Föhr 2018 – Heimreise: Der Mann vom Strandkorb nebenan. Oder: Die Hölle, das sind die anderen

Erstellt am 12. August 2018 von Christianhanne

Heute ist Abreisetag und ich warte beim Bäcker in der Schlange. Plötzlich höre ich, wie jemand unüberhörbar und sehr ausführlich über die Konsistenz des Föhrer Landbrotes – einem der Verkaufsschlager hier im Laden –, über traditionelle Backverfahren sowie über die heutigen Backfabriken doziert. Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Charly ist, der da so laut redet.

Guten Morgen und auf Wiedersehen! #schoenefoehrien #werbungdaortsnennung #immernochkeingeld

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Wir sind Charly das erste Mal vor sechs Tagen begegnet. Oder besser gesagt er begegnete uns. Die Frau und ich saßen im Strandkorb, die Kinder spielten im Wasser, wir genossen die Sonne, dösten ein wenig und lasen so vor uns hin. Bis auf einmal eine laute Männerstimme ertönte. Anscheinend von einem Bekannten des Paares im Strandkorb neben uns. (Genau, da wo anfangs der Beinversehrte residierte.) Sie eine brünette, schlanke Frau von Mitte 40, die einen ganz sympathischen Eindruck machte, er etwas älter, schwarze Haare, nicht mehr ganz rank, eher etwas muffelig und mit der Angewohnheit, laut geschäftliche Telefonate am Strand zu führen. Dazu zwei reizende Töchter im Alter von circa zehn und zwölf, die so wohlerzogen sind, dass zu erwarten ist, dass sie in fünf, sechs Jahren so richtig durchdrehen, mit Drogen und Alkohol experimentieren und sich die Zungen piercen und die Fingerknöchel tätowieren lassen.

Anfangs versuchten die Frau und ich noch das Gerede des Mannes zu ignorieren, aber es gelang uns nicht. Seine Stimme war von einer Lautstärke und Penetranz, die es unmöglich machte, sie auszublenden und sich auf irgendetwas anderes zu konzentrieren. Tonfall, Dialekt und Klangfarbe waren eine eigenartige Mischung aus Robert-de-Niro-Synchronstimme und Otto Waalkes. Sie denken jetzt vielleicht, Robert de Niro ist cool, Otto Waalkes ist cool, da kann das ja wohl nicht so schlimm gewesen sein. Doch, kann es.

Wenn ich es richtig mitbekam, und es war eigentlich nicht nicht mitzubekommen, redete der Typ über den Film ‚Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“.‘„Kennste, oder? Der Film mit Sean Penn und diesem Kleinen mit den dunklen Haaren. Kennste, oder?“ Ungünstigerweise verneinte die Frau im Nachbarstrandkorb diese Frage, woraufhin sich Otto de Niro bemüßigt fühlte, den Film nachzuerzählen. Und zwar mit großer Liebe zum Detail, wenig Gespür für Dramaturgie und überhaupt keinem Sinn für Stringenz. („Und dann hat der Kleine mit den schwarzen Haaren, wie hieß der nochmal, dann ist der dahin geflogen, nach Kambodscha, glaube ich, in so einem Flugzeug, und dann hat er Sean Penn gefragt, warum er das nicht gemacht hat und dann hat der Kleine mit den schwarzen Haaren, gleich fällt mir sein Name wieder ein, dann hat der, Mensch, wie hieß der denn nochmal?“) Nach einer Viertelstunde konnte ich die Frau nur mit Mühe davon abhalten aus unserem Strandkorb zu springen, den Mann mit dem Gesicht in den Sand zu drücken und ihm ins Ohr zu brüllen: „Ben Stiller! Der Kleine mit den schwarzen Haaren heißt Ben Stiller! Hast du mich verstanden?“

Der Typ erzählte und erzählte und irgendwann wagte ich es, einen verstohlenen Blick aus unserem Strandkorb auf ihn zu werfen. Der Filmerzähler war ungefähr Ende 40, Anfang 50, circa 1,85 bis 1,90 groß und hatte eine unsportliche birnenförmige Figur. Sein schwarzes Haar, das von der Meeresluft leicht gewellt war, trug er auf Kinnlänge und auf seiner Nase saß eine dieser schwarzen Hornbrillen, wie sie Menschen in vorgeblich kreativen Berufen gerne tragen. Um ehrlich zu sein, war sie meiner eigenen nicht unähnlich, und ich spielte mit dem Gedanken, meine Brille an Ort und Stelle im Meer zu versenken und es mit Kontaktlinsen zu probieren.

Der Kleidungsstil des Typs war, vorsichtig ausgedrückt, gewagt. Er kombinierte ein rot-weiß-gestreiftes Langarmshirt mit einer verwaschenen kurzen Cargohose in Camouflage-Optik. Eigentlich musste ich für sein Auftauchen sogar dankbar sein, ließ er mich doch wie einen modisch stilsicheren Menschen erscheinen. Einen Tag später erfuhren wir, dass der Mann Charly heißt, wobei ich vermute, dass sein Name eigentlich Karl-Heinz ist, was ihm aber zu spießig ist, weswegen er sich Charly nennt.

Irgendwann war Charly endlich mit seiner Echtzeit-Walter-Mitty-Nacherzählung fertig und ich schwor mir, obwohl das sicherlich ein ganz wunderbarer Film ist, ihn mir niemals in meinem Leben anzuschauen, um die quälend langen Minuten – oder waren es Stunden? – dieses Nachmittags nicht noch einmal erleben zu müssen. Das cineastische Wissen von Charly war allerdings nicht auf Walter Mitty beschränkt, und er ging nahtlos zu einer kritischen Rezension diverser Johnny-Depp-Filme über.

Allmählich machte ich mir Sorgen um das Wohlergehen des Paars im Nachbarstrandkorb, das von ihm zugetextet wurde. Von unserem Strandkorb aus konnte ich nur den linken Fuß der Frau sehen, der sich schon länger nicht mehr bewegt hatte. Unter dem Vorwand, mir die Beine zu vertreten, stand ich auf und ging ein paar Schritte nach vorne, so dass ich in ihren Strandkorb blicken konnte. Tatsächlich lebten die beiden noch und waren auch nicht ins Wachkoma gefallen. Bei dem Mann konnte ich allerdings nicht ausschließen, dass er sich auf seine Bille ein Paar Wackelaugen geklebt hatte, die sich ab und an bewegten. Die Frau lächelte sogar und nickte interessiert. Ich tippte auf eine Übersprungshandlung. Oder Stockholm-Syndrom.

Zusammenhangslos wechselte Charly das Thema und sprach nun über Autos. Um genau zu sein, über sein Zweitauto, dass er sich in der gleichen Farbe wie seinen Erstwagen gekauft hatte. Denn, so Charly: „Warum soll ich mir ein Auto in einer anderen Farbe kaufen, wenn ich die perfekte gefunden habe.“ (Welche war leider nicht zu hören, da in diesem Moment die Kurkapelle am Musikpavillon zu spielen begann.) Das sollte nur eine von vielen Weisheiten sein, die wir von Charly in den nächsten Tagen zu hören bekamen, denn er entpuppte sich als wahrer Alltagsphilosoph.

Das Thema Auto nahm Charly zum Anlass, um über die Gestaltungsmöglichkeiten von Garagen und Parkplätzen zu referieren inklusive ein paar Querverweisen zu Bauvorschriften der Stadt Hamburg. Zwischendurch erschien einer von Charlys Söhnen – er hat insgesamt zwei Söhne und eine Tochter –, der zum Stand-Up-Paddling wollte. Charly erklärte ihm freundlich, er würde sich nur noch kurz unterhalten und dann mit ihm zu dem Kurs hingehen. Ich hoffte, der Kurs fände am anderen Ende von Föhr statt und eine Anwesenheit eines männlichen Elternteils wäre zwingend vorgeschrieben.

Charly fuhr fort jedoch einen bunten Strauß an Themen zu besprechen – von Trump über Cabrios der 60er Jahre bis hin zur modernen Architektur in Hamburg. (Sein Sohn ging, glaube ich, einfach alleine zu dem Kurs.) Allmählich zog ich in Betracht, dass ich mich in Charly getäuscht hatte, und er der letzte Universalgelehrte weltweit war.

Irgendwann begann Charly über seine Mutter („Mutti“) zu sprechen, zu der er, so war es seinem Monolog zu entnehmen, ein eher schwieriges Verhältnis pflegt. Diese hatte sich für den Urlaub in eine Art Hausboot auf Föhr eingemietet, was laut Charly total unkomfortabel und so teuer sei, dass sie sich auch gleich ein Hotelzimmer mit Meerblick hätte nehmen können. Mir kam der Gedanke, dass ihr wahrscheinlich jeder Preis recht war, damit sie nicht mit Charly in einer Ferienwohnung Urlaub machen musste.

Obwohl „Mutti“ ebenfalls in Hamburg wohnt, besucht Charly sie laut eigener Aussage nicht besonders regelmäßig. „Wenn man da nicht so oft ist, liegt das vielleicht auch daran, dass man da nicht so gerne ist.“ (Eine Aussage, die Konfuzius, wie einen tumben Schwätzer erscheinen lässt.) Basierend auf meinen Erfahrungen der letzten 90 Minuten mit Charly, möchte ich nicht ausschließen, dass seine Mutter gar nicht so wahnsinnig enttäuscht darüber ist, dass er seine Besuchspflichten ihr gegenüber vernachlässigt.

Charly redet weiter mit einer Ausdauer, die zum letzten Mal bei den bis zu zehnstündigen Parteitagsreden Fidel Castros zu beobachten waren. Er wechselt erneut das Thema und widmet sich nun seiner ex-Frau. Dies leitete er rhetorisch mit der Frage ein: „Weißt du, wer auch wie Mutti ist? Meine ex-Frau! Mona macht sich auch so pipi-langstrumpfmäßig die Welt, widdewidde wie sie ihr gefällt.“ Man muss keine Ausbildung als Psychotherapeut haben, um zu vermuten, dass jemand einen tiefliegenden Ödipuskomplex hat, wenn er eine Frau heiratet, die wie seine Mutter ist. (Bilder von Charly als Norman Bates, der mit seiner mumifizierten Mutter auf dem Hausboot spricht, erschienen in meinem Kopf.)

Charly lamentierte, wie er sich immer um alles kümmern musste, während Mona die Vormittage größtenteils in Hamburger Cafés verbrachte, mittags den Kindern kurz Nudeln mit Ketchup machte und dann nachmittags in den Tennis-Club fuhr. „Und das nicht nur einmal in der Woche! Neee, jeden Tag, von Montag bis Feitag!“, ereiferte sich Charly. Die Wäsche hätte sie zwar erledigt, weil sie gerne bügelte. (Ein Satz, der darauf schließen lässt, das Mona nicht nur einen wahnsinnig schlechten Männergeschmack, sondern auch ansonsten einen an der Klatsche hat.) Für ihn hätte sie einfach nur einen großen Sack gekauft, in dem sie seine schmutzigen Klamotten gesammelt hat, damit er sie selbst wäscht. Irgendwann hätten sie sich auseinandergelebt und nichts mehr zu sagen gehabt.

"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit."
Die letzten Philosophen sitzen in Strandkörben auf Föhr.

— Familienbetrieb (@Betriebsfamilie) August 9, 2018

Das Schlimmste aber seien die gemeinsamen Urlaube gewesen, so Charly. Er hätte immer die Unterkünfte, Flüge und Mietautos gebucht, wenn sie am Urlaubsort ankamen, musste er Parkplätze suchen, das Gepäck schleppen und sich um Essensreservierungen kümmern. In der Zeit hätte Mona die Zimmerbelegung vorgenommen, die immer vorsah, dass Charly entweder alleine in einem Zimmer oder auf der Couch schlafen musste. „Und dann lag ich da im Urlaub alleine im Bett und habe geweint.“

Das war der Moment, in dem sich mein Bild von Charly wandelte. Noch vor ein paar Minuten hatte ich Gewaltphantasien gehegt, in denen ich Charly mit seinem eigenen Flip-Flop ohrfeigte, damit er endlich verstummte, aber nun bekam er plötzlich etwas Menschliches. Er war nicht mehr nur die dauerplappernde Nervbratze, sondern hatte auf einmal etwas Tragisches, ja fast Gebrochenes. Als wäre er der Antiheld eines Sven-Regener-Romans. Der Kneipier Erwin aus der Herr-Lehmann-Verfilmung kommt ihm recht nahe. Ein eigentlich eher unsympathischer Typ, der einem zwar auf den Keks geht, aber eigentlich nichts Böses will und einem irgendwie ein bisschen leid tut.

Verstehen Sie mich nicht falsch, Charly nervte immer noch kolossal mit seinem pausenlosen Gerede. Auch in der Strandkorb-Community der Familien, die sich alle anscheinend aus Hamburg kannten, war Charly nicht gut gelitten. Er galt als laut, penetrant, kompliziert und distanzlos. Und tatsächlich war die Selbstreflektion nicht Charlys größte Stärke, denn immer wenn er von Mutti oder Mona sprach, waren die Schuld an den Beziehungsproblemen, nicht er. Gerne hätte ich ihn mal geschüttelt und gesagt, er solle sich zusammenreißen und nicht so jammerlappig sein. Aber trotzdem war er für mich der Typ, der nachts geweint hat, weil er alleine war. (Womöglich war er das auch zurecht, aber ein wenig Empathie hatte er für mich dennoch verdient.)

Von diesem Tag, als wir Charly das erste Mal am Strand hörten und sahen, war er nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken, denn er lief uns ständig über den Weg und redete dabei. Er war die reinste Redemaschine. Wenn ich zum Bäcker ging, führte er den Hund seiner Mutter Gassi und telefonierte dabei. (Oder nahm eine sehr lange Sprachnachricht auf.) Gingen wir zum Strand, saß er im Eiscafé und unterhielt sich mit jemandem, dessen Redeanteil in dem Gespräch bei weniger als zehn Prozent lag. Lümmelten wir uns im Strandkorb, lief er über den Strand und textete irgendeinen seiner Hamburger Freunde zu. Und wenn wir in unserer Wohnung zu Abend aßen, hörten wir ihn draußen auf der Straße, wie er auf andere einredete.

Bestimmt gab es andere Menschen, die mir auf Föhr ebenfalls permanent begegneten, aber Charly war nicht zu übersehen und zu überhören. Er trug jeden Tag geringelte Langarm-Shirts, immer in etwas anderen Farben, so dass die Frau vermutete, dass er davon 365 in seinem Schrank hängen hatte. Mit diesen Shirts erinnerte er uns an Walter aus den „Wo ist Walter?“-Wimmelbüchern.

Im Gegensatz zu Walter war Charly allerdings sehr leicht zu finden. Das lag vor allem an seiner lauten Stimme. Bestimmt hatten Sie in der Schule auch diesen einen Klassenkameraden, mit dem man im Unterricht nicht tuscheln konnte, weil er so laut flüsterte, dass man immer ermahnt wurde. Wenn Sie aus der Gegend von Hamburg kommen, war Charly vielleicht dieser Klassenkamerad.

Während ich in der Schlange beim Bäcker stehe, wundert es mich nicht, dass ich noch einmal Charly sehe. Ohnehin kam ich mir in den letzten Tagen vor wie der Hase aus „Der Hase und der Igel“. Egal wo ich hinging, Charly war schon da. Irgendwann hatte ich Angst, die Badezimmertür zu öffnen, aus Sorge Charly sitzt bei uns auf dem Klo.

Aber nun habe ich fast das Bedürfnis, ihn in den Arm zu nehmen und mich von ihm zu verabschieden. Mach’s gut, Charly!

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Als ich vom Bäcker zurückkehre, packt die Frau gerade die letzten Sachen zusammen und ich schmiere die Stullen für den Reiseproviant. Anschließend bringen wir den Müll raus, fegen das Appartement, wobei wir uns wundern, wie viel Sand sich auf 50 Quadratmetern verstecken kann, und schließlich wischen wir noch die Becken im Bad und die Flächen in der Küche ab. Eigentlich ist die Endreinigung ja im Mietpreis inbegriffen, aber wir wollen die Wohnung trotzdem nicht in einem Zustand hinterlassen, als hätte hier drei Wochen lang eine Horde Mietnomaden gehaust. Und so lange man nur ein klein bisschen putzt vor der Abreise und nicht die Wände neu tapeziert und die Decken frisch weißt, hat das nichts mit einer neurotischen Zwangsstörung zu tun. (Viele Grüße an M., der weiß, was ich meine.)

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Um kurz nach halb zehn sitzen wir auf dem Oberdeck der Fähre nach Dagebüll, werfen einen letzten Blick auf Föhr und beobachten, wie die Insel immer kleiner wird. Dazu frühstücken wir.

Reiseregel Nr. 1: Den Proviant möglichst schnell essen, damit man nicht so schwer tragen muss.

— Familienbetrieb (@Betriebsfamilie) August 12, 2018

Nein, es gibt keine Camping-Wecken, denn es ist ja Sonntag, sondern Butterkuchen und Mürbemuscheln mit Pflaumenmusfüllung. Dazu trinken wir Kaffee aus dem Bordbistro, der so teuer wie stark ist.

In Dagebüll steht schon der Zug nach Hamburg bereit. Die Zugfahrt verbringen wir relaxt mit Essen, Lesen, Essen, Musik hören, Essen und Schlafen.

Dreiwöchentlich grüßt das Erfrischungsstäbchen-Murmeltier. #schoenefoehrien #heimreise #werbungdaproduktimbild #werbungdaortsnennung #keingelddafür

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Auch ein etwas längerer Aufenthalt in Itzehoe aufgrund eines verzögerten Triebwagenwechsels kann uns nicht aus der Ruhe bringen.

Wenn du mit dem Zug in Itzehoe einfährst, singst du 'Itzehoe' auf die Melodie von 'It's a lot' in Depeche Modes 'Master and Servant'. So will es das Gesetz.

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Der anstrengendste Teil der Heimreise findet dann in Berlin statt, wo die Busse so voll sind, dass wir erst in den Dritten hineinkommen. Wir aber ertragen es stoisch wie buddhistische Zen-Mönche. Ich weiß nicht, ob das an unserer Urlaubsentspannung liegt oder Ausdruck einer fatalistischen Resignation ist, weil der Urlaub nun endgültig vorbei ist.

Zuhause packen wir die Koffer aus und die Frau schmeißt die Waschmaschine an. Ich will drei Euro von ihr kassieren, aber sie zeigt mir nur einen Vogel.

Nach dem Abendessen gehe ich auf den Balkon und schaue die Straße auf und ab. Ich atme tief ein und versuche, mir die Föhrer Meerluft ins Gedächtnis zu rufen. Dabei denke ich an das morgendliche Training mit Beach Body, an die Jagd nach den Gratisbrötchen, an die Camping-Wecken, an die Strandkorb-Community, an das Spielen mit den Kindern im Meer, an das Übernachten im Schlafstrandkorb, an die Kurkapelle, an das Radfahren, an die Schafe und Ziegen, an das abendliche Kniffeln. Schön war’s!

Plötzlich höre ich vom Kiosk zwei Häuser weiter eine laute Stimme und denke kurz, es sei Charly. Aber es ist nur einer der Trinker, der seinen Kumpanen die Welt erklärt. Und er trägt auch kein geringeltes Langarmshirt, sondern ein kariertes Flanellhemd.

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Vor dem Schlafengehen erzählen wir uns noch, was das Beste im Urlaub war:

  • Sohn: Der Surfkurs
  • Tochter: Am Strand liegen und nichts tun
  • Frau: Am Strand zu liegen und nichts tun zu müssen
  • Ich: Die gemeinsame Zeit, in der wir sehr viel gelacht und uns (fast) nie gestritten haben

Anschließend setze ich mich an den Computer und tippe die letzten Zeilen des Urlaubsblogs. Im Hintergrund singen Element of Crime „Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“ und irgendwie passt das ganz gut.

The End

Föhrwell! #schoenefoehrien #werbungdaortsnennung #nomoneynocry

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Vielen Dank für die rege Teilnahme am diesjährigen Urlaubsblog, für die vielen netten Kommentare und für die vielen Tipps, die ich auf dem Blog, bei Facebook, Twitter und Instagram erhalten habe. Falls ich nicht auf jeden Kommentar geantwortet habe, war das keine Absicht, sondern lag daran, dass ich irgendwann den Überblick verloren habe. (Die Urlaubsverblödung, Sie wissen schon.)

Ein großes Dankeschön an Andi, der mir immer sehr nette Mails schrieb und mich beiläufig auf Rechtschreib- und Tippfehler hinwies!

Und ein ganz großer Dank geht an diejenigen, die mich eventuell auf Föhr erkannt, aber nicht angesprochen haben. Vielen Dank!

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Alle Teile des Föhr-Tagebuchs finden Sie hier.

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