Soviel ist wohl klar: Wir geben viel Geld für Essen aus. Das gehört irgendwie ja auch zum LCHF/Paleo Lebensstil. Und wir essen gerne Fleisch. An dieser Stelle muss ich kurz anmerken, dass ich massiv gefrustet bin von Blogs, die sich auf Fleischgerichte konzentrieren, und dann “Männerkram” oder “Essen für echte Kerle” als Credo haben. Das ist steinzeitlicher als unsere Ernährung, und gehört geändert.
Nun aber zum eigentlichen Thema: dem Fleischbezug, und warum wir so viel Fleisch im Tiefkühler haben.
Natürlich versuchen wir, gerade Gemüse saisonal und so regional wie möglich einzukaufen. Ich denke, wir sind da auf einem guten Weg, aber da besteht noch Optimierungspotenzial. Trotzdem kaufen wir Gemüse zu 99% frisch ein, und frieren auch nicht selber ein.
Als ich vor einigen Tagen den Inhalt unseres Tiefkühlschranks auf Facebook postete, entstand daraus eine interessante Unterhaltung über die Fleischlastigkeit des Inhalts.
Denn: natürlich kann man auch Gemüse einfrieren, aber es ist eben eher verfügbar als hochwertiges Fleisch. Und wenn wir Fleisch online bestellen, dann in großen Mengen. Macht ja irgendwie Sinn.
Fleisch online zu bestellen, ist natürlich hauptsächlich etwas für Selberkocher, Foodies, und Menschen mit Gefrierkapazität. Und für Vielfraße. Wer nur von Zeit zu Zeit Fleisch isst, ist vermutlich besser beraten, sich beim (Bio-)Fleischer des Vertrauens sein Schnitzel zu organisieren.
Die Hochmooraner
Unsere erste Erfahrung mit Online-Fleischbestellung machten wir ausgerechnet mit einem Ebay-Shop, den Hochmooranern. Srsly? Ja. Letzten Endes ist ebay ja nun auch nur eine Plattform, auf der man Verkäufe abwickeln kann.
Die Bestellung liegt schon eine Weile zurück, allerdings erinnere ich mich noch, dass wir diverse Fleischteile bestellt hatten, und einiges nicht lieferbar war – ich glaube, wir hatten eigentlich Rouladenfleisch bestellt und bekamen dann ersatzweise Gulasch? Oder umgekehrt. Wie Ihr seht, wirklich relevant war das für uns nicht.
Was wirklich wichtig ist, ist dass bei den Hochmooranern nur bei Bedarf geschlachtet wird. Das heißt, es kann sein, dass man auch mal 14 Tage auf seine Bestellung wartet, weil noch nicht genügend Bestellungen zusammengekommen sind. Dafür bekommt man hochqualitatives Rindfleisch und auch Produkte vom Schwäbisch-Hallischen Landschwein, das hier über ein Jahr lang in Ruhe groß werden darf, anstatt nach 20 Wochen Turbomast geschlachtet zu werden. Es ist möglich, Pakete zu bestellen, in denen dann auch z.B. Suppenfleisch enthalten ist. Super, wenn man gerne eigene Brühe kocht. Es ist aber auch möglich, nur z.B. Steaks zu ordern.
Wie es der Zufall (dank meiner Foto-Sammelleidenschaft) will, habe ich noch ein Bild von unserer Lieferung gefunden. Oben links ein gutes Stück Kasseler, das wir letztens erst gegessen haben, Speck, Bratwürste, einige Steaks, einmal Hackfleisch war offenbar auch dabei und Beinscheibe.
Die Eichelschweine
Ein weiterer Shop, von dem wir wirklich sehr begeistert sind, ist www.eichelschwein.de
Wir bekamen von Christophs Kollegen einen Gutschein zur Hochzeit (danke nochmal dafür <3 ) und bestellten gleich mal eine Riesenmenge (weitaus mehr als der Gutschein eigentlich hergab.)
Im Gegensatz zu den Hochmooranern gibt es bei den Eichelschweinen nur eine Schlachtphase im Jahr, und zwei Bestelltermine im Herbst, zu denen man ordern kann. Neben den größeren Mengen Schulter, Nacken und Schnitzelfleisch, die Ihr auf dem Bild sehen könnt, hatten wir auch eine Walnuss-Salami und Brotzeit-Speck bestellt. Leider war die Salami schon aus, und so bekamen wir Chili-Salami, die ziemlich uninteressant war, aber völlig in Ordnung. Der Speck dagegen war viel zu schnell alle!
Wie Ihr an unserer Liste oben sehen könnt ist auch immer noch reichlich von dem Fleisch da. Meistens planen wir auch für mehrere Tage und Gerichte mit einer Einheit. So gibt es aus dem Nacken meist ein selbstgemachtes Ofengyros, eine Wok-Gericht und einige Schnitzel. Die Schnitzel mariniere ich meistens und friere sie wieder ein, so dass wir nicht 3 Tage hintereinander Schwein essen. Und da auch das Fleisch für das Ofengyros gerne 3 Tage im Kühlschrank marinieren darf, lässt sich das ganz gut managen.
Letzte Woche Freitag habe ich mein erstes Pulled Pork aus einer der Schultern gemacht, davon blieben uns noch zwei Resteportionen, von denen es Montag eine überbacken gab (mit Blumenkohl und viel Käse) – und die andere habe ich einfach fertig wieder eingefroren. Aus der Schwarte lassen wir gerade noch das Fett aus, so dass wir vermutlich noch mit einem guten Glas Schweinefett für weitere Verwendung rechnen können.
Grundsätzlich würde ich über den Geschmack und die Konsistenz des Eichelschweins folgendes sagen: Die Konsistenz ist fest, aber sehr zart. Selbst der Nacken ist von seiner Zartheit her eher im Bereich eines zarten Bio-Schweinefilets anzusiedeln. Der Wasserverlust beim erhitzen ist gleich Null. Der Geschmack ist fein, ganz leicht säuerlich, aber nicht besonders kräftig wie bei z.B. Wildfleisch.
Wild aus dem Niendorfer Gehege
Jedes Jahr am Hubertustag kann man sich am Niendorfer Gehege die Beine in den Bauch stehen, um einige Stücke Niendorfer Wild zu ergattern. Dieser Verkauf ist so beliebt, dass man mittlerweile eine Nummer ziehen muss. Der eigentliche Verkauf beginnt um 10 Uhr, viele Interessierte sind jedoch schon früher da, um sich eine Nummer zu sichern. So auch 2014, als mein Schwiegervater so lieb war, ganz früh dort zu sein, um eine Nummer zu ziehen, und Christoph sich dann später dort mit ihm traf. Letztes Jahr haben meine Schwiegereltern uns einfach direkt etwas mitgebracht – daher habe ich aber auch kein Foto von der gesamten Lieferung
Es gab aber unter anderem Wildbratwurst, die im Gegensatz zu normaler Bratwurst einfach unglaublich intensiv und kräftig im Geschmack ist, und ein bisschen Filet.
Die Möglichkeit am Hubertustag Wild zu kaufen, gibt es sicherlich auch nicht nur in Hamburg, Google hilft
Habt Ihr schonmal Fleisch online bestellt? Und wenn ja, wart Ihr zufrieden? Und wenn ja, wo habt Ihr bestellt?