Manchmal hab ich den Eindruck, Menschen sehen Fleischkonsum und gesunde Ernährung als Gegensatzpaar. Das muss doch gar nicht sein. Denn "gutes" Fleisch hat auch gute Inhaltsstoffe. Zugegeben: Ich bin eine Verfechterin von Bio-Fleisch. Auch wenn es teurer ist. Klar: Die Haltung, das Futter, der größere Zeit- und Kostenfaktor eines Biobetriebes etc. Aber ich verzichte gerne auf Quantität und leiste mir dafür Qualität. Auch wenn Fleisch so zu einem selteneren Gut wird. Wunderbar einfach bestellen kann man Biofleisch hier in München übrigens mit einem Bio-Lieferdienst aus Dachau, der sich auf Biofleisch und Biowurst spezialisiert hat. Und da mich so viele Freunde schon danach gefragt haben, dachte ich, ich poste es mal hier auf Naked Food. Normalerweise bekommen Sie aber mittlerweile auch in jedem Supermarkt Fleisch in Bioqualität. Wenn Sie nicht zufällig auch in München wohnen, informieren Sie sich doch mal hier über Möglichkeiten in Ihrem Umfeld.
Doch gerade beim Thema Fleisch stellt sich mir oft die Frage: Sind Verbraucher wirklich bereit, für Bio-Fleisch tiefer in die Tasche zu greifen? Theoretisch kann man auch sieben Tage die Woche günstiges Fleisch aus dem Supermarkt bekommen. Und ich verstehe den Einwand "Kostenfaktor" wirklich.
Ich denke, das muss einfach jeder mit sich selbst vereinbaren. Fakt ist, dass die Tiere bei zertifizierter Bio-Haltung wenigstens gewisse Grundbedürfnisse erfüllt bekommen wie Licht und Luft (!). Außerdem ist die Zufuhr von Hormonen und Medikamenten streng reglementiert, die Tiere bekommen kein Tiermehl und kein genmanipuliertes Futter und: Biofleisch ist in seiner Zusammensetzung nachgewiesenermaßen hochwertiger, als herkömmliches Fleisch aus Massentierhaltung. Es weist nämlich viel mehr Omega-3-Fettsäuren auf. Das trifft übrigens bei allen tierischen Produkten im Vergleich Massentierhaltung - Biohaltung zu, also auch bei Milchprodukten.
Ich hoffe, jedenfalls, dass noch mehr Verbraucher beim Thema Fleisch umdenken. Bei den Käfigeiern hat das doch auch gut geklappt!
Um einen bekannten Star-Koch noch zum Abschluß zu zitieren:
"Die Deutschen geben von allen europäischen Nationen am wenigsten für Lebesmittel aus. Wir neigen eher dazu, Schlechtes aufzumotzen: Billiger Mist, aber die tollste Tischdeko - mit Sinnlichkeit hat das überhaupt nichts zu tun."
(Vincent Klink in Schrot&Korn, Ausgabe März 2010)
Bildquelle: www.piqs.de/Rittersporn:Kälbchen auf Weide