Im siebten Teil unseres großen Formel 1 Rückblicks werfen wir einen Blick auf Williams und Toro Rosso.
Das große Problem von Frank Williams war in diesem Jahr also nicht das Auto, sondern die Piloten, die aus dem Auto viel zu wenig herausgeholt haben. Als Beispiel kann man hier Pastor Maldonado nehmen. Nach seinem Sieg hat der Venezolaner neun Rennen lang nicht mehr gepunktet. Dies lag allerdings nur einmal an der Technik. Nur beim großen Preis von Singapur schied Maldonado mit einem Hydraulikdefekt aus. Häufig gab es aber auch Zwischenfälle, wie beispielsweise beim Großen Preis von Valencia, als Maldonado in der Schlussphase völlig unnötig noch mit Lewis Hamilton kollidiert und ein gutes Ergebnis wegwirft. Ich will hier nicht alle Zwischenfälle aufzählen, aber Fakt ist, dass Maldonado viele Punkte weggeworfen hat in diesem Jahr. Ein anderer Pilot hätte diese Ergebnisse nachhause gefahren und hätte die für Williams so wichtigen Punkte geholt. Die Frage wird sein, wie lange sich das Williams anschauen wird. Aber so lange Maldonado einen gut gefüllten Geldbeutel hat, wird er wohl weiter im Cockpit sitzen, da das Team das Geld einfach braucht. Für ein Topteam hat er sich allerdings trotz Sieg in diesem Jahr überhaupt nicht empfohlen.
Auch Teamkollege Bruno Senna hat in diesem Jahr zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht. Allerdings war Senna zehnmal in den Punkten und damit fünfmal mehr als Pastor Maldonado. Dennoch hat er weniger Punkte auf seinem Konto, was damit zusammenhängt, dass der Brasilianer meistens auf Platz 10 ins Ziel kam. Im Rennen war Senna schon besser als Maldonado. Das Problem von ihm war allerdings seine Qualifikationsschwäche. Häufig startete er im hinteren Teil des Feldes und von dort kannst du eben nichts gewinnen. Und genau diese Schwäche wird ihm auch sein Cockpit gekostet haben. Denn es ist ja nicht so, dass Senna kein Geld mitbringt, aber der Finne Bottas hat in diesem Jahr während den freien Trainings überzeugt, bringt Geld mit und hat das Cockpit meiner Meinung nach auch verdient gewonnen.
Ich als Teamchef hätte mich trotz Sieg dennoch von Maldonado getrennt, aber wie gesagt, bringt er eine Menge Geld mit, auf das das Team eben angewiesen ist.
Williams: 6 von 10 Punkten
Pastor Maldonado: 3 von 10 Punkten
Bruno Senna: 3 von 10 Punkten
Zu den Fahrern an sich gibt es eigentlich nicht so viel zu sagen. Beide haben so finde ich meistens einen ordentlichen Job gemacht und das bestmögliche aus ihren Möglichkeiten gemacht. Daher hat sich das Team auch dazu entschieden im kommenden Jahr wieder mit identischer Fahrerpaarung an den Start zu gehen.
Die Aussichten für kommende Saison sind gar nicht mal so schlecht. James Key, der den diesjährigen Sauber konstruierte hatte ein richtig guten Wagen auf die Reifen gestellt. Dies sollte ihm auch mit Toro Rosso gelingen. Auch wenn die Grundvoraussetzungen beim italienischen Rennstall nicht ganz so gut sind, wie bei Sauber. Trotz allem sollte das Team im nächsten Jahr wieder mit den anderen Mittelfeldteams mithalten können.
Toro Rosso: 5 von 10 Punkten
Jean-Eric Vergne: 7 von 10 Punkten
Daniel Ricciardo: 7 von 10 Punkten.