Meinen heutigen Tipp meine ich vor allem als Inspiration. Ich werde mit dem Rezept zu den frischen, warmen, tollen Vollkornfladen natürlich nicht hinterm Bug halten, mir ist aber bewusst, dass das eher was für besondere Tage bleibt. Im hektischen Alltag, indem jede Minute zählt, lassen sie sich vielleicht nicht so zwischendurch selber machen, zumindest nicht, wenn man Kochen nicht als Ausgleich betrachtet, man nur ein wenig Zeit hat, bis das Kind vom Mittagsschlaf aufwacht, die Großen nach Hause kommen oder man schnell zurück an den Schreibtisch muss und auf der To-Do-Liste weit mehr als nur Kochen steht. Das Rezept ist absolut unkompliziert und die Fladen gehen sehr schnell, aber natürlich muss man hinterher doch etwas mehr sauber machen, im Zweifelsfall den Boden saugen, weil beim Ausrollen allerhand Mehl im Spiel ist.
In Bioläden gibt es einige Fertigvarianten. Aus Dinkel habe ich noch keine entdeckt, leider nur aus Weizenvollkornmehl, die aber sowohl als Wraps, als auch in Form von Pitas wie diese von Davert, die sich im Toaster aufbacken lassen. Befüllen lassen sich Wraps und Pitas gleichermaßen. Manchmal ist das sogar die ideale Möglichkeit, Kindern Gemüse anzubieten. Sie zu Belegen macht selbst den Kleinsten Spaß, wenn die Zutaten dafür in kleinen Schälchen oder auf einem großen Brett bereit stehen, oder die Kinder sogar mitschnibbeln durften, und beim Zubeißen ist die Füllung nicht mal mehr zusehen. Die Kleinen können sie mit einem Brotpapier umwickelt gut halten und das scheint Freude zu machen, zumindest Claire sieht das so. Außerdem: Nennt mir mal einen Mann, der hier abdanken würde! Meiner fragt nicht mal mehr nach Fleisch.
Natürlich könnt ihr die Wraps mit angebratenem Fleisch befüllen (wenn irgendwie möglich aus Freilandhaltung, da lohnt die Recherche), ebenso mit Seitang (sehr gesund, ich taste mich gerade ran und bin positiv überrascht) und selbstverständlich auch mit Falafeln (die eher gebacken, als frittiert). Aber ich finde, solange es eine gute Soße und eine kleine Auswahl an buntem Gemüse gibt, sind das andere alles nur Extras, die nett sind, aber nicht sein müssen. Das wiederum erweist sich im Alltagsstress als günstig. Ein wenig Rohkost (Paprika, Tomaten, Gurken, Radieschen, Blumenkohl, Avocado…), vielleicht etwas Grünes (frischer Spinat, Sprossen, Kressesorten oder frische Kräuter…), gebackenes Gemüse, womöglich auch vom Vortag (mit wenig Olivenöl und Salz gebackene Auberginen, Zucchini, Süßkartoffeln, Kürbis…), wer mag auch Superfoods (gekochtes Quinoa…), Hülsenfrüchte (Bohnen oder Linsen) und einen Dipp (Humus, den man sogar portioniert einfrieren kann, Tzatziki mit Schafsjoghurt, Guacamole…) und vielleicht etwas Limette zum Beträufeln, das ist wirklich schnell gemacht, denn ein paar der Zutaten reichen dicke, es kann im Grunde nichts schief gehen und zumindest bei mir Zuhause kann da niemand wiederstehen!
Und um euch trotzdem nochmal Lust auf die selbstgemachten Fladen zu machen, vielleicht für den nächsten Besuch, der beeindruckt werden will: Sie punkten mit gesundem Teffmehl (das sich auch austauschen lässt, in diesem Post lege ich es euch aber ans Herz), mit Dinkelmehl und damit, dass sie rasant gemacht und frisch und warm einfach unschlagbar schmecken!
Selbstgemachte Fladen für Wraps, aus Teff- und Dinkelmehl
reichen für 5-6 mittelgroße Fladen, sonst den Teig doppelt nehmen und vielleicht mit zwei Pfannen ausbacken, fertig in etwa 20 Minuten
Ihr braucht:
150g Mehl (ich verwende 50g Teffmehl, 50g helles Dinkelmehl und 50g Dinkelvollkornmehl)
¼ TL Salz
¼ TL (Weinstein)Backpulver
90ml heißes Wasser
1 TL Olivenöl
eines der Mehlsorten zum Bestäuben
etwas Olivenöl zum Bestreichen
Und so wird’s gemacht:
Eine beschichtete Pfanne bereitstellen. Ebenso eine kleine Schale mit Olivenöl und Pinsel, einen Teller mit Geschirrhandtuch zum Abdecken, eine Schüssel für den Teig mit einem weiteren Geschirrhandtuch, Mehl zum Bestäuben, ein Nudelholz oder eine Glasflasche zum Ausrollen und evtl. eine Unterlage aus Silikon oder einfach Backpapier, damit der Teig nicht auf der Ablage klebt, außerdem einen Pfannenwender und evtl. ein Stück Krepppapier um die Pfanne zwischendurch sauber zu wischen, bevor Mehlreste verbrennen. Wer mag, kann die Fladen im leicht warmen Ofen warmhalten, dann den Ofen vorbereiten.
Die trockenen Zutaten mischen, den Wasserkocher anstellen und 90 ml Wasser plus 1 TL Olivenöl zu den trockenen Zutaten gießen, ehe das Wasser kocht.
Die Masse mit einer Gabel verrühren, und schließlich etwa eine Minute mit den Händen kneten. Das klappt wunderbar und sollte nicht kleben.
Den Teig in 5-6 gleichgroße Stücke teilen und mit dem Handtuch zugedeckt in der Schüssel feucht halten.
Die beschichtete Pfanne erhitzen und auf hoher Stufe lassen.
Jetzt die Arbeitsfläche und das Nudelholz bemehlen und eine Flade dünn ausrollen. Bei homemade muss das nicht perfekt aussehen!
Die Flade auf einer Seite dünn mit Olivenöl bestreichen und mit der bepinselten Seite nach unten für eine halbe bis ganze Minute backen, nur so lange, bis kleine hellbraune Flecken entstehen. Umdrehen und nochmals (diesmal ohne Öl) ausbacken, auf den vorbereiteten Teller legen und mit dem zweiten Geschirrhandtuch zudecken.
Während die Flade ausbackt, kann schon die nächste ausgerollt werden…
Möglichst sofort und noch warm servieren!
Für die hier fotografierten Wraps habe ich meinen Rote Bete Humus verwendet. Hier geht’s zum Rezept, das hier immer noch und immer wieder hoch im Kurs steht! Außerdem als Stargäste: orangene Paprika, Avocado, Spinatblätter, Kresse, Gurkenscheiben und Limette.
Habt ihr besondere Lieblings-Wrap Kreationen? Lasst mich teilhaben, ich lasse mich so gerne zurück inspirieren!