Flugente?

Von Wanderwidmer

Hund Emil war am Samstag auch wieder mal dabei.

Essen so fotografieren, dass es
anmächelig aussieht, ist eine Kunst,
die ich nur mangelhaft beherrsche.

Der Anfang der Wanderung war hart. Respektive: glitschig. Als der Zug von Basel Richtung Offenburg in Efringen-Kirchen (D) bremste, kam eine Durchsage vom Lokführer: Der Bahnsteig sei mit einer Eisschicht überzogen, aussteigende Passagiere seien gehalten, sich vorsichtig zu bewegen. Tatsächlich war die erste halbe Gehstunde Richtung Basel auf dem Markgräfler Wiiwegli heikel. Wir gingen nicht, wir schliifschüeleten vorwärts. Bald wurde es aber besser, der Regen hörte auf, wir kamen aus dem Asphalt auf kiesige Natursträsschen und Feldwege, hatten mehr Halt. Was wir sahen, gefiel: Reben überall. Dazwischen Wald und Buschwerk. Und zu unseren Füssen die Oberrheinische Tiefebene; das Land jenseits des Rheins war Frankreich. In Ötlingen suchten wir ein spezielles Café auf (mehr darüber morgen), doch es war voll. So kehrten wir im nahen Dreiländerblick ein. Das Essen war gut, ich hatte eine Pilzsuppe, ein Lebkuchen-Tiramisù und als Hauptspeise Flugente mit Kartoffelknödeln. Flugente? Wir rätselten. Meine Interpretation zu der Bezeichnung: Die Ente kam mit dem Flugzeug aus Russland angeflogen. Aber gut war sie.

Ötlingen im Rückblick, vom Weiler Weinweg aus besehen.

Nach dem Essen der zweite Teil der Wanderung, derweil der Tag bereits niederging. Wir wanderten nun auf einem anderen Weinpfad, dem Weiler Weinweg. In der Ferne, die bald zur Nähe wurde, sahen wir Basel, gingen dabei mindestens eine Stunde im Rebhang, bis sich der Weg nach Weil senkte. Wir querten die Bahnlinie und das Flüsschen Wiese und sahen, derweil es rapid Abend wurde, ein riesiges, hallenartiges Gebäude: die Fondation Beyeler in Riehen. Kurz darauf die zugehörige Tramhaltestelle: das Ende unserer binationalen Wanderung. Eine trinationale in derselben Gegend soll bald folgen, waren wir uns einig.