#FondantFriday – {Basics} Deko-Elemente ankleben

Von Cakeinvasion @cakeinvasion

Wie schon in den vergangenen sechs Wochen wird auch dieses Wochenende von einem #FondantFreitag auf meinem Blog eingeleitet :). Wir sind sogar schon fast durch mit den Grundlagen zu Fondant! Nächste Woche gibt es dann den letzten Artikel im Bereich {Basics}, und auch Einsteiger sollten dann einigermaßen Startklar sein, um sich an die erste, einfache Fondant-Torte mit einfachen Deko-Elementen zu wagen (um danach total süchtig danach zu werden ;)). Nach den Grundlagen geht es dann weiter mit den Werkzeugen ({Tools}), wo ich die Werkzeuge, die zum Teil in den {Basics} Artikeln schon am Rande erwähnt und gezeigt wurden, genauer vorstelle. Anschließend möchte ich etwas fortgeschrittenere Techniken vorstellen ({Advanced}), wie z.B. das Stapeln von mehrstöckigen Torten. Der letzte Teil ist allerdings noch in Planung ;).

Im heutigen Artikel geht es um etwas, was gar nicht schwer ist, nämlich das Ankleben von Deko-Elementen. Dennoch ist es wichtig zu wissen, was wie hält, denn nichts ist ärgerlicher als abfallende Deko, wo man doch so viel Zeit und Mühen in die Torte gesteckt hat.

Übersicht der geplanten #FondantFriday-Artikel

  1. {Basics} Zuckermassen
  2. {Basics} Geeignete Kuchen für Fondant-Torten
  3. {Basics} Geeignete Cremes für Fondant-Torten
  4. {Basics} Kuchen vorbereiten für Fondant-Torten
  5. {Basics} Kuchen mit Fondant überziehen
  6. {Basics} Lebensmittelfarben & Fondant damit einfärben
  7. -> {Basics} Deko-Elemente ankleben <-
  8. {Basics} Zeitmanagement für Motivtorten
  9. {Tools} Rollstäbe
  10. {Tools} Teigschaber
  11. {Tools} Smoother
  12. {Tools} Turn-Table
  13. {Tools} Zahnstocher und Stecknadeln
  14. {Tools} Pudertäschchen

Was kann man als Kleber nehmen?

Es gibt verschiedene Sachen, die man nehmen kann: Wasser, klaren Alkohol, normaler Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser, Royal Icing (Zuckerguss aus Puderzucker und Eiweiß, auch Eiweißspritzglasur genannt) und zu guter letzt den sogenannten Zuckerkleber, der aus Wasser und dem Bindemittel CMC besteht. CMC ist ein aus Nadel- und Laubhölzern gewonnener, lebensmittelunbedenklicher Stoff (in der EU als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E-466 zugelassen), den man auch für das (selber-)Herstellen von Blütenpaste verwendet.

Diese unterschiedlichen Klebemittel halten allerdings auch unterschiedlich gut und haben ihre Vor- und Nachteile, die ich im Folgenden erläutern möchte.

Wasser

Für Deko-Elemente, die nicht ausgehärtet sind und flach angeklebt werden sollen (ich nenne sie mal “2-D Deko”), kann man Wasser nehmen. Man sollte damit keine dreidimensionalen oder bereits ausgehärteten Teile wie z.B. 3-D Blüten ankleben! Fondant ist empfindlich Wasser gegenüber, denn Wasser löst Fondant auf. Das kann man sich zunutze machen, um Fondant an Fondant zu kleben. Dazu pinselt man etwas Wasser dünn auf die Klebestelle und drückt das Deko-Element an. Das Wasser an der Stelle löst dann den Fondant leicht auf und so kleben beide Teile aneinander. Nach einer kurzen Zeit trocknet das Wasser und beide Fondant-Teile sind verbunden.

Das funktioniert gut, weil bei flachen angeklebten Dekoelementen die Klebefläche recht groß ist und die Deko-Elemente in der Regel etwas dicker sind.

Drohen dennoch Elemente – gerade an den Seiten – abzurutschen, kann man sie mit Zahnstochern stützen, bis sie fest sind.

Klarer Alkohol

Ein etwas besseres Klebemittel ist klarer Alkohol. Ich nehme immer Vodka. Es ist genau für die gleiche Art von 2-D Deko-Elementen geeignet, die sich auch mit Wasser ankleben lassen. Vodka verdunstet durch den hohen Alkoholgehalt jedoch schneller, d.h. die Deko-Elements kleben schneller fest. Auch hier trägt man nur eine dünne Schicht Vodka mit einem kleinen Pinsel auf die Klebefläche auf und drückt dann das Deko-Element an.

Ich glaube zwar nicht, dass Vodka in dieser Menge bedenklich sein kann, nehme aber für Torten, die auch Kinder essen, zur Sicherheit lieber Wasser, Zuckerguss oder eben Zuckerkleber. Wasser und Vodka haben beide den Vorteil, dass sie sich gut auf der gesamten Klebefläche gleichmäßig verteilen lassen, so dass beim Ankleben keine Hubbel entstehen und auch selten etwas am Rand heraus quillt.

Zuckerguss oder Royal Icing

Man kann vor allem 3-D-Elemente wie z.B. Blüten gut mit Zuckerguss oder auch Royal Icing (Eiweißspritzglasur) ankleben. Royal Icing hält durch das Eiweiß noch einmal viel besser als der aus Puderzucker und Wasser angerührte Zuckerguss. Aber auch Zuckerguss hält ziemlich gut. Nachteil daran ist allerdings, dass man den Kleber sieht.

Bei der Torte habe ich das Royal Icing, das ich auch für die Mitte der Blüte inne verwendet habe, als Kleber genommen. Bei genauerer Betrachtung fällt dies natürlich auf, vor allem, wenn es sich farblich absetzt. Ein weiterer Nachteil bei Royal Icing ist das rohe Eiweiß als Gesundheitsrisiko.

Vorteil ist, dass man dieses Klebemittel bei Bedarf recht schnell mal Herstellen kann. Der Zuckerguss aus Puderzucker und Wasser sind in einer Minute schon angerührt. Auch Royal Icing kann man recht spontan machen.

Für die genannten 2-D Deko-Elemente ist weder Zuckerguss noch Royal Icing gut geeignet, weil beides sich, wie oben angedeutet, nicht gleichmäßig verteilen lassen, sodass dann Hubbel entstehen.

Zuckerkleber (Edible Glue)

Nun kommen wir zu unserem letzten Klebemittel, dem sogenannten Zuckerkleber. Ich verwende ihn sehr gerne, denn er ist sowohl für 2-D, als auch für 3-D Deko geeignet. Er hält sehr gut und trocknet Rückstandfrei. Zwei Nachteile hat er jedoch: 1. Er muss mindestens 1 bis 2 Std. vorher hergestellt werden, und 2. Man braucht CMC, eine Zutat, die üblicherweise in Haushalten nicht zu finden ist.

Diese Blüten und Blütenblätter sind mit Zuckerkleber angeklebt und haben problemlos auch eine recht kurze Autofahrt überstanden und hätten auch eine neue deutlich längere locker überlebt :). Man sieht keinen Kleber, und es ist, als ob die Blüten einfach von selbst halten würden.

Es ist auch ganz einfach gemacht. Hier findet ihr das Originalrzept von Tortentante, mit dem ich angefangen hatte. Ich nehme aber im Unterschied zu ihr ziemlich warmes Wasser, weil ich festgestellt habe, dass sich dann das CMC viel besser auflöst und der Zuckerkleber statt erst nach einer Nacht bereits nach 1 bis 2 Std. gut einsetzbar ist.

Man braucht:

1 kleines Schraubglas
30 ml (= 2 EL) abgekochtes, noch ziemlich warmes (aber nicht mehr heißes) Wasser
1/4 TL CMC

  1. Glas am besten mit kochendem Wasser einmal abspülen, dann hält sich der Kleber länger.
  2. Nun das noch ziemlich warme, auf gar keinen Fall noch kochende Wasser einfüllen und das CMC drauf geben. CMC bekommt man als Kukident Extra Stark Haftpulver in Drogerien, Apotheken oder auch bei Amazon. Bitte kein anderes Haftpulver nehmen, da darin noch andere Stoffe enthalten sind. Bei dem von Kukident ist CMC nämlich die einzige Zutat.
  3. Nun das Glas zuschrauben und gut schütteln.
  4. Es kann sein, dass noch Klümpchen drin sind. Die lösen sich dann von alleine auf. Bei größeren Klumpen jedoch besser weiter schütteln ;).
  5. Nun mindestens 1 bis 2 Stunden stehen lassen.

Den Zuckerkleber im Kühlschrank aufbewahren. Ich entnehme den Kleber immer nur mit einem sauberen Löffel und gehe nie direkt mit dem Pinsel ins Glas, denn Verunreinigungen beeinträchtigen die Haltbarkeit. Ich nehme also etwas Zuckerkleber mit einem sauberen Löffel, gebe den in ein Dip-Schälen, verschließe das Glas wieder gut und stelle es sofort wieder in den Kühlschrank. So lässt sich der Kleber auch mehrere Monate verwenden. Nach mehr als drei Monaten (am besten das Datum auf dem Glas notieren) entsorge ich ihn jedoch zur Sicherheit. Wenn der Zuckerkleber trüb erscheint, sofort entsorgen.