Formel 1: Saisonrückblick Teil 2 – Ferrari

Von Morethanracing @morethanracing

Teil 2 unseres großen Formel 1 Rückblicks: Heute schauen wir uns Ferrari genauer an.

Die Saison 2011 verlief für Ferrari nicht gut, umso größer waren die Ansprüche dann für das Jahr 2012. Doch die Gesichter waren relativ lang, als man bei den Testfahrten merkte, dass der F2012 deutlich zu langsam ist. Hauptproblem des F2012 war die Aerodynamik. In den Kurven verlor man viel Zeit. Zu wenig Downforce also. Nach dem ernüchternden Testauftakt gingen die Medien mit dem italienischen Rennstall hart ins Gericht. Zeit um das Auto im Prinzip neuzubauen blieb nicht mehr und so ging es mit der „Gurke“ nach Melbourne. Mit dem Ergebnis kein Ferrari in Q3. Dennoch gelang Fernando Alonso in Australien im Rennen dann immerhin ein fünfter Platz. Schon mehr als Schadensbegrenzung.

Eine Woche später sollte im Regenchaos von Malaysia dann sogar der erste Saisonsieg folgen. Eine unglaubliche Fahrt von Fernando Alonso. Zum Europaauftakt hat man dann den F2012 generalüberholt und das Auto war dann schon deutlich stärker, aber vor allem in der Qualifikation hatte man über das gesamte Jahr zu kämpfen, außer es regnete. Der F2012 brauchte zu lange, um die Reifen auf Temperatur zu bringen und das ist für die Qualifikation natürlich tödlich, denn da muss die erste Runde, maximal die zweite Runde sitzen. Im Rennen war dies dann allerdings nicht unbedingt ein Nachteil, denn dadurch, dass der Ferrari zum Teil schonender mit den Reifen umging, konnte man teils länger mit einem Satz fahren als die Konkurrenz. Dazu kam die enorm gute Zuverlässigkeit der Roten. Kein technischer Defekt im Rennen. Wenn mal ein Motor hochging, dann war es im freien Training, wenn man mit den alten Aggregaten unterwegs war. Einzig der Bruch des Stabilisators in der Qualifikation zum Großen Preis von Monza kostete Alonso einige Startplätze. Das es aber ausgerechnet Ferrari war, die bis zuletzt gegen Red Bull um den Titel fighteten war dann schon eine Überraschung. Zu verdanken haben sie dies aber Fernando Alonso.

Alonso und da sind sich alle einig, ist seine bisher stärkste Saison überhaupt gefahren, denn was der Spanier aus dem Auto im Rennen herausgeholt hat ist schon beeindruckend. Wenn er die Chance hatte zu gewinnen, dann hat er es auch gemacht. Hatte er die Chance nicht, dann hat er das bestmögliche Ergebnis nachhause gefahren. 18 Rennen beendete er in der Saison 2012 und diese alle in den Punkten. Und das bis auf eine Ausnahme alle in den Top 5! Die zwei Ausfälle kamen jeweils durch Startkollisionen zustande. Eigentlich eine perfekte Saison für den Spanier. Wenn man ihn unbedingt etwas vorwerfen will, dann kann man ihn ankreiden, dass er beim Start des Japan Grand Prix etwas zu aggressiv war und dadurch die Kollision mit Raikkonen entstand. Das ist dann aber auch schon alles.

Felipe Massa hingegen fuhr eine relativ bescheidene Saison. Sein Problem waren wohl die Pirelli Reifen, die er einfach nicht zum Funktionieren brachte. Und so kamen zur Saisonmitte schon Gerüchte auf, die besagten, dass Ferrari Massa noch während der Saison ersetzen wollte. Felipe Massa hatte nach 10 Rennen gerade mal 23 Punkte. Während sein Teamkollege zu dieser Zeit die WM anführte. Ferrari hielt allerdings an Massa  fest und stärkte ihm den Rücken. Und etwas überraschend folgte in der zweiten Saisonhälfte eine große Steigerung. Zwei Podien konnte der Brasilianer einfahren. Sein bestes Saisonergebnis, ein zweiter Platz erzielte er beim Großen Preis von Japan. Und jetzt kommt die noch viel größere Überraschung, denn in den letzten Rennen der Saison war Massa mindestens genauso schnell wie Fernando Alonso, wenn nicht sogar schneller. Felipe hat seine Form scheinbar wieder gefunden, was mich persönlich sehr für ihn freut und sollte er diese halten können, dann wird das bei Ferrari sicher eine interessante Saison 2013.

Ferrari: 7 von 10 Punkten

Fernando Alonso: 9 von 10 Punkten

Felipe Massa: 5 von 10 Punkten

Morgen geht es dann weiter mit Mclaren-Mercedes.