Allgemeine Infos:
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Genre: Reisedokumentation
Erscheinungsdatum: 19.07.2012
Seitenanzahl: 304 Seiten
ISBN: 3596188148
Ausgabe: Taschenbuch
Preis: 9,99 €
Finnland. Da denkt jeder an Seen, Sauna, Mücken und Elche. Und eine verteufelt schwere Sprache. Aber wer sind die Menschen dort? Verschrobene Einzelgänger? Trinkfest und sangestüchtig? Bernd Gieseking bekommt einen Crashkurs. Weil sein Bruder sich in eine Finnin verliebt hat und seine Eltern ihn in seiner neuen Heimat besuchen wollen, bricht er zu einer Familienreise mit alten Eltern auf und fährt von Kutenhausen nach Lahti. Und das ist so skurril wie alltäglich, das ist aberwitzig und melancholisch schön. Die Geschichte auch eines Findens und sich Wiederfindens, wunderbar humorig und witzig erzählt von einem Routinier des Komischen, der aber eben auch durch alles durch muss: Karaoke und Sauna, Eltern und Elch, Wodka und Wald. Eine authentische Geschichte vom Reisen zu Rentieren – 3.800 km purer Lesespaß.
Das Cover ist passend Finnisch gestaltet mit Mützen, Rentierharken und einer Holzwand, somit absolut perfekt.Wenn ich mich jetzt gehen lassen würde, wäre diese Rezension voll von Finnland Schwärmereien, denn Finnland ist einfach MEIN Land. Ich liebe es. Deswegen wollte ich auch so gerne dieses Buch lesen. Für mich persönlich passt es wie die Faust aufs Auge.
Giesink beschreibt seinen Urlaub mit seinen Eltern in Finnland. Es passt so toll, weil er aus meiner Ecke kommt und seine Eltern platt reden, was auch mir leicht vertraut ist. Zudem fährt er nach Lahti. In diesem Städtchen war ich schon selber, somit ist es als würde er meine Zeit in Finnland beschreiben. Alles ist so vertraut und es war für mich echt super. Zufälliger weise war ich auch nur 2 Monate nach ihm da.
Giesink beschreibt die Finnische Kultur liebevoll, detailgetreu und wirklich perfekt. Man bekommt in jedem Part, sei es die Sprache, die Bräuche, das Leben einen Einblick. Hierbei erzählt er die ganze Zeit mit Humor und Ironie. Es ist ein Haufen Selbsterkenntnis im Buch zu finden und er kommt seinen Eltern näher. Diese Entwicklung fand ich toll! Da fällt einem selber auf, dass man so einiges von seinen Eltern nicht weiß, die die Sicht auf sie verändern könnte. Man merkt regelrecht wie er sich immer mehr in das Land verliebt. Ich kann es wirklich allen empfehlen, die gerne Reiseberichte lesen oder einfach neugierig auf Finnland sindJ.
Bernd Gieseking ist gerne auf Reisen, und zwar am liebsten da, wo es kalt ist: Arktis, Grönland, Spitzbergen – und natürlich Finnland. Da trifft es sich sehr gut, dass sein jüngerer Bruder sich ausgerechnet in eine Finnin verliebt und nach Lahti zieht. So kommt der »Ü-50« nach vielen Jahren noch einmal in den Genuss eines Familienausflugs mit seinen alten Eltern. Und erlebt genug Typisches und Einmaliges für ein ganzes Buch.
Wenn Gieseking nicht reist, dann moderiert er für den Hörfunk, bei Kunst- und Karikaturausstellungen und schreibt: Kolumnen für die »Wahrheit«-Seite der »taz«, Kinderhörspiele für den WDR Hörfunk, sowie satirisch-literarische Solo-Programme wie seinen Jahresrückblick »Ab dafür!« - und mit dem reist er dann wieder, quer durch die Republik.Fazit: Wer sich in Finnland verlieben möchte sollte es lesen!Lieblingszitate:
“Meine Frau ist eine typische Finnin,”
„Was heißt das?“, frage ich.
„Sie ist schön, mit hellen Haaren, und lustig.“
Eine großartige Liebeserklärung an den weiblichen Teil seines Volkes, finde ich.
Wenn Geheimdienste eine optimale Geheimsprache benutzen wollten, sie müssten nur auf Finnisch kommunizieren. Sie tun es aber nicht, weil ihnen Finnisch als Geheimsprache einfach zu schwer ist. Sogar James Bond würde scheitern.
Meine Bewertung: