Fokus: Trends 2019 für den ÖPNV

Von Augustin Friedel @augustinfriedel
Neues Jahr, neue Vorsätze - in diesem Sinne lässt sich auch nach neuen Trends und Themen der Mobilitätsbranche im Bereich des ÖPNV fragen. Das Unternehmen pwc untersucht hierfür seit drei Jahren die aktuellen Entwicklungen im ÖPNV und stellt diese, basierend auf den Ergebnissen aus 2018, in der Studie "Deutschland mobil 2030" vor. Was hat sich also im Gegensatz zu den Jahren 2016 und 2017 verändert und welche Themen sind 2019 zu erwarten?

Die wichtigsten Diskussionspunkte im Überblick

Die Studie diskutiert zum einen drohende Fahrverbote, die neben dem MIV (Motorisierter Individualverkehr) auch den ÖPNV betreffen können und damit die Förderung und Umsetzung von Elektromobilität begünstigen. Wenn es allerdings zu einem Fahrverbot im MIV kommen sollte, muss der ÖPNV wiederum auf eine enorm steigende Nachfrage reagieren und dementsprechend das Angebot weiter ausbauen.

Zum anderen wird die Meinung vertreten, dass die Mobilitätswende sowohl auf die Automobilindustrie als auch auf den ÖPNV bezogen werden sollte. Gefordert wird hier vor allem eine starke und eindeutige Position des ÖPNV, da hier die Lösung der verkehrlichen Probleme gesehen wird, sofern die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Hinzu kommt die fortwährend voranschreitende Digitalisierung, die sowohl den ÖPNV, als auch andere Branchen revolutionieren wird.

Welche Trends zeichnen sich 2019 ab?

Mithilfe eines anonymen Trendbarometers wurde ein aktuelles Meinungsbild im Rahmen von 115 Teilnehmern aus 7 Städten Deutschlands erstellt, die 12 Trends innerhalb von vier Themenfeldern bewerten sollten. Hierfür sollten neben der gegenwärtigen Bedeutung (von "gering" bis "hoch") auch die zukünftige Entwicklung der Bedeutung dieser Trends eingeschätzt werden.

Diese Kategorien befassen sich mit den Trends im Rahmen von Markt, Wettbewerb und Finanzierung (Finanzierungsinstrumente, Konkurrenz durch neue Marktteilnehmer, eigenwirtschaftliche Anträge und ihre Auswirkung auf die ÖPNV-Landschaft), Angebot und Qualität (intermodale Angebote durch Verkehrsunternehmen als integrierter Dienstleister, Mobilitätsplattformen zur deutschlandweiten Angebotsverknüpfung, innovative Bezahlsysteme, Digitalisierung und Flexibilisierung des ÖPNV's), Technologien und Fahrzeuge (alternative Antriebsformen und autonome Fahrzeuge) und mit den Rahmenbedingungen innerhalb der Einschränkungen im MIV bzw. der Erhöhung der Kosten.

Die Ergebnisse dieser Umfrage haben gezeigt, dass Mobilitätsplattformen die Top 3 der zukünftigen Entwicklungen im Trendbarometer 2018 anführen, dicht gefolgt von den Themen Digitalisierung und innovative Bezahlsysteme. Besonders der letzte Punkt hat deutlich an Bedeutung für die Zukunft gewonnen und kann dazu beitragen, dass der komplizierte Ticketverkauf, als Eintrittsbarriere des ÖPNV's, überwunden werden kann.

Überraschenderweise scheint allerdings das Thema alternative Antriebsformen weniger in der Diskussion zu stehen als noch drei Jahre zuvor. Der Grund dafür liegt laut der Studie darin, dass sich Verkehrsunternehmen bereits intensiv mit dem Thema beschäftigen und schon an dessen Umsetzung arbeiten. Daher liegt der Fokus auf anderen Themen.

Was sind eure Trends 2019 für den ÖPNV? Schreibt uns gerne auf Twitter @getmobility_de

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