40. Pole des Deutschen wurde sein 32. Sieg mit dem er in den ewigen Bestenliste mit Konkurrent Fernando Alonso gleichzog.
Jedoch erwischte Vettel heute zwar nicht unbedingt den besten Start, da er sich auf der Innenbahn gegen Teamkollege Mark Webber wehren musste und ihm außen herum ein hervorragend gestarteter Felipe Massa ziemlich nahe kam. Der Brasilianer konnte wie auch Fernando Alonso direkt an Nico Hülkenberg vorbei und wählte schließlich die äußere Linie. Sebastian Vettel hatte sich beim Anbremsen in die erste Kurve zwar gleich einen Bremsplatten eingefahren, konnte aber dennoch unbeirrt bis zum planmäßigen Reifenwechsel weiterfahren.
Desweiteren hat sich Lotus-Pilot Kimi Raikkönen bei der Anfahrt in die erste Kurve etwas verschätzt, weshalb er dem McLaren von Sergio Perez ins Heck krachte. Der Mexikaner war dadurch gezwungen die Schikane auszulassen und sich danach wieder ins Feld einzusortieren. Raikkönen beschädigte sich bei dieser Aktion den Frontflügel und konnte zwecks Wechsel gleich zum Ende der ersten Runde in die Box abbiegen.
Ein frühes Rennende gab es heute für Paul di Resta, der nach einem Unfall in der zweiten Schikane sein Auto abstellen musste. Der Schotte, der bereits in Belgien unfallbedingt nicht die Zielflagge sah und auch im Training schon mit Bremsproblemen in der Parabolica sein Auto verlor, kollidierte bereits in der ersten Runde im Stau mit dem Lotus von Romain Grosjean.
Im weiteren Verlauf begann für Alonso die Jagd auf den vor ihm liegenden Mark Webber, den er schon nach wenigen Umläufen in der zweiten Schikane überholen konnte. Als der Spanier dann auf seinen Teamkollegen Felipe Massa aufschloss, wurde er kurz darauf vor der ersten Kurve kampflos vorbeigelassen. Ein Aufholen auf den in Führung liegenden Deutschen war für Alonso allerdings nicht möglich – im Gegenteil: Nachdem Mark Webber an Felipe Massa vorbeiging holte dieser auf den Spanier auf.
Jedoch wurden beide Red Bull-Piloten gegen Ende des Rennens sicherheitshalber zum Short Shifting aufgefordert, was bedeutet, dass sie früher als üblich hochschalten sollten. Diese Anweisung galt für einen Gangwechsel vom Zweiten in den Dritten für das Beschleunigen aus der ersten Schikane heraus. Ohne diese Probleme hätte Webber es womöglich noch geschafft Alonso zu kassieren und Vettel wäre eventuell mit einem größeren Vorsprung und der schnellsten Rennrunde ins Ziel gefahren.
Diese ging jedoch diesmal an Lewis Hamilton, der ansonsten aber ein Wochenende zum Vergessen erlebte: Nachdem er es bereits im Qualifying nicht einmal ins Q3 schaffte, musste er im heutigen Rennen aufgrund eines schleichenden Plattfußes frühzeitig an die Box und seine Strategie dementsprechend auf 2-Stopp umändern. Das brachte ihm zwar eine Menge interessante Duelle im Mittelfeld ein, jedoch unterm Strich nur 2 Punkte für seinen neunten Platz, den er sich zum Schluss noch gegen Ex-Kollege Jenson Button holte.
Lobenswert ist erneut die Leistung von Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot, der sensationell vom dritten Platz startete, konnte sich heute rundenlang vorm Mercedes von Nico Rosberg halten und kam nur 10 Sekunden hinter dem Sieger ins Ziel. Zwar verlor der Emmericher gleich am Start zwei Plätze gegen die Ferraris, war allerdings über den Rennverlauf absolut konkurrenzfähig und es fehlte ihm am Ende nur eine Sekunde auf den vierten Platz von Felipe Massa. Es wird nun interessant zu sehen sein, ob die heutige Performance von Sauber aufgrund der speziellen Streckencharakteristik von Monza nur ein Einzelfall war oder ob die Schweizer von jetzt an für den Rest der Saison ein Punktekandidat sind.
Vor der Reise nach Singapur führt Sebastian Vettel die WM-Wertung nun mit 53 Punkten vor Fernando Alonso an. Hamilton, Raikkönen und Webber auf den folgenden Plätzen liegen somit schon fast außer Reichweite und jetzt folgen auch noch die Asien-Rennen, bei denen die Red Bulls in den vergangenen Jahren eigentlich immer sehr stark waren…
Ergebnis:
01. Sebastian Vettel Red Bull Racing 1:18:33.352
02. Fernando Alonso Ferrari +5.4 secs
03. Mark Webber Red Bull Racing +6.3 secs
04. Felipe Massa Ferrari +9.3 secs
05. Nico Hulkenberg Sauber +10.3 secs
06. Nico Rosberg Mercedes +10.9 secs
07. Daniel Ricciardo Toro Rosso +32.3 secs
08. Romain Grosjean Lotus +33.1 secs
09. Lewis Hamilton Mercedes +33.5 secs
10. Jenson Button McLaren +38.3 secs
11. Kimi Räikkönen Lotus +38.6 secs
12. Sergio Perez McLaren +39.7 secs
13. Esteban Gutierrez Sauber +40.8 secs
14. Pastor Maldonado Williams +49.0 secs
15. Valtteri Bottas Williams +56.8 secs
16. Adrian Sutil Force India +1 Lap
17. Charles Pic Caterham +1 Lap
18. Giedo van der Garde Caterham +1 Lap
19. Jules Bianchi Marussia +1 Lap
20. Max Chilton Marussia +1 Lap
Ret Jean-Eric Vergne Toro Rosso Rd.14
Ret Paul di Resta Force India Rd.1
