Flucht nach vorn: Wien wächst um heutige Probleme zu überdecken

Von Medicus58

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GTL | 27.3.2014 | Kommentare (0)

Flucht nach vorn: Wien wächst um heutige Probleme zu überdecken

Augenblicklich erklärt sich die Wiener SPÖ in Rust wieder die Welt und twittert von sich selbst begeistert von zügellosem Bevölkerungswachstum in Österreichs Bundeshauptstadt.

Ungeachtet des täglichen Staus,
total überlasteter Öffis,
fehlender Wohnungen,
fehlender Arbeitsplätze ,
fehlende Kindergartenplätze und
einem absoluten Schuldenhoch Wiens,
setzt das Rathaus auf Bevölkerungswachstum.

Rekordschulden der Stadt Wien: „Überschaubar“
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/1422396/Rekordschulden-der-Stadt-Wien_Ueberschaubar

Arbeitslosigkeit im Februar: Wien mit stärkstem Anstieg
http://www.vienna.at/arbeitslosigkeit-im-februar-wien-mit-staerkstem-anstieg/3880236

Drei Problembereiche trüben die Wiener Lebensqualität
http://kurier.at/chronik/wien/drei-problembereiche-trueben-die-wiener-lebensqualitaet/57.783.108 

Mich beschleicht das Gefühl, dass hier die Wiener SPÖ in Hoffnung auf zukünftige Einnahmen nur nachträglich die bereits gemachten Schulden rechtfertigen möchte.
Das erinnert fatal an die aktuell strauchelden Baumax- und Di-Tech-Ketten, die so lange durch überhitztes Wachstum und die dadurch gewonnene scheinbare Bonität immer neue Kredite aufnehmen konnten, bis dieses Kartenhaus in sich zusammenbrach.

Steht denn irgendwo geschrieben, dass eine bereits jetzt zum Teil hochverdichtete Stadt wie Wien mit einem hohen Althausbestand unbedingt zu einer 2 Millionenstadt auf Kosten des Umfeldes wachsen muss, wenn die Infrastruktur jetzt schon bedrohlich überlastet ist?
Muss denn die Westbahn mit über 200 km/h zwischen Wien und St. Pölten rasen, nur weil sich dazwischen nichts tut?

Wäre es nicht sinnvoller der Landflucht entgegenzutreten, in dem mehrere Cluster in der Ostregion angepeilt werden als ein überhitzter Wasserkopf?