Kurvenabschnitt Pouhon
Nach den zahlreichen Reifenschäden von Silverstone und den darauffolgenden Änderungen in den Mischungen ging man davon aus, dass die Sicherheitsbedenken bezüglich des ‘schwarzen Golds’ in dieser Saison kein Thema mehr seien – bis heute…
Die Bilder hat wohl noch jeder Zuschauer im Kopf: Dem in Führung liegenden Lewis Hamilton geht der Reifen hoch und seine Träume von Heimsieg schwinden dahin. Da neben dem Briten aber noch drei weitere Fahrer Opfer von Reifenschäden innerhalb des britischen Grand Prix wurden, war Reifenlieferant Pirelli gezwungen zu reagieren. Modifizierungen gab es bereits am Nürburgring und am Hungaroring schließlich neue Reifen, die zuvor bei Young Driver Test getestet wurden.
Erneut aufgetauchte Reifenschäden in den Freitags-Trainings des belgischen Grand Prix versetzen allerdings sowohl Fahrer als auch Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery in Sorge.
Was war passiert? Weltmeister Sebastian Vettel und Ferrari-Pilot Fernando Alonso erlitten beide jeweils Reifenschäden in Bereich von Kurve 13 und 14, also kurz nach der schnellen Doppellinkskurve Pouhon. Vettel war durch Folgeschäden am Unterboden dazu gezwungen das 2. Freie Training vorzeitig zu beenden.
Zwar hat Pirelli die Ursache noch nicht entdeckt, aber dennoch gehen sie davon aus, dass die Schäden von Trümmern auf der Strecke verursacht wurden.
Diese Aussage klingt wie nach Perez’ Reifenschaden in Silverstone im Training – und es kam wie wir wissen anders. Gründe genug um besorgt zu sein.
Wie die BBC berichtet äußert speziell Red Bull-Pilot Mark Webber Sicherheitsbedenken. “Wir brauchen Antworten. Und ‘Trümmerteile’ ist nicht die Antwort.”
Gerade bei einer Hochgeschwindigkeitsstrecke wie Spa-Francorchamps wünscht man sich am Wenigsten die Kontrolle über sein Auto zu verlieren oder von umherfliegenden Reifenteilen getroffen zu werden, wie es Fernando Alonso in Silverstone beinahe erlebt hatte.
Paul Hembery selbst bezeichnet die ganze Problematik als “eine Sorge für den Sport”, da sie nun hingehen und herausfinden müssen, was nun die Ursache war. Er versicherte allerdings, dass sie ihr Bestes geben werden, um das Problem zu identifizieren.
Laut Mark Webber könnte der angedrohte Regen für das morgige Qualifying und das Rennen am Sonntag das Problem zunächst einmal ‘beheben’, da die Kurvengeschwindigkeiten unter Nässe doch um einiges langsamer seien und die Reifen demnach weniger belastet würden.
Dennoch bleibt zu hoffen, dass das die ganze Reifenthematik bald ein Ende findet. Neben den Sicherheitsbedenken schadet es außerdem dem Image des Herstellers und desweiteren fällt den Italienern immer noch ein Vertrag für 2014…