Entgegen vieler Erwartungen blieb es heute während des Rennens in Sepang trocken. Hamilton siegte überlegen vor Teamkollege Rosberg – Vettel starker Dritter.
Die Mercedes-Dominanz aus Melbourne setzt sich fort, aber da es diesmal keinen Ausfall für einen der beiden Silberpfeile gab, schaffte das Team den ersten Doppelsieg seit ihrer Rückkehr im Jahr 2010. Lewis Hamilton fuhr in einer eigenen Liga vorneweg: “Ich bin heute unglaublich glücklich. Das ist mein erster Sieg in Malaysia nach acht Versuchen und es für unsere Petronas-Familie in ihrem Heimatland zu schaffen macht es noch mehr besonders.” Zudem widmete der Brite seinen 23. GP-Sieg denen, die vom Flugunglück der malaysischen Fluglinie betroffen sind.
Interessanterweise konnte Sebastian Vettel teilweise sogar mit Nico Rosberg mithalten, der offensichtlich Reifenprobleme hatte. Aber der viermalige Weltmeister weist auf den Fortschritt seiner Truppe hin: “Wir haben sicherlich einen guten Schritt nach vorne gemacht, aber wir haben noch immer viel Arbeit vor uns. Es ist toll heute einen Podiumsplatz errungen zu haben. Wenn man betrachtet wo wir vor nicht einmal zwei Monaten waren, denke ich, ist dieses Wochenende ein gewaltiger Schritt in die richtige Richtung.”
Gleich am Start rückte Nico Rosberg an seinem deutschen Landsmann vorbei, auch wenn der Mercedes-GP doch recht nah an die Boxenmauer gedrückt wurde. “Es war sehr nah an der Wand”, merkt der viermalige GP-Sieger an. Ricciardo kam so nah an seinen Teamkollegen heran und überholte diesen außen herum in Kurve 2. Während sich Hamilton an der Spitze immer weiter absetzte, holte sich Vettel den dritten Platz wieder zurück.
Magnussen traf Raikkönen unglücklicherweise mit seinem Frontflügel weshalb den Finne einen Reifenschaden erlitt und ans Ende des Feldes zurückfiel. Auch der F1-Neuling erlitt einen Schaden am Frontflügel, den er später auch noch wechseln musste – zudem belegte ihn die Rennkommissare noch mit einer 5-Sekunden-Strafe, die er bei einem weiteren Boxenstopp absitzen konnte.
Ricciardo wieder im Pech
Nach der Benzinaffäre in Melbourne bleibt das Pech Ricciardos weiter bestehen: Beim zweiten Boxenstopp bekam der Australier das Signal loszufahren, ohne das die Radmutter des linken Vorderreifens richtig drauf war. Der Red Bull-Pilot stoppte nach wenigen Metern, seine Mechaniker schoben ihn zurück und machten das Rad nochmal richtig fest und ließen ihn wieder weiterfahren. Kurz löste sich der Frontflügel leicht und bohrte eine Rille in einen der Vorderreifen. Ob die Beschädigung durch das Zurückschieben des Autos mit anschließendem Anheben kam oder durch das Überfahren eines Kerbs ist noch unklar. Somit gab es für den Webber-Nachfolger einen neuen Satz Reifen und einen neuen Frontflügel.
Infolge des “unsicheren Losfahrenlassens” (unsafe release) brummte die Rennleitung Ricciardo auch noch eine 10-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe auf. Nachdem diese auch abgesessen wurde dem Australier vom Team befohlen, das Auto kurz vor Rennende in die Box zu bringen, da er ohnehin bereits zwei Runden zurücklag und keine Chance auf Punkte mehr bestand. Durch das Aufgeben war die Strafe ja auch keine “richtige Strafe” mehr und deshalb muss Ricciardo beim Rennen in Bahrain kommende Woche 10 Plätze weiter hinten starten.
“Felipe, Valtteri is faster than you”
Gegen Rennende lag Jenson Button vor Felipe Massa auf Position 6. Hinter dem Brasilianer kam Teamkollege Valtteri Bottas näher und das Team machte sich Hoffnung, dass dieser mit noch besseren Reifen Jenson Button noch einholen könnte. Deshalb wurde Felipe Massa mit ähnlicher Wortwahl wie in Hockenheim 2010 angeordnet seinen finnischen Kollegen vorbeizulassen bzw. “ihn nicht im Wege zu stehen”.
Mehrfach kam die Nachricht bei Massa an, aber es fand kein Positionswechsel statt. Der Williams-Pilot glaubte nämlich nicht, dass Bottas Button noch hätte überholen können. Teamintern stehen sicherlich noch Diskussionen an. Die beiden Williams-Piloten kamen somit auf den Plätzen 7 und 8 ins Ziel.
Nico Hülkenberg fuhr auch wieder einmal ein einwandfreies Rennen und setzte als Einziger der vorderen Ränge auf eine 2-Stopp-Strategie. Somit lag der Emmericher gegen Rennende noch auf Position 4, musste aber Fernando Alonso – wenn auch mit Gegenwehr – letztendlich ziehen lassen.
Lotus-Pilot Romain Grosjean sorgte für die erste Zielankunft für dessen Team in diesem Jahr und konnte sich gegen Rennende sogar noch vor Kimi Raikkönen auf dem elften Platz halten: “Es war ein guter Kampf am Ende. Ich konnte mich noch an unsere vergangenen Kämpfe erinnern und sicherstellen, dass Kimi nicht durchkommt.” Das Rennen zu beenden sei wichtig für sein ganzes Team und zeigt immerhin einen Fortschritt auf dem es nun weiter aufzubauen gilt.
Nächstes Wochenende geht es schon weiter nach Bahrain, wo zum 10-jährigen Jubiläum des Grand Prix dort erstmals ein Nachtrennen unter Flutlicht stattfinden wird.
Rennergebnis 2. Lauf – Sepang
1 Lewis Hamilton Mercedes 1:40:25.974
2 Nico Rosberg Mercedes +17.3 Sekunden
3 Sebastian Vettel Red Bull Racing +24.5 Sekunden
4 Fernando Alonso Ferrari +35.9 Sekunden
5 Nico Hülkenberg Force India +47.1 Sekunden
6 Jenson Button McLaren +83.6 Sekunden
7 Felipe Massa Williams +85.0 Sekunden
8 Valtteri Bottas Williams +85.5 Sekunden
9 Kevin Magnussen McLaren +1 Runde
10 Daniil Kwjat Toro Rosso +1 Runde
11 Romain Grosjean Lotus +1 Runde
12 Kimi Raikkönen Ferrari +1 Runde
13 Kamui Kobayashi Caterham +1 Runde
14 Marcus Ericsson Caterham +2 Runden
15 Max Chilton Marussia +2 Runden
DNF Daniel Ricciardo Red Bull Racing (Runde 49)
DNF Esteban Gutierrez Sauber (Runde 35)
DNF Adrian Sutil Sauber (Runde 32)
DNF Jean-Eric Vergne Toro Rosso (Runde 18)
DNF Jules Bianchi Marussia (Runde 8)
DNF Pastor Maldonado Lotus (Runde 7)
DNS Sergio Perez Force India
WM-Stand (Fahrer)
1. Nico Rosberg 43
2. Lewis Hamilton 25
3. Fernando Alonso 24
4. Jenson Button 23
5. Kevin Magnussen 20
6. Nico Hülkenberg 18
7. Sebastian Vettel 15
8. Valtteri Bottas 14
9. Kimi Raikkönen 6
10. Felipe Massa 6
11. Jean-Eric Vergne 4
12. Daniil Kwjat 3
13. Sergio Perez 1
WM-Stand (Teams)
1. Mercedes 68
2. McLaren-Mercedes 43
3. Ferrari 30
4. Williams 20
5. Force India 19
6. Red Bull Racing 15
7. Toro Rosso 7