Was macht man wenn der Lebenstraum plötzlich erfüllt ist? Ganz einfach, man genießt es, solange es dauert und fällt danach in ein tiefes Loch… Jedenfalls in meinem Fall war das so. Ich habe viel zu lange gebraucht diesen Artikel überhaupt zu beginnen. 30 Jahre habe ich davon geträumt irgendwann mal in New York zu stehen und diese unglaubliche Stadt der Gegensätze zu erleben. Eigentlich wollten wir im November zur Hochzeit eines befreundeten Pärchens in Melbourne, aber wir haben Ewigkeiten nach Flügen und Hotels geschaut. Urlaub habe ich vom 16.-30.11. bekommen. Die Flugzeiten, die wir uns annähernd hätten leisten können, lagen bei etwa 30 Stunden. Da die Hochzeit am 29.11. stattfinden sollte hätten wir das zeitlich nicht geschafft und dann noch die Sache mit dem Geld. Da wir, seit wir zusammen sind, gemeinsam nach New York wollten, haben wir uns also auch in diese Richtung umgesehen.
Tag 1 – Am 18. November
ging es dann endlich los. Ich war natürlich schon Wochen vorher so nervös, dass ich sogar meinen Facebook Freunden mit einem Countdown auf die Nerven ging und ich kaufte mir einen neuen Koffer. Meiner erschien mir plötzlich zu winzig. Mein Freund fand das nicht notwendig. Am Ende sollte es sich jedoch als die richtige Entscheidung entpuppen. Am Tag der Abreise war ich gar nicht so sehr aufgeregt. Ich war eher wider erwartend viel zu ruhig. Ich hatte einen Fensterplatz gebucht, damit ich Manhattan beim Anflug sehen kann. Bis Amsterdam war alles super. Tolle Plätze und guter Blick auf die Welt unter uns.
Tag 2 - 19. November
Am nächsten Morgen waren wir beide recht früh wach. 8:00 Uhr ist normal nicht so meine Uhrzeit, wenn ich frei habe. Da mein Schatz bereits in Deutschland den New York City Pass bei eBay für den halben Preis gekauft hatte, fingen wir direkt nach dem Frühstück beim gegenüberliegenden Broadway Bagel, mit dem Sightseeing auf dem Empire State Building an. Mein Gott, es läuft genauso streng ab wie am Flughafen. Jacke, Gürtel, etc. ausziehen und alle Sachen durch ein Röntgengerät schieben. Man bekommt umsonst ein Audiogerät, welches einem zu jeder Nummer, die über einem angebracht ist, etwas Geschichtliches erzählt. Man kann sich die passende Sprache dazu auswählen. Es war allerdings etwas schwierig das Teil die ganze zeit ans Ohr zu halten, weil es so unglaublich windig war. Kalt war es sowieso in ganz New York, teilweise so sehr, dass es schwierig war zu atmen. Abends durften wir mit dem Gutscheinheft nochmal zurück kommen, ohne ein weiteres Mal zu bezahlen, um den Ausblick auch bei Nacht zu genießen .
Am 3. Tag… - 20. November
…stand unser Date mit unserem Big Apple Greeter Julian an. Big Apple Greeter sind New Yorker Senioren, die als Ehrenamtliche Touristen herumführen und Ihnen zeigen, was man nicht in Reiseführern findet. Wir hatten wirklich große Schwierigkeiten einander zu erreichen und ich hatte schon Angst, dass es gar nichts mehr wird. Denn man bekommt die Auflage sich direkt nach der Ankunft mit Ihnen in Verbindung zu setzen und zwar telefonisch. Der Greeter hat die Anweisung andernfalls nicht zu kommen. Am Schluss hat doch noch alles gut geklappt und Julian saß morgens früh zum verabredeten Zeitpunkt in der Hotellobby. Zuerst fand ein kurzes Kennenlernen statt, währenddessen erklärte er uns gleich, was er mit uns vor hatte. Außerdem brachte er uns jede Menge Kartenmaterial und anderes Hilfreiches mit. Also machten wir uns auf den Weg zu unserem ersten Ziel, dem Central Park. Er wollte uns den nördlichen Teil zeigen, der in etwa auf Höhe unseres Hotels war. Genauer gesagt, das Ende das nicht von Touristen überlaufen ist. Der Park ist wunderschön und er ist, je nachdem wo man sich aufhält, eine absolute Oase der Ruhe. Das ist völlig abgefahren wenn man sich dann die Wolkenkratzer drumherum anschaut. Was Julian uns über den Park erzählt hat, war super interessant. Leider hatte ich gerade vorher in Deutschland noch einen Film über die Entstehung des Parks gesehen. Deshalb hatte ich vieles doppelt gehört. Einiges hat sich natürlich dadurch besser gefestigt und einiges haben sie in dem Film auch nicht erwähnt. Also konnte ich trotzdem noch einiges lernen. z.B. dass die Laternen im Park Plaketten mit Nummern tragen. Diese Nummern zeigen an, auf welcher Höhe man sich befindet. z.B. 72 Straße usw. Die Menschen, die dort den Park sauber halten, sind zum Großteil auch Ehrenamtliche. Ja ja, die New Yorker lieben ihre Stadt und das merkt man an genau solchen Dingen. Sie sind überhaupt sehr freundlich und hilfsbereit. Das habe ich so tatsächlich noch nirgendwo auf dieser Welt erlebt. Ganz anders als London, LOL!
An Tag 4… - 21. November
… unseres New York Trips ging es zu Fuß los. Wir liefen am Central Park West, vorbei am Naturhistorischen Museum bis zum Haus von John Lennon “The Dakota” entlang und nahmen den Eingang an der 72. Straße zu Strawberry Fields in den Central Park. Dort war natürlich die Hölle los! Alle wollten sich mit dem Imagine Mosaik auf dem Fußboden fotografieren lassen, daher war es echt schwer eines mit sich allein zu bekommen. Irgendjemand war bestimmt schon in fotocrasher Startposition.
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- Bow Bridge Hot Dog Stand
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- Central Park West
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- School Bus Central Park West
An der Bethesda Terrace mit dem wunderschönen Bethesda Brunnen verweilten wir etwas länger, denn dort gab es jede Menge zu sehen und zu hören. Breakdancer traten gleichzeitig mit einer Gesangstruppe auf. Da ich aber völlig gefangen von den B-Boys war, erfuhr ich davon nur durch meinen Freund. Auf dem Video das ich gemacht habe, habe ich es allerdings nachher auch hören können. Witzig, wie man etwas komplett ausblenden kann. Außerdem war dort ein Asiatisches Hochzeitspaar (oder Models, ich weiß nicht!) um Fotos zu machen. Die beiden sind uns danach noch unzählige Male begegnet.
Toilettenpause geht super am Bootshaus. Wir wollten dort eigentlich gern etwas richtiges essen, da es uns von der angeheirateten Tante meiner Mom empfohlen wurde. Leider war es total voll und wir hätten draußen sitzen müssen. Für New Yorker offensichtlich kein Problem, für uns bei den Temperaturen allerdings schon. Das Bootshaus ist folgendermaßen aufgebaut. Zur Wasserseite ist es ein nettes Restaurant, mit hochpreisigeren Speisen. Wenn man zur Rückseite geht, dann gibt es dort die günstigeren Speisen. Die Toilette ist okay in Anbetracht der WC Lage in ganz New York. Wir besuchten noch die Statuen von Alice im Wunderland und Hans-Christian Andersen, machten einen Abstecher zur Parkallee “The Mall”, wo ein lustiges Treiben herrschte. Am Columbus Circle gingen wir wieder aus dem Park heraus. Wir fanden endlich einen Laden mit Elektroartikeln. Dort holte ich mir nach tagelangem hin und her eine Sim Karte und eine größere Speicherkarte für mein Handy.
Tag 5… - 22. November
… war komplett für shopping reserviert. Wir machten uns auf zum Busbahnhof um dort den Bus in die Jersey Gardens zu nehmen. Dort angekommen kam ein Mann mittleren Alters, offensichtlich aus der Unterschicht New Yorks, auf uns zu. Er fragte ob wir in die Jersey Gardens wollten und er sagte wir sollen ihm folgen. Was wir natürlich taten. Er war etwas verwirrt weil wir keinen Trolley dabei hatten. Das fand ich zu dem Zeitpunkt noch komisch (das sollte sich aber bald ändern). Ich fotografierte noch das Miniatur World Trade Center mit Blumen und Kerzen, welches dort aufgestellt war und er erklärte mir, dass ich es nicht fotografieren dürfe. Uuuups, zu spät! Er manövrierte uns so schnell durch diesen Bahnhof, das hätten wir allein, nicht mal im Traum, so fix geschafft. Mein Freund gab dem Freundlichen Herrn noch ein Trinkgeld und nun war noch etwa eine dreiviertel Stunde zu warten. Erst war ich genervt, die Zeit ging aber schneller rum als gedacht und als immer mehr Leute mit ihren Trolleys kamen war ich wirklich froh, dass wir recht weit vorne in der Schlange standen. Einige Leute mussten nämlich auf der Fahrt dahin auch stehen. Neben uns standen natürlich zwei deutsche Mädels die soviel Stuss von sich gaben, dass es nur sehr schwer zu ertragen war.
Die Jersey Gardens sind ein absoluter Shopping Traum. Am besten den ersten Bus dahin nehmen. Eine riesige Mall in der man sich verlaufen könnte und man schafft es nicht wenn man ausgiebig guckt sich beide Etagen komplett anzuschauen. Wenn man ankommt geht man zuerst an den Informationsschalter, legt seinen Reisepass vor und bekommt dann noch mal ein Heft mit Coupons für weitere Rabatte. Wir trennten uns zum einkaufen und jeder ging seiner Wege. Am Ende aßen wir kurz etwas bei Johnny Rockets und machten uns mit unseren neuen Klamotten auf den Heimweg. Die Leute sind in Scharen auf den Parkplatz geströmt. Die Schlange zum Bus war mal wieder riesig und diesmal hatten die Leute teilweise pro Person 3 Trolleys dabei. das hat mir irgendwie auch ein bisschen Angst gemacht. Meine großen Tüten haben mir schon gereicht.
Tag 6 - 23. November
Heute stand ein Treffen mit einer Freundin und ehemaligen Arbeitskollegin an. Sie ist vor vielen Jahren als Au Pair nach Boston gegangen, hat geheiratet ein süßen kleinen Jungen bekommen und sich ihr Leben dort aufgebaut. Nun an diesem Tag war es also soweit. Christina kam extra den Fahrtweg von 3 Stunden aus Massachussetts. Wir gingen erst auf den Weihnachtsmarkt am Union Square. Merkwürdig ohne Schnee. Mittagessen gab es bei Whole Foods. Witzigerweise hatten wir alle dieselbe Idee was wir noch machen wollen. So machten wir uns also auf den Weg zur High Line um uns dieses geniale Prachtstück New Yorker Kreativität anzuschauen. Irgendwann musste meine Freundin aufgrund des langen Fahrtweges wieder heimfahren.
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- High Line von der Aussichtsplattform
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- Die bepflanzten Schienen der High Line
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- Die Aussichtsplattform der High Line
So machten wir uns also auf zum Hafen. In dem City Pass gab es nämlich auch die Möglichkeit eine Schifffahrt mit der Circle Line um die Freiheitsstatue herum zu machen. Die Fahrt hat ca. 2 std. gedauert und war super. Wir sind unter der Brooklyn und der Manhatten Bridge lang gefahren und konnten super Fotos machen. Das beste daran war, dass man draußen stehen und in alle Richtungen schauen konnte. Je nachdem in welche Richtung man sich drehte, der Himmel hatte jedes Mal eine andere genial Farbe. Na gut, wir hatten auch das Glück, das wir zur richtigen Zeit gefahren sind. Als wir losfuhren war es noch hell und auf der Rücktour war es schon dunkel. Mehr geht nicht…
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- Los geht es!
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- Freedom Tower
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- Lady Liberty und die Fleischfee
Zum Abschluss fuhren wir nach China Town und Little Italy. China Town war aber schon ziemlich geschlossen. Das hat meinen Schatz ein wenig traurig gestimmt. In Little Italy fanden wir einen Christmas Shop, der übrigens das ganze Jahr geöffnet hat. Ich fotografierte so ziemlich jeden Weichnachtsbaum in diesem Laden um meiner Schwester die Fotos zu schicken. Sie ist der absolute Weihnachtsfan. Aus dem Hotel schickte ich Ihr dann die ganzen Bilder und weckte sie damit am anderen Ende der Welt auf. Weil sie so aufgeregt war konnte sie auch erstmal, die nächsten Stunden, nicht mehr schlafen.
An diesem Abend versuchten wir schon das zweite Mal bei Shake Shack einzukehren, leider ist der Laden immer heillos überfüllt und es ist kein Tisch zu bekommen. So fuhren wir wieder Richtung Hotel auf dem Weg dahin, sind wir noch am Weihnachtsmarkt am Bryant Park vorbei gekommen. Hier gab es wirklich tolle Stände, mit Fotos, Schmuck und auch Essbarem. Eislaufen konnte man hier auch. Der Brunnen war ein weiteres Highlight.
Noch ein kleinen Abstecher zum Times Square und ab ins Hotel.
Fortsetzung folgt…