Flimmerskotom

Heute möchte ich über das Flimmerskotom berichten, welches mich hin und wieder aus der Bahn wirft. Anlass für diesen Artikel ist, dass ich heute morgen mal wieder dieses nervige Flimmerskotom hatte. Am Beispiel des Flimmerskotoms möchte ich Euch einmal verdeutlichen, wie ich mit meiner Hypochondrie inzwischen umgehe. So kann der eine oder andere sicherlich etwas für sich selbst mitnehmen.

Was ist ein Flimmerskotom überhaupt?

Ein Flimmerskotom trifft mitunter bei einer Migräne auf. Es ist Bestandteil der so genannten Aura. Es ist nicht leicht, zu beschreiben, wie sich dieses Skotom anfühlt. Ein Flimmerskotom ist eine vorübergehende Sehstörung. Zunächst ist es so, als ob man in eine helle Lichtquelle geschaut hat. Es fällt schwer, etwas mit den Augen zu fixieren. Nach kurzer Zeit wandert ein Flimmern durch das Gesichtsfeld, welches sich nach und nach vergrößert. Teilweise kann ich fast nichts mehr sehen. Hinzu kommen bei mir oftmals Taubheitsgefühle, wobei der Begriff Taubheit es nicht richtig trifft. Vielmehr fühlt sich mein Körper irgendwie fremd an, so als würde er nicht mir selbst gehören.

Dieses Flimmerskotom dauert meist etwa 30 Minuten an. Anschließend kann ich wieder normal sehen, wobei hin und wieder Kopfschmerzen einsetzen. Viel schlimmer ist jedoch, dass ich mich anschließend wie gerädert fühle.

Mir ist aufgefallen, dass das Flimmerskotom in den meisten Fällen vormittags auftaucht. Nachmittags oder abends ich es hingegen eher die Ausnahme. Auch scheint es eher in den Sommermonaten aufzutreten. Oftmals fühle ich mich schon ein, zwei Tage zuvor irgendwie seltsam. Gestern beispielsweise hatte ich das Gefühl, meine linke Hand und mein linker Fuß seien eingeschlafen.

Flimmerskotom macht Angst

Obwohl ich dieses Flimmerskotom schon seit mehr Jahren kenne, macht es mir immer noch Angst. Es ist ein sehr unangenehmes Gefühl, diese neurologischen Ausfallerscheinungen über mich ergehen lassen zu müssen.

Ich bin diesem Flimmerskotom hilflos ausgeliefert und das macht Angst. Man kann nichts machen, außer darauf zu warten, dass es vorüber geht. Besonders schlimm finde ich es, wenn das Flimmerskotom auftritt, wenn ich nicht daheim bin. Auf der Arbeit beispielsweise empfinde ich es als besonders nervig. Wenn möglich versuche ich mich für die Dauer des Skotoms auf der Toilette einzuschließen.

Hypochondrie lässt grüßen

Manchmal falle ich anschließend wieder in alte Muster und fange an, zu überlegen, ob nicht doch etwas Ernstes dahinter steckt. Könnten dieses Flimmerskotom nicht doch Vorbote eines Schlaganfalls sein? Habe ich nicht vielleicht ernste Durchblutungsstörungen, die derartige Symptome hervorrufen? Was mich dabei besonders beunruhigt, ist, dass die Ursache für dieses Flimmerskotom bislang nicht geklärt ist. Die letzten Überbleibsel meiner Hypochondrie.

Was mache ich in diesem Fall? Zunächst versuche ich vollkommen logisch an die Sache heranzugehen. Um so objektiv wie möglich zu bleiben, versuche ich das Ganze aus der Sicht eines Dritten zu sehen. Was würde ich in diesem Fall einem Freund raten? Zunächst einmal sage ich mir, dass ich dieses Flimmerskotom schon seit mehr als 10 Jahren kenne. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass eine ernste Erkrankung sich in diesem Zeitraum nicht wesentlich verschlimmert hätte. Zudem wurde inzwischen mehrmals ein CT und MRT meines Gehirns gemacht, seit das Flimmerskotom das erste Mal aufgetreten ist.

Sicher, es kann sich immer etwas verändert haben, nichts ist unmöglich, aber doch extrem unwahrscheinlich. “Mache Dir keine Sorgen” würde ich einem Dritten mit auf den Weg geben und das mache ich dann auch mit mir selbst.

Mir ist aufgefallen, dass dieses Flimmerskotom immer dann auftritt, wenn ich sehr angespannt und gestresst bin, mich irgendwie nicht so wohl fühle. Ich halte es für durchaus möglich, dass allein psychische Anspannung das Flimmerskotom auslösen kann. Selbst wenn dem nicht so ist, stellt sich dennoch die Frage, weshalb die Hypochondrie in diesem Fall wieder leicht aufblitzt. Schließlich macht sich diese nicht jedesmal im Anschluss an ein Flimmerskotom bemerkbar.

Womit sollte ich mich beschäftigen?

Also frage ich mich, was momentan nicht in meinem Leben stimmt. Was beschäftigt mich gerade so sehr, dass hypochondrische Ansätze wieder auftreten. Ich brauchte keine fünf Minuten, um die Ursache zu beziffern.

Ich habe mich vor Kurzem selbständig gemacht und erhalte dafür einen Gründungszuschuss. Ich habe ein Buch geschrieben, welches hoffentlich in Kürze veröffentlicht werden kann und von meiner Genesung handelt. Momentan liegt dieses dem Chefarzt einer psychosomatischen Klinik zur Einsicht vor. Eine Psychologin hat dieses bereits gelesen und für gut befunden. Allerdings bin ich der Meinung, dass man bei einem solchen Thema auch eine gewisse Verantwortung gegenüber den Lesern hat. Deshalb möchte ich das Urteil des Chefarztes noch abwarten. Vielleicht kommt da auch wieder der Perfektionist zu sehr raus.

Ich möchte jedenfalls dieses Buch, das mir sehr am Herzen liegt, herausbringen und habe zu diesem Zweck einen Verlag gegründet. Jetzt zieht sich das Ganze länger hin, als ich erwartet habe. Immer wieder stellen sich Zweifel ein. Lassen sich genügend Leser finden? Hoffentlich ist das Buch gut genug. Ich wollte schon immer selbständig sein, bringe sicherlich alle Voraussetzungen dafür mit, aber dennoch…

Jetzt habe ich ein Jobangebot vorliegen, das ich mir ebenfalls vorstellen könnte. Allerdings liegt mein Herz nach wie vor bei meinem Buch. Eigentlich möchte ich kein Angestellter mehr sein. Was aber, wenn ich keinen Erfolg haben sollte? Ich möchte bald eine Familie gründen und diese sollte natürlich auch finanziell abgesichert sein. Ich stecke also in einem Zwiespalt. Eine wichtige Entscheidung steht an, die ich momentan hinauszögere.

Das ist es also, was mich derart beschäftigt. Weil ich diese Entscheidung vor mir herschiebe, kanalisiert sich diese in meinem Fall manchmal durch ein Wiederaufflammen meiner Hypochondrie. Auch hier gilt es wieder, Auslöser und Ursache nicht zu verwechseln. Auslöser war das Flimmerskotom, was vermutlich durch große Anspannung verursacht wurde. Die Ursache für hypochondrische Gedanken liegt allerdings in diesem Fall  in einer noch nicht getroffenen schwierigen Entscheidung.

Nachdem ich mir das bewusst gemacht habe, ist die Hypochondrie wieder verflogen und ich kann mich darauf besinnen, was wirklich gerade wichtig ist. So bin ich dann vielleicht sogar dem Flimmerskotom zu Dank verpflichtet. ;-)


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