Ein kurzer Rückblick auf den zweiten Testtag in Jerez. Diesmal hatte Jenson Button im McLaren die Nase vorne.
(C) Mclaren-Mercedes
Am gestrigen Tage wurde das Testprogramm kurzfristig geändert. Eigentlich wollte man den Test der Regenreifen erst am morgigen Freitag durchführen, da aber die Strecke am Morgen sowieso nass war, zog man den Regenreifentest einfach vor. Am Nachmittag war die Strecke dann trocken, so dass noch mit Slicks gefahren werden konnte.
Die Tagesbestzeit ging an Jenson Button im McLaren-Mercedes mit einer 1:24.165. Aber wie auch gestern gilt: Die Zeiten sagen absolut nichts aus. Allerdings sollte man sich den McLaren mal etwas genauer anschauen, denn hier hat man sich am Heck des MP4-29 was geniales einfallen lassen. Denn bekanntermaßen ist das untere Heckflügelelement in diesem Jahr nicht erlaubt. Um dies zu kompensieren hat man bei McLaren eine besondere Hinterradaufhängung gebastelt. Sie besteht oben und unten aus jeweils drei Querlenkern, welche alle mit dem Radträger verbunden sind und eine entsprechende Ummantelung haben was ein riesiges Flügelprofil ergibt. Eine sehr interessante, clevere und vor allem legale Idee. Auch in Sachen Zuverlässigkeit war der McLaren gut aufgestellt. Schließlich war der neue MP4-29 gestern zum ersten Mal auf der Strecke und Button konnte immerhin 43 Runden absolvieren. Mehr als alle anderen am ersten Testtag.
Dahinter folgte Kimi Raikkonen im Ferrari. Der zweite Testtag des Finnen verlief ohne technische Probleme und auch ansonsten ist man bei Ferrari Stand jetzt wohl ganz zufrieden. Zudem verriet James Allison, dass die Werte die man im Windkanal gesammelt hat erstmals seit langer Zeit wieder mit den Werten übereinstimmen, die man auf der Strecke gesammelt hat. In den vergangenen Jahren war dies immer das große Problem bei der Scuderia, weshalb man sich immer in den Windkanal von Toyota in Köln einmieten musste.
Valtteri Bottas folgte auf Platz drei vor Nico Rosberg im Mercedes, der mit 97 Runden knapp 1,5 Renndistanzen ohne Probleme absolvieren konnte. Überhaupt fällt auf, dass die Mercedes befeuerten Teams bisher die wenigsten Probleme haben. Ganz im Gegensatz zu den Teams die von Renault beliefert werden. Vor allem das ERS macht wohl große Schwierigkeiten, weshalb die Renault Teams nur auf insgesamt 19 Runden am gestrigen Tag kamen.
Bei Red Bull hat man allerdings nicht nur die Probleme von Renault, sondern auch enorme Kühlprobleme. Zwar hat der RB10 wohl das schlankste Heck der 2014er Boliden, aber dies scheint sich nun rächen. Nachdem Vettel schon am ersten Testtag nach wenigen Runden mit einem rauchenden Red Bull in die Box kam, wiederholte sich das Bild am zweiten Testtag erneut. Die Stimmung dürfte beim Weltmeisterteam derzeit nicht sonderlich gut sein, da man an den beiden Testtagen gerade mal 11 Runden absolvieren konnte.
Das Ergebnis im Überblick:
- Jenson Button (McLaren) 1:24.165
- Kimi Raikkonen (Ferrari) 1:24.812
- Valtteri Bottas (Williams) 1:25.344
- Nico Rosberg (Mercedes) 1:25.588
- Sergio Perez (Force India) 1:28.376
- Esteban Gutierrez (Sauber) 1:33.270
- Marcus Ericsson (Caterham) 1:37.975
- Sebastian Vettel (Red Bull) 1:38.320