Bonhomme St. Martin
Am 11. November war ich also in Vevey, der Partnerstadt von Müllheim, um mir den Markt anzusehen, der jährlich am zweiten Dienstag in November zu Ehren des Heiligen Martin stattfindet.
Es herrscht ein buntes Treiben, es wird gefeiert, gelacht – und getrunken. Hier gibt es nämlich wunderbaren Wein – und denn bekommt man selbstverständlich auch als Vin Caud (Glühwein).
Ich hatte es schon im vorigen Beitrag erwähnt.
An einer Stelle in der Altstadt, unweit des Marktes entdeckte ich eine Menschentraube vor einer Bar… Mal sehen, was es da gibt??? Austern und Champagner….
Und während es dort edel zuging, wurde am See in entspannter Atmosphäre mit dem hiesigen Wein gefeiert und ab und zu wehte ein süßlich-rauchiges Cannabis-Lüftchen daher.
Saucisse aux choux / Waadtländer Kohlwurst
Die Markgräflerin hat sich mit hiesigen Spezialitäten eingedeckt, hat einen ausgedehnten Spaziergang am Seeufer unternommen und hat das Ernährungsmuseum (Alimentarium) der Firma Nestlé besucht.
Im Ernährungsmuseum fand ich zum 11. November folgenden Text:
Herbst
Am 11. November wurden in der Landwirtschaft traditionellerweise die Kontrakte beendet.
In mittelalterlichen Kalendern steht im November das Mastschwein vor der Schlachtung im Mittelpunkt.
Auf dem Martinimakrt in Vevey gibt es atriaux, Blutwurst un Bratwürste. Nach den Ehrengästen tut sich die Bevölkerung am papet mit Lauch und Waadtländer Kohllwurst gütlich und kauft Nonnettes (ein Rum-Gebäck).
Bratwurst und atriaux
Die Atriaux sind in Genf seit dem 17. Jahrhundert bekannt. Im Kanton Jura sind sie Teil des traditionellen Menüs am Santk MartinstagAtriaux bestehen aus frischem, gehackten Schweinefleisch, gehackter Schweineleber, Petersilie und Gewürzen. Diese werden zu Frikadellen geformt und in Schweinenetz verpackt.Man brät die Atriaux in einer Pfanne an und serviert sie in einer Weißweinsauce.Ein weiteres Rezept lautet:
Zwiebelstreifen in Butter bräunen, die atriaux hinzufügen und garen. Wenn die atriaux durchgebraten sine, gibt man Sauerrahm und „citron confit à la maghrébine”(in Zitrone Salz mariniert) dazu.
Hier sind die Fotos vom Markt und dem Reiterumzug, der stattfand.
Caramel oder Rahmtäfeli sind bei Alt und Jung beliebt. Hier kam gerade eine Schulklasse vorbei und die Kinder bekamen gezeigt, wie man die Rahmtäfeli macht. „Caramel, caramel”…. riefen sie ganz aufgeregt.
Und natürlich habe ich auch noch ein Rezept für euch…
Caramels / Rahmtäfeli
5 dl Rahm (500 ml)
2-3 Messerspitzen gemahlene Vanille (oder 2 Teelöffel Paté de Vanille”)
600 g Zucker
evtl. 2-3 Esslöffel kalte Milch
Alle Zutaten zusammen in einem großen, weiten Topf aufsetzen. Kochen unter stetigem Rühren mit einem Pudding-Kochlöffel, bis die Masse anfängt dick zu werden und sich von der Pfanne löst. Das dauert ca. 25 bis 30 Minuten.
Wird die Masse plötzlich zu dick und blasig, noch 2-3 Esslöffel kalte Milch dazumischen und wieder glatt rühren.
Sofort auf ein Backblech oder eine mit Koch-/Backpapier ausgelegte Auflaufform gießen. Wenn nötig mit einem nassen Spachtel ausstreichen, ca. 1/2 cm dick.
Etwas abkühlen und fest werden lassen (mit einem Messer probieren). Die steife Masse mit einem in warmes Wasser getauchten, stumpfen Messer in viereckige Täfelchen von ca . 2 x 2 cm schneiden.
Mehr zum Thema findet ihr in diesem Beitrag:
Herbschtmäss und Jahrmarkt: Rahmtäfeli-und-Biberli-Konfekt
Caramels with Cream
5 dl cream (500 ml)
2-3 pinches of powdered vanilla
600 g sugar
2-3 tablespoons cold milk if needed
Put all ingredients together in a large, wide pot. Bring to a boil, stirring constantly with a wooden spoon until the mixture begins to thicken and comes off the pan. This takes about 25 to 30 minutes.
If the mass is suddenly too thick and bubbly, mix in 2-3 tablespoons cold milk and stir until smooth again.
Immediately pour onto a baking sheet or lined with baking paper. If necessary, spread with a wet spatula, about 1/2 inch thick.
Let cool until the mass becomes solid (try with a knife). Cut the mass into square tablets of approx. 2 x 2 cm with a blunt knife which was put in warm water.
Zwiebeln und Knoblauch:
Ganz typisch für diese Gegend sind die Salées oder Ramequins, das sind Mini-Quiches, pikant oder süß. Ich hatte ein Salée mit Käse bzw. Ramequin au fromage und zum Dessert ein süßes Ramequin à la crème – ein kleines Hefeteigküchlein mit gebackener Sahne… Mmmmh!
Die Mitbringsel:
Rezepte folgen….
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This entry was posted on 29. November 2014 at 23:28 and is filed under Englisch, Essen & Trinken, Food, Fotografie, Herbst, Markgraeflerland, Reisen, Rezepte, Schweiz, Winter. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.