Im deutschsprachigen Raum nimmt die Produkt- und Markenpiraterie seit Zulassung der Stevia im Dezember 2012, immer dreistere Formen an. Nicht nur paraguayische Firmennamen werden übernommen, sondern ganze Produktlinien aus Paraguay, werden einfach als Marke registriert und als eigene Erfindung auf den deutschen Stevia-Markt gebracht.
Der letzte Coup stammt aus Österreich und dessen Dreistigkeit schlägt dem Fass den Boden aus. Nachfolgend ein übersetzter Auszug aus der paraguayischen Zeitung abc-color, vom 12. Juli 2012.
Die paraguayische Steviakammer (CAPASTE) wird gemeinsam mit dem Außenministerium und dem Ministerium für Industrie und Handel, bei der Europäischen Union, gegen die Namenspiraterie aus Österreich, formell Protest einlegen. Bei der Piraterie handelt es sich um den indianischen Namen der Stevia, Ka`a He`e.
Wie die Direktoren der paraguayischen Steviakammer auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, wurde der Guarani-Name für Stevia rebaudiana Bertoni, Ka`a He`e, in Österreich zweimal als Marke registriert und soll nun in 27 Ländern der EU geschützt sein.
Laut Aussage des Presidenten der CAPASTE, Juan Barboza, handle es sich dabei um eine sehr ernste Angelegenheit, denn die unrechtmäßige Registrierung des Namens Ka`a He`e in Europa, führe die ursprüngliche Verwendung des Namens ad absurdum. Der Name ist paraguayischen Ursprungs und bezeichne allein das original aus Paraguay stammende Stevia und diene zusammen mit dem Herkunftszertifikat, als Qualitätsnachweis.
Barboza führte weiterhin aus, daß die erste Markenregistrierung unter der Register-Nummer 007405376 am 10. Juni 2009, für die österreichische Firma “Ka`a He`e Research and Development, Woberweg 6, 4060 Leonding, Östtereich, erfolgte. Repräsentatin der Firma ist Frau Gerda Readl Donau.
Die zweite Registrierung der o.g. Firma erfolgte unter der Register-Nummer 00934764, am 21. Januar 2011.
Nach Meinung der Capaste, führe die registrierte Marke in Österreich zu ernsthaften Handelskonflikten für Paraguay, da Paraguay das Herkunftsland der Stevia sei und ausschließlich das aus Paraguay stammende Stevia, zu Recht diesen indianischen Namen tragen dürfe und zudem eine Art Gütesiegel auf dem Weltmarkt darstelle.
Balboza bestätigte, daß die Capaste, mithilfe der Generaldirektion für Patente und Marken, dem Ministerium für Industrie und Handel sowie Technikern des nationalen Kanzleramts, derzeit die notwendigen Formalien zusammenstelle, um in Kürze bei den zuständigen europäischen Behörden Beschwerde einzulegen.
Soweit die Meldung.
Unsere Meinung dazu: dreister geht es kaum!
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