Formel 1: GP von Abu Dhabi 2012 – Der Iceman ist zurück!

Von Morethanracing @morethanracing

Kimi Raikkonen gewinnt erstmalig seit seinem Comeback ein Formel 1 Rennen. Fernando Alonso kommt vor Sebastian Vettel ins Ziel, kann den Vorsprung aber nur minimal verkürzen.

(C) Lotus

Endlich muss man schon sagen, denn der Sieg von Kimi Raikkonen und Lotus war schon längst überfällig. Ein gutes Auto hat man ja, nur der Sieg fehlte dem Team eben noch. Doch auch diese Aufgabe kann man nun als erledigt abhaken, denn Kimi Raikkonen gewann den Großen Preis von Abu Dhabi. Zwar mit der freundlichen Unterstützung von Hamilton, aber Sieg ist Sieg. Denn wenn man ehrlich ist, so hatte der Finne das zweitschnellste Auto im Feld. Hamilton schoss vorne mehr oder weniger davon, zumindest so lange, bis es Probleme mit der Benzinpumpe gab und Hamilton das Rennen vorzeitig aufgeben musste. Ab diesem Zeitpunkt kontrollierte Raikkonen das Rennen. Lediglich Fernando Alonso rückte ihm in der Schlussphase nochmal auf die Pelle, aber für ein Manöver hat es nicht mehr gereicht. Die neuen Teile am Lotus funktionieren also. Man hat nach Abu Dhabi einige neue Teile gebracht. Unter anderem ein etwas verändertes Heck, was sich offensichtlich auszahlt. Teamkollege Grosjean agierte mal wieder etwas unglücklich. In der ersten Runde war er mal wieder in eine Kollision verwickelt, für die er ausnahmsweise aber mal nichts konnte, sondern es war Nico Rosberg, der Grosjean den Flügel kaputt fuhr. Danach ging beim Franzosen dann nicht mehr wirklich viel. Einige Runden vor Schluss war er dann noch in der Kollision rund um Perez und Co. verwickelt.

Fernando Alonso wurde wie bereits erwähnt also zweiter. Eigentlich ein gutes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass Alonso von Platz 6 startete, dennoch wirkte Alonso vor der Siegerehrung ziemlich genervt. Kein Wunder, denn Vettel wurde dritter. Alonso hat also nur drei Punkte gut gemacht. Das hat man sich bei Ferrari sicher anders vorgestellt. Die neuen Teile funktionieren auch nicht so wie gehofft, Siegen aus eigener Kraft derzeit unmöglich. So lautet die Bilanz der Scuderia. Dennoch war der Ferrari im Rennen wieder absolut auf Augenhöhe mit seinen Konkurrenten, wenn man mal von Hamilton absieht. Der Rennspeed ist nach wie vor richtig gut, aber wenn man eben von so weit hinten startet, kann man das Rennen nicht gewinnen. Felipe Massa erlebte mal wieder ein eher unglückliches Wochenende. Vom Speed her war er eigentlich gar nicht mal allzu weit weg von Fernando, aber im Rennen lief es dann einfach nicht mehr. Dann kam noch die Berührung mit Mark Webber und der darauffolgende Dreher beim Überfahren des Randsteines. Am Ende hieß es Platz 7 für den Brasilianer.

Damit zu Red Bull Racing, denen ein wirklich dummer Fehler in der Qualifikation unterlaufen war (wir berichteten). Man entschied sich also für einen Start aus der Box, damit man das Auto noch umbauen kann. Man stellte die Flügel flacher und baute ein neues Getriebe mit anderer Übersetzung ein, um Vettel das Überholen zu erleichtern.  Lange Zeit sah es überhaupt nicht gut aus. Dann ging auch noch ein Frontflügel flöten, was noch mal zusätzlich Zeit kostete. Doch der Deutsche hatte auch das Glück auf seiner Seite, denn es gab zwei Safetycar Phasen. Ohne diese und das muss man denke ich auch noch mal unterstreichen, wäre Vettel niemals auf Platz 3 ins Ziel gekommen. Ich will aber nicht seine Leistung schmälern, denn er hat wirklich ein paar tolle Manöver gezeigt und hat damit auch mit dem Gerücht aufgeräumt das besagt, er könne nicht überholen. So toll das Rennen von Vettel war, so schlecht war das Rennen von Webber. Erst versemmelt er mal wieder den Start und dann noch Kollisionen mit Maldonado und Massa. Später war er dann noch in dem Unfall rund um Perez, Grosjean und Co. verwickelt. Hier war er allerdings unschuldig, er wollte eigentlich nur vorbei fahren, blieb aber mit seinem Hinterrad an Grosjean hängen.

Pastor Maldonado und Bruno Senna stellten beide Williams in die Punkte. Der Venezolaner wurde starker fünfter, Senna achter. Der Williams war auch im Renntrimm sehr stark, hat aber im Vergleich zu seinen Konkurrenten einen etwas höheren Reifenverschleiß, was vor allem Maldonado im ersten Stint Zeit und Positionen kostete. Dennoch mal wieder ein richtig gutes Rennen der beiden Williams-Piloten. Ein gutes Rennen zumindest für einen der Sauber Piloten, nämlich für Kamui Kobayashi. Der Japaner kam direkt hinter Maldonado ins Ziel und sicherte so wertvolle Punkte im Kampf um Platz 5 in der Konstrukteurs-Wertung. Und natürlich fährt Kobayashi auch noch um einen Vertrag für die kommende Saison und da sind solche Ergebnisse sehr hilfreich. Für Perez lief es leider nicht so toll. Der Mexikaner wurde als Schuldiger ausgemacht für die Kollision mit unter anderem Grosjean und Webber und erhielt dafür eine 10 Sekunden Stop&Go Strafe. Damit war das Rennen für den nächstjährigen Mclaren Piloten gelaufen. Bis dahin war er eigentlich richtig gut mit dabei.

Und sonst?

  • Force India machte sich das Leben selbst schwer. Am Start kamen sich beide in die Quere. Nico Hülkenberg musste nach der Kollision das Rennen mit einem Aufhängungsschaden beenden. Das ist sehr schade, wenn man bedenkt, dass der Deutsche sehr schnell war. Di Resta kam immerhin auf P9 ins Ziel.
  • Über Mercedes breiten wir lieber mal den Mantel des Schweigens aus. Vierte Nullnummer in Folge, wenngleich Rosberg unschuldig in einer Kollision verwickelt war. Aber auch für Schumacher gabs nichts zu gewinnen.

Das nächste Rennen ist dann für alle Neuland. Denn es geht in 14 Tagen weiter in Austin. Man darf also gespannt sein, wie das Kräfteverhältnis hier aussehen wird.

Bilder (C): Caterham, Ferrari, Daimler AG, Lotus, Williams