|| „Waren Jeans eigentlich schon immer so unbequem?“ Die Frage der Stunde & das Rezept für einen herbstlichen Flammkuchen ||
Der Herbst ist da! Finally. Ich habe eigentlich schon nicht mehr dran geglaubt. Sah uns alle schon in Shorts und Birkenstock unter dem Weihnachtsbaum sitzen. Ich hätte wetten können, dass es dieses Jahr an Weihnachten zu heiß für Gans aus dem Ofen ist und man stattdessen eher Gazpacho serviert. Weinschorle statt Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt. So oder so ähnlich hab ich mir die kalte Jahreszeit dieses Jahr vorgestellt.
Nach diesem Never-Ending-Summer konnte ich mir nicht vorstellen, wie es ist, wieder zu frieren. Nein, Wörter wie „kalt“, „Schal“, „dicke Jacke“ und „Socken“ existieren quasi nicht mehr in meinem Wortschatz. Und mein Körper hat diese Wörter scheinbar auch vergessen – im übertragenen Sinne.
Denn, was soll ich sagen, nach einem Sommer nur in Shorts und Bikini, in den leichtesten Shirts und Tops, weil man sonst umgehend zerfließen würde vor Hitze, ist so ein Kälteeinbruch der reinste Horror, auch körperlich. Waren Jeans eigentlich schon immer so eng? Und nein, ich habe nicht über den Sommer 28 Kilo zugenommen. Ich meine damit, ob Jeans schon immer so unbequem waren? Man fühlt sich so eingezwängt – wie reingeschossen. Und wie lang es dauert, bis man drinnen ist! In der Zeit durchschwimmen andere den Ärmelkanal!
Enge, unbequeme Hosen sind das eine. Socken an den Füßen das andere. Ich hatte vergessen, wie sich das anfühlt. Es kratzt! Und es ist so angezogen. Ich mag es nicht. In den Birkis, die ich dieses Jahr quasi jeden Tag getragen habe, immer, ja, den ganzen Tag lang, am liebsten auch nachts, IMMER … in diesen Birkenstocks jedenfalls, da hatten die Zehen mehr Spaß, meine ich. Früher war mehr Luft am Fuß, wenn ihr versteht.
Stattdessen zwängen wir uns jetzt in fiese, kratzige Socken, die Knöchel werden wieder dick eingepackt und versteckt – zumindest bei allen, die über vierzig dreißig fünfundzwanzig sind. Enge Schuhe drücken und sind ja auch viel zu schwer am Fuß. Nach Flipflops & Co. wirken Bikerboots wie eine neue Fitness-Quäl-Maschine, wie Gewichte am Fuß, wie stapfen durch Tiefschnee. Wo gibt das Muskeln? Am Fuß?! Bitte nicht. Dann werden die Schuhe noch enger!
Ja, mimimi. Der Herbst ist da. Tatsächlich mag ich aber den Herbst. Das kam so nicht rüber? Ach. Das war gar nicht meine Intention. Nein, wirklich, ich mag den Herbst! Ich mag die Blätter auf dem Boden, ich mag, wie es riecht, so frisch und kühl. Ich liebe Nebel (wenn ich zu Fuß unterwegs bin). Speziell in unserer schönen kleinen Fachwerkstadt ist eine nebelige Nacht einfach das Größte. Ich liebe das Licht im Herbst und die Farben. Und das Essen.
Damit kommen wir endlich mal zum Thema: Essen. Im Herbst gibt es so wundervolle Gerichte, die einen wärmen, die trotzdem noch eine gewisse Leichtigkeit haben. Kein Kuscheldecken-Essen, sondern Rezepte, die noch einen Hauch von Sommer versprühen, aber definitiv schon etwas Herbstliches haben. So wie mein Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola.
Das Rezept ist angelehnt an meine Lieblingspizza bei unserem Lieblingsitaliener vor Ort. Dort gibt es eine Pizza mit Hühnchen, Feldsalat, Crème fraîche und Balsamicocreme. Die ist ein Knaller!
Ich hatte schon lange mal vor, diese Kombination in ähnlicher Weise bei einem Flammkuchen auszuprobieren. Und so kam eins zum anderen: Ich hatte Lust auf einen Flammkuchen mit Obst, etwas Deftigem wie Bacon, einen kräftigen Käse dazu und als Topping frischen, grünen Feldsalat mit Crème fraîche. Das musste einfach ausprobiert werden! Und das Ergebnis:
- Dieser Flammkuchen hat Süße durch die Birnen.
- Der kräftige Gorgonzola passt wunderbar zu den süßen Birnen.
- Der salzige Bacon harmoniert traumhaft mit Birne und Gorgonzola.
- Der Feldsalat gibt dem Flammkuchen einen Extra-Frische-Kick.
- Die Crème fraîche verschmilzt dabei wunderbar cremig mit Feldsalat, Birne, Bacon und Käse.
Eine spannende Komposition, mal etwas Anderes als der Standard-Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola. Den könnt ihr wunderbar machen, wenn Gäste kommen. Die werden schwer beeindruckt sein, weil er kreativ und etwas Besonderes ist. Und trotz allem habt ihr damit kaum Arbeit!
- Ihr braucht keine Töpfe, nur eine Pfanne für den Bacon.
- Den könnt ihr anbraten, während der Flammkuchen im Ofen ist.
- Alle Flammkuchenzutaten müsst ihr zuvor nur schneiden oder zerteilen und auf dem Flammkuchen verteilen. Der Ofen erledigt den Rest.
- Einfacher gehts nicht!
Überzeugt? Dann kommt hier das Rezept für diesen göttlichen Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola:
Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola
Dieser herbstliche Flammkuchen hat alles, was man braucht: süße Birnen, herzhaften Bacon und kräftigen Gorgonzola. Den besonderen Touch bekommt er vom frischen Feldsalat als Topping mit zartschmelzender Crème fraîche.
- 1 Packung Flammkuchenteig aus dem Kühlregal
- 1/2 Becher Schmand
- 1 kleine, rote Zwiebel
- 1 1/2 Birnen
- 100 g Gorgonzola
- 1 Handvoll Feldsalat
- 2 EL Crème fraîche
- 5 Scheiben Bacon
- etwas Butter zum Anbraten
- Olivenöl
- Salz & Pfeffer
- Chilipulver, auf Wunsch
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Den Ofen auf 200° C Umluft vorheizen.
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Birnen waschen und in Spalten schneiden. Zwiebel schälen und in sehr feine Ringe schneiden.
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Schmand in einer dünnen Schicht mit der Rückseite eines Löffels auf dem Flammkuchenteig verteilen. Birnenspalten und Zwiebelringe auf dem Flammkuchen verteilen. Gorgonzola auf dem Flammkuchen verteilen. Alles salzen & pfeffern. Ab in den Ofen für ca. 13 bis 15 Minuten.
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In der Zwischenzeit etwas Butter in einer Pfanne zerlassen und den Bacon scharf anbraten. Fertigen, knusprigen Bacon aus der Pfanne nehmen und auf einem Teller mit Küchenkrepp abtropfen lassen.
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Den Feldsalat waschen und verlesen. Anschließend einen Schuss Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer an den Feldsalat geben und mit den Händen vermengen.
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Fertigen Flammkuchen aus dem Ofen nehmen. Feldsalat auf den Flammkuchen geben, den Bacon mit den Fingern zerbröseln und auf den Flammkuchen streuen. Die Crème fraîche über den Flammkuchen träufeln bzw. Kleckse mit einem kleinen Löffel auf den Flammkuchen setzen, zuletzt nochmals etwas salzen und pfeffern und auf Wunsch ein wenig Chilipulver über alles geben. Den Flammkuchen noch warm servieren.
Das Rezept ist wirklich kinderleicht. Wie so oft hier auf dem Blog: Man muss dafür nicht kochen können! Man braucht einfach nur eine kreative Flammkuchen-Idee, serviert die seinen Gästen und bekommt dafür ganz viel Lob – für die beste Köchin oder den besten Koch der Welt. Ja, so kochen wir doch alle am Liebsten, oder?
In diesem Sinne: Zieht euch ein paar fiese, kratzige, warme Socken an und dann tut ihr euch was Gutes mit diesem mega leckeren Flammkuchen mit Birne und Gorgonzola, mit Feldsalat und cremigster Crème fraîche – ein Traum! Da vergisst man glatt die kratzigste Socke.
Alles Liebe ♥ Eure Katja