Flashpacker Tour nach Koh Phangan Teil 3

Von Ichpacks @ichpacks

Flashpacker Tour Bangkok – Koh Phangan

Heute geht´s los. Flashpacker Tour nach Koh Phangan.

Unser Vormittag besteht aus Frühstücken gehen, Rucksäcke packen und Proviant für die Reise einkaufen. Im Zug kann zwar Essen gekauft werden, aber wir nehmen immer tütenweise Fressalien und Getränke mit (könnten unterwegs ja verhungern).
Dummerweise muss bis spätestens 12 Uhr aus dem  Hotel  ausgecheckt werden und unser Zug nach Surat Thani fährt erst um 19 Uhr ab. Von Bangkok aus ist der auch immer ziemlich pünktlich, da der Kopfbahnhof Hua Lamphong der Startpunkt der Strecke ist. Zurück, vom Süden, sieht das schon ganz anders aus. Da kann er locker mal 5-6 Stunden Verspätung haben.
Also mal wieder den ganzen  Mittag die Rucksäcke an  der Backe. Da bleibt nur eins:
Schon gegen 12 Uhr ein Tuk Tuk nehmen und ab zum Bahnhof. Dort geben  wir das Gepäck, gegen eine Gebühr, die fast so  hoch ist,  wie unser Bahnticket, in der Halle ab (schon wieder ein Unterschied zwischen Backpacker Tour und Flashpacker Tour). Den Rest des Nachmittags verbringen wir in unserer Bahnhofs-Stammkneipe, auf der anderen Strassenseite. Supertolle Tom Yum Suppe und der Kellner unterhält die ganze Strasse, auf der wir übrigens auch sitzen. Je mehr Gäste kommen, desto weiter werden Tische und Stühle in den 6-spurigen Kreisverkehr hineingebaut. Einfach dasitzen und Leute und Verkehr beobachten. Der Lärm und die Abgase stören uns schon lange nicht mehr. Ich überlege mir, was  wohl wäre, wenn der klapprige Linienbus die Kurve etwas zu weit  außen nimmt.
Kurz vor 18 Uhr müssen wir die Strasse wieder überqueren und zurück in die Bahnhofshalle, zur Nationalhymne. Die lassen wir uns nie entgehen. Punkt sechs erklingt die Hymne aus allen Lautsprechern und Fernsehern des Bahnhofs. Auf den  digitalen Werbeplakaten erscheint das Bild des Königs Bhumibol und alle, die vorher auf den Bänken und dem Boden rumgelungert hatten, stehen, mit andächtigem Blick Richtung Königsbild. Die, vorher durch die Halle hetzenden, Thais bleiben abrupt stehen und die zwei grimmig aussehenden Jungs von der Army scheuchen auch noch die letzten Farang auf, die noch am Boden rumgammeln. Nach ca. einer Minute ist der ganze Spuk vorbei und alles nimmt wieder seinen gewohnten Lauf, als ob nie etwas gewesen wäre.

Abfahrt

Der Overnight-Express steht schon da. Der ist wirklich express bei 12-14 Stunden für ca. 750 Kilometer. Ich weiß nicht ob Zug-reisen in Thailand wirklich schon flashpacker-mäßig ist oder doch noch zum Backpacking gehört. Aber eins ist sicher: Es ist die chilligste Art zu reisen. Im Bett und noch dazu eine Übernachtung sparen.
Es geht raus aus Bangkok. Vorbei an Wellblechhütten, Kindern auf den Gleisen und durch die weniger betuchten Stadtteile. Die andere Seite der “Stadt der Engel”.
Es wird schon dunkel und der Schaffner bastelt mein unteres Bett zusammen und klappt Guri´s runter. Noch kurz frisch beziehen und die Vorhänge aufgehängt und unsere Schlaflager sind bereit. Zu Guri´s großer Freude haben wir diesmal noch keine Kakerlaken gesichtet und können so, nach einem kleinen  Snack, beruhigt und todmüde, vom Nichtstun, in unsere Betten fallen. Das Gepäck wird sorgfältig am Fußende verstaut (soll doch tatsächlich schon mal was weggekommen sein. Also Füße drauf). Der Wagon schaukelt uns, auf den welligen Schienen, wunderbar in den Schlaf.
Am nächsten Morgen rauschen Palmen und die wunderbare grüne Landschaft (soo grüün) an uns vorbei.Die Großstadt verschwindet mit einem Schlag aus meinem Kopf und der Naturflash zieht ein.

Auf zur Toilette (schaukelndes Loch im Boden) und zum Zähneputzen, bevor die anderen aufstehen und an den vier Metallwaschbecken das Wasser ausgeht. Danach am Schild “Rauchen verboten, 2000 Baht Strafe” vorbei. Da stehe ich nun und rauche eine Zigarette mit dem, noch etwas zerzausten, Zugschaffner. “Rauchen gefährdet ihre Gesundheit”, vor allem bei 80 Sachen auf der zweiten Stufe der offenen Zugtür. Noch einen guten Thai-Kaffee vom Steward mit mit der Thermoskanne und dem Plastikeimer, aus dem er gekühlte Getränke verkauft.
Mit eineinhalb stündiger Verspätung kommt unser Nighttrain am Bahnhof von Surat Thani an. Die Busse stehen schon bereit. Sofort, nach dem Aussteigen, stürmen 5 arbeitswütige Damen auf uns zu: “Ticket, Ticket”. “Wheee you gooo, Sööör”. Ruck zuck in den richtigen Bus verfrachtet (hab ich schon erwähnt, dass in Thailand niemand verloren geht?) geht es, mit Zwischenstopp von einer Stunde am Reisebüro in Surat Thani City, zum Pier in Donsak. Gut dass der Bahnhof ca. 80 Kilometer vom Pier, an dem die Fähre ablegt, entfernt ist. Wie sollten sonst die Busfahrer ihren Lebensunterhalt verdienen. Nach eineinhalb Stunden im Bus mit dröhnenden Thai-Soaps aus dem TV erreichen wir Donsak.

Den Rest mit der Raja-Fähre

So, ab jetzt wirds wieder ruhiger. Raja-Fähre fahren ist schon richtig Urlaub. Wieder frei bewegen und das noch auf dem strahlend blauen Meer (werde schon wieder sentimental), ein kleiner Supermarkt mit eisgekühlten Getränken und Instantsuppen ist auch da. Dass das Verfallsdatum der Rettungsboote schon seit Jahren abgelaufen ist, darf einen halt nicht stören. Vorbei an Koh Samui legt das rostige, qualmende Monster, nach 2,5 Stunden am Pier unserer

Trauminsel an. Der Weg führt, wie immer, durch die Kletten, mit Schildern von ihren Resorts in der Hand, die die Touris unbedingt auf ihre Pickups verladen möchten, zum Coffee-shop, auf der linken Seite der Hauptstrasse von Thongsala.
Solange Guri noch ihren iced Blue Mountain Coffee schlürft, besorge ich uns eine Honda für umgerechnet 2,50 € am Tag. Wir packen uns selbst und die Rucksäcke auf die kleine 125iger (logistische Meisterleistung) und fahren, so gar nicht flashpacker tour-mäßig, nach diesem Megatrip nach Hause zu Ian und Paula ins Stone Hill….

Liebe Grüße

Guri + Marcus


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