Focus Online versucht, Benutzer mit Videos auszutricksen

Von Klaus Ahrens

Ein (viel zu großer) Teil der Artikel auf Focus Online sind Videos mit einem Informationsgehalt, der auch locker in einen 140-Zeichen-Tweet passen würde – natürlich mit vorgeschalteter Werbung. Diese Artikel sind reine Umverpackungen für unsortierten Werbemüll und nahezu ohne jeden Informationsgehalt.

Als Benutzer rufe ich deshalb bei Focus Online schon länger keine Video-Nachrichten (ein hochtrabendes Wort für den Werbe- und Infomüll in den Clips) mehr auf, weil ich keinen Sinn darin sehe, mir zum xten Mal dieselben Werbevideos unterjubeln zu lassen. Ich habe auch nicht die Zeit dafür – ich bin Siebzig und das Leben währt nicht ewig.

Inzwischen stelle ich aber auch vermehrt fest, dass die Videos kaum noch als solche zu erkennen sind. Das Dreieck auf dem Artikelbild, das ein Video erkennbar machte, wird immer häufiger nicht angezeigt. Auch im Artikelkurztext verschwinden Hinweise auf den Video-Charakter eines Artikels immer mehr.

Wenn es ein Nachrichtenportal so nötig hat, an Videoartikeln mit vorgeschalteter penetranter Werbung zu verdienen, muss ich mich wohl umorientieren. Bei meinen Recherchen war Focus Online bisher immerhin noch die Nummer 5 auf der Liste – das dürfte aber bei der enorm angestiegenen Werbedichte bei immer weiter abfallender Informationsdichte nicht mehr lange so bleiben.

Screenshot: focus.de