Die Formel 1 Saison 2014 ist vorbei und damit ist es Zeit für den großen more-than-racing.de Saisonrückblick, bei dem wir uns wie üblich alle Teams nochmal vornehmen und uns deren Saison genau anschauen.
Für Caterham war es zweifelsohne eine verdammt schwierige Saison. Nicht nur sportlich, sondern auch geschäftlich, denn Tony Fernandes hatte, nachdem es auch in der Saison 2014 nicht gut lief keine Lust mehr auf das Formel 1 Team und verkaufte es schließlich, doch dieser Verkauf lief alles andere als Glatt und die vermeintlichen Käufer waren irgendwann so genervt von Fernandes, dass sie das Team schlussendlich doch nicht übernahmen. Finanziell stand das Team immer schlechter und schlechter da und schlussendlich musste man das Insolvenzverfahren einleiten. Wie schlecht man finanziell aufgestellt war wurde zusätzlich noch unterstrichen mit einem Bild von Kamui Kobayashi, welches eine notdürftig geflickte Aufhängung zeigte.
Der Insolvernzverwalter Finbarr O’Connell übernahm von diesem Zeitpunkt an die Verantwortung für das Team. Dank einer Ausnahmegenehmigung von Bernie Eccelstone, konnte das Team die Rennen in Sao Paulo und Austin auslassen. Ziel war es selbstverständlich einen Käufer für das Team zu finden, doch das gestaltete sich schwieriger als gedacht. Um nochmals auf sich aufmerksam zu machen, wollte man unbedingt am letzten Rennen der Saison teilnehmen. Dazu startete man ein Crowdfunding Projekt, mit dem man tatsächlich das nötige Kleingeld zusammenbrachte und schlussendlich in Abu Dhabi an den Start gehen konnte und man verkaufte sich dort erstaunlich gut.
Wie geht es mit Caterham weiter? Man weiß es noch nicht genau. Angeblich hat der Insolvenzverwalter mögliche Käufer an der Angel mit denen man in Abu Dhabi Gespräche geführt hat. Näheres dazu weiß man aber noch nicht. Man kann allerdings nur hoffen, dass der Verkauf des Teams über die Bühne geht und der Start des Teams im nächsten Jahr gesichert ist, damit wenigstens 20 Boliden am Start sind.
Die Fahrer
Kamui Kobayashi erlebte keine wirklich gute Saison. Gut mit dem Caterham kann man jetzt auch nicht sonderlich viel erreichen, allerdings hatte man sich vom Japaner schon irgendwie etwas mehr erwartet. Zumindest, dass er die beiden Marussia Piloten regelmäßig angreift, aber auch das war eher selten möglich. Hinzu kommt, dass er im Team nicht wirklich viele Befürworter hatte, da er kaum Sponsorengelder mitbrachte und aus dem diesem Grund kurzerhand in Spa auch mal ausgetauscht wurde.
Einen Gefallen hat sich Kobayashi mit seinem Formel 1 Comeback bei Caterham aber keinesfalls getan. Sicher war sein Traum wieder Formel 1 zu fahren, aber dafür hat er ein Ferrari Werkscockpit in der FIA WEC aufgegeben. Die Italiener waren nach dem kurzfristigen Abgang des Japaners alles andere als begeistert, denn er hätte auch für das Formel 1 Team arbeiten sollen. Genauer gesagt hätte er unter anderem im Simulator arbeiten sollen.
Kobayashis Tage in der Formel 1 sind ziemlich sicher gezählt. Er ist kein schlechter Fahrer, aber alle Cockpits sind mehr oder weniger belegt und selbst wenn Caterham im nächsten Jahr noch antritt, wird er hier sicher kein Cockpit mehr bekommen, da das Team auf Fahrer mit viel Geld angewiesen ist. Kobayashi wird in Kürze einen Test in der Super Formula absolvieren. Vielleicht findet er ja in der wirklich interessanten Serie ein Cockpit. Zu wünschen wäre es ihm.
Marcus Ericsson hat sich in diesem Jahr zweifelsohne gesteigert, aber wirklich ansprechend waren seine Leistungen trotzdem nicht. Gegen seine Teamkollegen hatte meist das Nachsehen, aber aufgrund des gut gefüllten Geldbeutels, war das Cockpit des Schweden nie in Gefahr. Und so wird er auch im nächsten Jahr in der Formel 1 zu sehen sein, allerdings bei einem neuen Team. Ericsson wird bei Sauber andocken.
Will Stevens war beim letzten Rennwochenende in Abu Dhabi am Start und hat sich wirklich gut verkauft. Sein Rückstand auf Kobayashi hielt sich in Grenzen und man darf nicht vergessen, dass dies sein erstes richtiges Rennwochenende war. Auch wenn er schon einige Testtage hinter sich hat, ist ein richtiges Rennwochenende dann nochmal was ganz anderes. Stevens ist ein Kandidat auf ein Cockpit bei Caterham im nächsten Jahr, sofern der Rennstall an den Start gehen wird.
Andre Lotterer war in Spa verdammt gut dabei. Zum ersten Mal seit 10 Jahren saß der Deutsche wieder in einem Formel 1 Boliden und hatte sofort seinen Teamkollegen Ericsson im Griff. Leider schied er im Rennen schon in der Anfangsphase aufgrund eines technischen Defekts aus. Ursprünglich waren noch weitere Einsätze geplant, die aber aufgrund der schlechten Teamführung am Ende nicht stattfanden.
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Caterham
