Nun war es also endlich so weit: wir würden das Schwebebad “tranxx” in Berlin und somit das Floating ausprobieren. Wir – also mein Mann und ich – hatten zwar schon Einiges im Vorfeld darüber gelesen, aber so richtig vorstellen konnten wir uns beide nicht, was wir darunter zu verstehen hatten.
lt. Wikipedia:
Floating… (engl. schweben, treiben) ist ein Entspannungsverfahren, bei dem Personen mit Hilfe von konzentriertem Salzwasser in einer speziellen Floating-Anlage (Floating-Tank oder Floating-Becken), abgeschottet von Außenreizen, quasi schwerelos an der Wasseroberfläche treiben. Im medizinischen Bereich wird die Anwendung in der Schmerzmedizin, Orthopädie, Dermatologie und Sportmedizin erforscht. Im therapeutischen Bereich wird Floating im Stressmanagement, bei Burnout-Syndrom und Suchtentwöhnung eingesetzt. Im Wellnessbereich wird Floating auch mit Licht- und Toneffekten angeboten. Angestrebt wird eine physische und mentale Tiefenentspannung.
Nun ja – so viel hilft die Erklärung auch nicht und entsprechend gespannt fuhren wir nach Schöneberg.
Die Ankunft
Sagen wir es einmal so: wir hatten Glück und haben in der Nähe einen Parkplatz gefunden. Doch der Hinweis ist hier durchaus angebracht: mit Auto lieber etwas mehr Zeit einplanen, da sich die Suche nach einem Platz durchaus als zeitaufwändig präsentieren könnte.
Das Gebäude
Die Räume von tranxx findet der geneigte Floater nach der Durchquerung des ersten Hinterhofs der Akazienstraße 27/28 in Berlin-Schöneberg . Hinweisschilder helfen aber, sich schnell zurechtzufinden.
Die Ankunft und Vorbereitung
Bereits beim Betreten der Räume wird klar: hier wird Entspannung groß geschrieben. Matte Farben, eine beruhigende Gesamtstimmung und eine überaus freundliche Begrüßung helfen dabei, dass die Nervosität (was Einen wohl erwartet) stark herabgesenkt wird.
Nach der Anmeldung geht´s auch schon los: Schuhe wechseln ist angesagt. Diese verbleiben – ebenso wie evtl. Jacken – im Vorraum und warten auf die Rückkehr des Besuchers. Also: Badelatschen raus, Socken aus und Füße präsentieren.
In einer ruhigen, abgeschotteten Ecke mit Spinden kann man die restlichen Sachen verschließen und sich danach in Ruhe umziehen und folgt dann im Bademantel der Mitarbeiterin, oder wie bei uns dem Mitarbeiter. Auf dem Weg zum Becker hat er uns noch einmal alles erklärt:
Wir werden ein Becken für uns alleine haben – daher ist es uns überlassen, ob wir Badesachen tragen oder nicht. Empfehlenswert ist sicher das Floating ohne Bekleidung, damit das salzhaltige Wasser auch wirklich an den gesamte Körper gelangt.
Es herrschen ca. 35 Grad. Das klingt unwahrscheinlich viel und im ersten Moment ist es fast unangenehm. Entspricht aber der Temperatur der menschlichen Haut und dadurch verschwinden in unserem Empfinden die Grenzen zwischen Luft, Wasser und Haut.
Sollten herab rinnende Schweißperlen stören, bitte nicht mit nassen Fingern wegwischen. Schnell hat man dann das salzhaltige Wasser in den Augen. Und das brennt. Sehr. Für den Fall der Fälle steht aber ein Glas mit frischem Wasser mit einem Waschlappen bereit.
Das Floating
In einem Vorraum konnten wir unsere Handtücher und Bademäntel ablegen und in der direkt angrenzenden Dusche den Tagesstaub vom Körper waschen. Eine pH-neutrale Seife ist vorhanden. Direkt von der Dusche geht es nun endlich zum eigentlichen Ziel.
Vorsichtig über 2 Stufen in den letzten Raum und gleichzeitig in das ca. 3 x 3 Meter große Becken hinein gleiten und hinter sich die Tür schließen. Die Wassertiefe beträgt ca. 27 cm – also keinerlei Gefahr, unterzugehen. Und doch: es benötigte schon Überwindung, sich hinzulegen und auf dem Wasser zu schweben – einfach zu ungewohnt ist diese Art.
Beruhigende Hintergrundmusik hilft ungemein beim Entspannen. Diese kann nach Wunsch verändert und auch ganz ausgeschaltet werden. Ebenso, wie das stimmungsvolle, wechselnde Licht, dass am Beckenrand und an der Decke ein wundervolles Farbspiel zauberte. Wir haben durchaus probiert, wie es ist, in totaler Dunkelheit zu floaten – aber uns gefiel es mit Licht besser. Regelbar sind Musik und Licht direkt aus dem Becken.
Da schwebten wir nun vor uns hin. Mal die Arme ausgebreitet, mal nah am Körper. Und waren nach unserer Stunde erstaunt, wohin wir getrieben waren. Während des Floaten hatten wir nämlich durchaus das Gefühl, uns nicht von der Stelle zu bewegen.
Total angenehm: die Schicht, die sich im Laufe der Stunde durch das extrem salzhaltige Wasser und dessen Verdunstungen auf dem Körper bildet. Ein leichter Film bleibt zurück, der die Haut geschmeidig und angenehm werden lässt.
Zuerst hatte man das Gefühl, dass die Zeit überhaupt nicht vergeht und die Stunde viel zu lange ist. Aber nach und nach konnte man sich auf das Floating einlassen und dann waren wir sogar enttäuscht, als plötzlich ein weißes Licht anfing zu blinken als Hinweis darauf, dass unsere Zeit abgelaufen ist. Doch selbst, wenn man das verpasst: nach und nach wird das Wasser aus dem Becken gelassen und spätestens, wenn man mit dem Popo den Beckenboden berührt, wird man merken, dass es nun Zeit ist zu gehen.
Nach dem Floaten haben sich alle körperlichen Spannungen gelöst und der Geist ist belebt und erfrischt. Sie genießen wieder die Leichtigkeit des Seins.
Das können wir nur bestätigen!
Ruhephase
Nach der Schwebestunde ist es sehr empfehlenswert, die gewonnene Entspannung noch ein wenig auszudehnen und sich eine ruhige und gemütliche Ecke in der liebevoll eingerichteten Ruhelandschaft zu suchen. Ein- und angekuschelt noch einmal die Augen schließen und an nichts denken – so ist eine Erholung garantiert.
Fazit
Sicher gewöhnungsbedürftig bietet Floating eine wunderbare Art der Entspannung und ist daher von unserer Seite absolut empfehlenswert.
Für mich selbst ist das Floating nicht so geeignet, da ich aufgrund der großen Hitze und Luftfeuchtigkeit einige Atembeschwerden hatte. Doch selbst mit diesen Hindernissen genoß ich diese Stunde und konnte auch die Entspannung deutlich spüren.
Tipps
Wichtig: vorab Termin vereinbaren. Denn was wir so mitbekommen haben, ist Floating sehr beliebt und ein spontaner Besuch kann möglicherweise nicht umgesetzt werden.
Viel Zeit einplanen: um die Entspannung komplett genießen zu können, sollte eine Ruhepause nach dem Floating eingeplant werden. Also: nicht raus aus dem Becken und heim stürmen, sondern ruhig noch eine Stunde in der gemütlichen Kuscheloase verbringen.
Badelatschen bereithalten: wie bereits erwähnt, verbleiben Straßenschuhe schon im Eingangsbereich. Daher : Badelatschen oder -schuhe einigermaßen griffbereit halten.
Handtücher dabei haben: auch, wenn man vor Ort alles erhalten kann, kann man hier gut Geld sparen!
Sich fallen lassen: beim ersten Mal sicher nicht so einfach, aber um so schneller man das Floating genießt, um so mehr hat man einfach davon.
Automatisch versucht man, den Kopf über Wasser zu halten und verkrampft dadurch. Aber auch dieser schwebt natürlich. Zur Hilfe kann gern eine der bereitsgestellten Poolnudeln nutzen, um das Genick zu entlasten.
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Öffnungszeiten
Mo. Mi, Do, Fr, Sa, So 10:00–22:00
Dienstag Geschlossen
Preise
ab 49,00 EUR
Happy Hour Floaten (60 min Einzelschweben Mo – Fr von 10 – 13 Uhr (außer an Feiertagen)
Link zur Preisliste als pdf
Anschrift und Anfahrt
Akazienstraße 27/28
10823 Berlin Schöneberg
Telefon: 030- 789 57 280
Offenlegung: Wir wurden von tranxx zu einer Floating-Stunde eingeladen. Herzlichen Dank dafür. Unsere Meinung bleibt die eigene.