Flotter Kurzkritik-Dreier Teil 3 – Kung Fu Panda II

Der letzte Part des Kurzkritik-Dreiers folgt nun. Und es geht diesmal um einen Film, den nur die wenigsten unter euch schon gesehen haben könnt. Denn er erscheint erst nächsten Donnerstag. Und ich kenn ihn schon… har har har! [...]

Obwohl… zu lachen gibt es da wenig. Denn wirklich damit angeben, Kung Fu Panda II zuerst gesehen zu haben, kann ich nicht. Eher bedaure ich es, die Karten für diesen Film gekauft zu haben. Hätte ich mal eher das Geld in eine DVD investiert. Black Swan zum Beispiel?!

Nein, hier geht es jetzt um Po. Po, den Drachenkrieger. Der Meister des Kong-Fu und der Nudelsuppen. Der Rächer der Enträchten und der Gerber der Entgerbten… oder so ähnlich.
Nachdem Po in Kung Fu Panda den fürchterlichen Tai Lung bezwungen hat und zum legendären Drachenkrieger aufgestiegen ist, droht nun neues Unheil in Gestalt eines Pfaus. In Kung Fu Panda II trachtet der böse Lord Shen nach der Herrschaft über China und nach dem Ende der legendären Kampfsportart. Nur der Drachenkrieger und seine furiosen Fünf können ihm Einhalt gebieten.

Der Erstling ist gut. Er gehört zwar nicht unbedingt zu meinen Lieblingen und bei ihm gefällt mir auch nicht alles so ganz, aber der Film war spürbar mit Herz und Seele. Kung Fu Panda II ist lediglich Opfer des Sequelwahns. Und dabei ein gerupftes.
Für Nichtkenner macht Teil 2 einiges verkehrt am Anfang und für kenner ist auch nicht viel Gehalt zu finden. Während man im Vorgänger die Charaktere kennenlernt, all das Feeling des alten Chinas in sich einsaugen kann, so holpert und poltert der Nachfolger los, als wäre Po auf einer Treppe ausgerutscht und auf dem Weg zur letzten Stufe. Kein Fluss, Hetze ohne Ende. Nach gefühlten fünf Minuten befindet man sich schon in einer Art Finalkampf zwischen Po und Shen. Und dann später noch ein Kampf. Und noch einer. Wirklich Spaß macht es selten, dem Drachenkrieger auf seiner Mission beizustehen. Und da diesmal auch der Humor weitestgehend auf der Strecke bleibt, bleibt nicht viel übrig. Einziges Schmankerl sind die wieder einmal gut inszenierten Kämpfe und den Rest der Action.

Doch so leicht will ich Kung Fu Panda II nicht davon kommen lassen. Ein Fazit spare ich mir, stattdessen will ich einen Appell an alle Macher von Animationsfilmen da draußen richten:

Liebe Herren von Dreamworks, Pixar und wie sie alle heißen,
Sie machen Animationsfilme und die Möglichkeiten für dieses Genre sind schier unbegrenzt. Das will mir auch durchaus zusagen, aber dann handelt dementsprechend. Filme für Kinder sollten auch für Kinder sein. Sicherlich ist der Film „Ab 6 Jahren“ freigegeben, aber wie düster wollt ihr eure Streifen noch kreiiren? Kung Fu Panda II ist da nur eine Spitze des Eisberges, schon vorher sind Filme wie Rango oder Die Legende der Wächter hart an der Schmerzgrenze. Ernsthaftigkeit in einem Kinderfilm ist ja schön, aber bietet den Kleinen auch Kost, die ihre zarten Seelen vertragen können. Zum erneuten Male haben sich Kinder im Saal vor dem Film gegruselt. Das kann nicht der Weisheit letzter Schluss ein. Nehmt euch ein Beispiel an z.b. Disney Animation. In Küss den Frosch gab es auch ein erwachseneres Flair und trotzdem können die Kinder es da ertragen. Aber einen Charakter diabolischer Aussehen zu lassen, das Licht zu dimmen und einen auf harten Horrorstreifen zu machen (jetzt übertrieben gesprochen), sollte man unterlassen. Mit Gruß.


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