Letzte Woche war überall um mich herum Winter mit viel Schnee. Nur nicht hier im südlichen Westerwald. Sicher, es war kalt und trocken. Aber der Schnee, der fehlte! Also habe ich Dayo und Suri ins Auto gepackt, und wir fuhren in den Hochtaunus. In Bad Camberg ging es von der A3 runter und auf der B275 weiter in Richtung Usingen.
Zur Auswahl stehen hier zwei Wanderwege. Ich entschied mich für den Schmetterlingsweg, der in sieben Kilometern (in echt sind es aber 7,69 Kilometer) über die Taunusörtchen Mauloff und Finsternthal zurück nach Riedelbach führt.
Ich machte mir allerdings nicht allzu große Hoffnungen, den kompletten Wanderweg zu gehen, da ich mich – wie immer – ohne weitere Detailkenntnisse und sonstige Vorbereitungen auf den Weg gemacht habe …
Dayo und Suri fanden den vielen Schnee toll. Mir tut es dann immer leid, dass Suri an der Leine bleiben muss und nicht gemeinsam mit Dayo durch den Wald toben kann. Aber ich fürchte, ohne Leine hätte sie sich relativ schnell auf die Suche nach anderen Spielgefährten gemacht …
Über dem strahlendweißen Schnee leuchtet blauer Himmel. Es ist kalt und die Luft ist wunderbar klar. Herrlich.
Kurz darauf sehe ich auch, dass wir noch auf dem richtigen Weg sind. Immer dem blauen Schmetterling hinterher.
Kurze Zeit später liegt Mauloff vor uns. Das Dörfchen gehört zur Gemeinde Weilrod und liegt auf einer Hochfläche, der so genannten Pferdskopfscholle. Der Wanderweg geht über die Landstraße hinweg und in das Dorf hinein.
Das tief verschneite Dörfchen beeindruckt durch enge Straßen und schöne Fachwerkhäuschen. Dann geht es über das Feld wieder in Richtung Wald. In regelmässigen Abständen entdecke ich den blauen Schmetterling und weiß, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Noch ist der Weg recht gut erkennbar, obwohl hier wohl seit dem letzten Schneefall kein Mensch mehr entlang gelaufen ist. Dann stehen wir vor einer großen unberührten Schneefläche …
… kein erkennbarer Weg, keine Fußspuren und kein blauer Schmetterling. Ich marschiere einfach am Waldrand weiter …
Während Suri Wildspuren folgen möchte, erfreut sich Dayo am Schnee.
Im unberührten Weiß rennt er auf und ab, hoch und runter. In interessieren weder nicht vorhandene Wege noch Tiefschnee oder gar irgendwelche Fußspuren.
Da! Da ist er ja wieder – der blaue Schmetterling. Ich bin also immer noch auf dem richtigen Weg. Sehr ungewöhnlich … ;-)
Es geht jetzt bergab und dort in den Wald hinein, wo Dayo schon drei Mal hin und her gerannt ist. Ich versinke bei jedem Schritt bis zu den Knien im Schnee (na ja, fast jedenfalls!).
So kommen wir nach Finsternthal. Wir müssen aber gar nicht durch das Dörfchen laufen, das – wie Mauloff – ebenfalls zur Gemeinde Weilrod gehört.
Wir folgen dem blauen Schmetterling und biegen links ab. Da wir im vorangegangenen Streckenabschnitt immer nur bergab gelaufen sind, ist (leider) klar, dass es irgendwann wieder bergauf gehen musste! Uff!
Sehr Ihr auf dem obigen Foto die Landstraße? Ganz da unten schlängelt sie sich am Wald entlang … von da unten bin ich hoch gekrabbelt … und werde für meine Mühen mit einem Blick auf den Feldberg belohnt.
Dann geht es weiter bergauf … und irgendwann taucht dann auch endlich Riedelbach vor uns auf!
Auf dem letzten Kilometer geht windgeschützt durch den Wald, dann sind wir wieder am Wanderparkplatz Hirtenwiese angekommen, wo mein Auto einsam und alleine auf uns wartet.
Für den Schmetterlingsweg bei Riedelbach ist eine Wanderzeit von zwei Stunden angegeben. Ich habe 2,5 Stunden gebraucht, was zum Einen wohl meiner Langsamkeit und zum Anderen dem Laufen im Tiefschnee (streckenweise) geschuldet ist.
Wie sind Eure Erfahrungen mit den Wanderzeiten? Lauft Ihr Eure Wanderungen immer im Rahmen der angegebenen Zeiten?
Weitere Informationen:
- Der Wanderparkplatz Hirtenwiese liegt direkt an der Hochtaunusstraße (B275) am Rande von Riedelbach.
- Der Schmetterlingsweg ist deutlich mit einem blauen Schmetterling gekennzeichnet und rund 7,61 Kilometer lang.
- Die Wanderung ist als einfach eingestuft und führt auf Feld- und Waldwegen durch teilweise sehr hügeliges Gelände.
- Es gibt Einkehrmöglichkeiten in allen drei Dörfern (die im Winter jedoch hauptsächlich nur am Wochenende geöffnet haben).