Fliegerei – notwendig und heikel

Eigentlich interessiert mich die Fliegerei nur am Rand. Wenn es darum geht, im Zusammenhang mit Wycliffe über dieses Thema zu sprechen, betone ich immer, dass dies nur Mittel zum Zweck ist. Es gibt kaum einen Bereich, der dermassen kostspielig und techniklastig ist, wie dieser, und ich möchte unsere Arbeit lieber so verstanden wissen, dass es um veränderte Menschen und Gemeinschaften geht, um mündige Christen und Gemeinden.

Und nun bin ich also in Papua, ganz im Osten von Indonesien. Es wäre hier absolut undenkbar, ohne Flugzeuge (und manchmal sogar Helikopter) in die entlegenen Dörfer zu gelangen, wo unsere Mitarbeiter wohnen und arbeiten. Und ich muss gestehen, ich bin fasziniert von unserer Partnerorganisation Yajasi. Ich bin auch fasziniert davon, wie begeistert deren Mitarbeitern von ihren drei PC-6 und ihrem PC-12 sind. Diese Dinger kosten zwar ein Vermögen in der Anschaffung, aber die Betriebkosten sind im Vergleich zu anderen Flugzeugen relativ gering. Die PC-6 können auf den unmöglichsten Landepisten landen und die PC-12 kann man auch dann noch sicher landen, wenn auf offenem Meer der Motor ausfällt und man Dutzende von Meilen bis zu einer Landebahn gleiten muss.

Gestern ist in Indonesien ein kommerzielles Flugzeug abgestürzt, alle Passagiere und Besatzung sind gestorben. Einer der Passagiere war ein Freund vieler der Leute hier, mit denen ich zu tun habe. Dieser Christ war auf einer Geschäftsreise und wäre nach Plan eigentlich früher heimgekommen. Aber er erklärte sich bereit, für einen anderen einzuspringen. Dieser andere ist auch Christ, aber eine bisschen sosolala. Nun hat sein Freund sein Leben gelassen an seiner Stelle… Es kommen mir biblische Parallelen in den Sinn.

Die Piloten hier diskutieren und spekulieren natürlich, wie es zum Unglück kam. Sie vermuten, dass die Piloten weiter flogen, obwohl sie wegen Schlechtwetter besser umgekehrt wären. Bei Yajasi werden die Piloten beglückwünscht, wenn sie einen Flug wegen schlechten Wetter abbrechen.