Auch Kuchen gab es oft und immer reichlich, gern mit Hefeteigboden und üppig mit Früchten aus dem Garten belegt. Als junges Mädchen staunte ich zu Besuchen bei den Backfrauen der Nachbarschaft, wie viele Kuchendeckel (große, runde Bretter, auf denen die Kuchen gelagert wurden) sie mühelos mit den unterschiedlichsten Festtags-Blechkuchen bestücken konnten. Traditionell wurden zu großen Familienfesten und Jubiläen mindestens ein Dutzend verschiedene Kuchensorten serviert und im Nachgang als “Doggy Bag” an die Nachbarn verteilt. Wer was auf sich hielt, der zeigte sich hier von der großzügigen Seite.
Diese Erfahrungen haben mich und meinen Gaumen geprägt und nicht zuletzt dazu geführt, dass das Kochen und Backen zu einer Leidenschaft geworden sind, von der ich nicht mehr lassen will. Ich mag meine kulinarischen Wurzeln und wenn es mich aus dem Norden in heimatliche Gefilde verschlägt, ist mein erster Gang der zum Lieblingsfleischer. Selbiger schickt auch gern mal per Express ein Care-Paket, sodass ich nicht vom Fleisch falle.
Wie passt nun ein Thüringer Mädel in die französische Küche? Sehr gut, bien sûr! Auch in Frankreich haben es mir die althergebrachten Rezepte besonders angetan. Traditionelle Küche, die ihre Wurzeln in längst vergangenen Tagen hat, und die ich so gern neu und frisch interpretiere. Und so war ein Flammkuchen Thuringia doch wirklich naheliegend
Ein knuspriger Flammkuchen-Teig mit Senf-Schmand, den ich im Ofen auf heißen Schamott-Steinen gebacken habe und der belegt ist mit einer kräftigen Knackwurst, Kartoffeln, Schwarzbierzwiebeln und sauren Gurken, ist mein, hoffentlich herzerwärmendes, Rezept für den Foodblog “Herzenswärmer” der Thüringer Tourismus GmbH “Thüringen entdecken”. Dazu wird gleich ein kräftiges Schwarzbier gereicht. Unter dem Motto “Wie schmeckt Thüringen?” sind alle Interessierten eingeladen, ihre eigenen Thüringer Gerichte einzureichen. Meine Foodblogger-Kollegen Meeta, Eva, Jeanne und Uwe sind auch mit von der Partie.
P.S. Und noch etwas in ganz eigener Sache – morgen, am 09.01., geht’s für den Liebsten und mich nach Leipzig – wir sind zu Gast in der Talkshow “Unter uns” des MDR-Fernsehens und auch dort geht’s um meine kulinarischen Leidenschaften. Wer mag, darf also gern anstellen und dabei sein.
Dieser Beitrag ist in Kooperation mit der Thüringer Tourismus GmbH “Thüringen entdecken” entstanden, Inhalt und Meinung des Beitrags sind frei, persönlich und gänzlich unbeeinflusst.
- 250g Mehl
- 100 ml Wasser
- 3 EL Öl
- 1 Prise Salz
- 100 g Schmand
- 3 EL Senf
- Salz, Pfeffer
- 3 kleine Kartoffeln, Bio-Qualität, da mit Schale verwendet
- 50 g Thüringer Knackwurst mit Kümmel und Knoblauch, in Scheiben geschnitten
- 3 Schalotten, geschält und in Scheiben geschnitten
- 2 EL Butter
- 100 ml Schwarzbier
- 6 Cornichons, in Streifen und Scheiben geschnitten
- einige Blätter glatte Petersilie oder Blattspinat zur Deko
- Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten und zu einer Kugel formen. Bis zur weiteren Verarbeitung im Kühlschrank ruhen lassen.
- In einer Pfanne die Schalotten in Butter anschwitzen und etwas Farbe nehmen lassen. Dann mit dem Schwarzbier ablöschen, salzen und pfeffern und bei sehr geringer Hitze für 10 min köcheln lassen. Dann vom Herd nehmen und beiseite stellen.
- Die Kartoffeln zum Kochen bringen und für ca. 5 min kochen lassen. Sie sollen nur ganz leicht angaren und bissfest bleiben. Dann das Wasser abgießen und die Kartoffeln in Scheiben schneiden.
- In einer Schüssel Schmand und Senf vermischen.
- Den Herd auf 250 Grad vorheizen.
- Den Teig aus dem Kühlschrank nehmen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen.
- Mit einem Löffel den Senf-Schmand auf den Teig streichen.
- Den Teig mit Kartoffelscheiben, Knackwurst, Schwarzbier-Schalotten und Cornichons belegen.
- Auf den Schamott-Steinen für ca. 5-7 min backen. Alternativ auf dem Backblech, dann bei 200 Grad ca. 10 min backen.
- Aus dem Ofen nehmen und mit Petersilie oder Spinatblättern garnieren und servieren.