Apple wirbt neben der schnelleren CPU und einer verbesserten Kamera -im unlängst vorgestellten iPhone 5s als Hauptargument für einen Wechsel oder Kauf des neuen Gerätes- vor allem mit einem Fingerabdrucksensor, der die Authentifizierung des Benutzers gegenüber dem System erleichtern soll.
Bisher geschieht dies zumeist über einen Pin der aus mindestens vier Ziffern (früher) oder auch Phrasen bestehen kann. Alternative Anbieter [1] erledigen dies zusätzlich auch über so genannte Wischgesten für den Code, was genau genommen aber auch nur eine Ziffernkombination entspricht.
Nun aber baut Apple einen Fingerabdrucksensor, genannt Touch ID, in sein Gerät ein, der appletypisch sehr hochwertig scheint und mit 500ppi über eine gute Auflösung verfügt. Aus diesem Grund kann davon ausgegangen werden, dass dieses System technisch funktionieren wird. Wenn Apple einen Schritt nach vorn wagt und etwas Neues probiert, dann ist dies meist bereits so ausgeklügelt und durch Tests optimiert, dass es passabel für die breite Masse taugt, hier sollte es also keine Probleme geben.
Weiterhin wird es mit diesem Fingerabdruck möglich sein auch im App-Store einzukaufen – diese Technik könnten andere adaptieren und ebenfalls anbieten, so Amazon o.ä., die ebenfalls den Fingerabdruck eines Apple-Users akzeptieren und ihn dadurch bezahlen lassen oder auch authentifizieren könnten. Der noch bestehende Mikrokosmos könnte sich also recht bald weiter verbreiten und wenn er tatsächlich von großen Anbietern in deren Systeme eingebaut und angeboten wird, für eine schnelle und “flächendeckende” Akzeptanz sorgen .
[...] Doch der Hamburger Datenschutzbeauftragte Prof. Dr. Johannes Caspar warnt vor der Speicherung des Fingerabdrucks in Apples neuem iPhone 5S: “Biometrische Merkmale kann man nicht löschen. Sie begleiten uns das Leben lang. Fingerabdrücke sollte man daher nicht für alltägliche Authentifizierungsverfahren abgeben, insbesondere wenn sie in einer Datei gespeichert werden“, sagte Caspar dem Hamburger Nachrichten-Magazin Der Spiegel.
Apples Argument, die Fingerabdruck-Daten würden nur verschlüsselt und nur im Gerät gespeichert werden, hält Caspar nicht für durchschlagend. “Der normale Nutzer ist gegenwärtig kaum in der Lage zu kontrollieren, was Apps mit dem Handy machen, auf welche Daten des Geräts sie zugreifen, welche Informationen sie auslesen. Technischen Vorkehrungen zu trauen war schon vor Prism nicht ohne Risiko.“ Caspar empfiehlt weiter: “Außerdem gilt der Grundsatz der Datensparsamkeit. Wo es nicht sein muss, sollte man seine biometrischen Daten auch nicht hinterlassen. Schon gar nicht aus Bequemlichkeit.“
Apple betont derweil, dass die Fingerabdruck-Daten nicht zu den Cloud-Servern des Unternehmens übertragen würden und nur auf dem iPhone selbst gespeichert würden. Allerdings hatte das Nachrichtenmagazin Der Spiegel bereits in der vergangenen Woche gemeldet, dass der NSA-Geheimdienst auf Wunsch auf alle sensiblen Daten der Mobilfunk-Betriebssysteme iOS, Android und Blackberry zugreifen könne [...] [(C) heise.de]
Dieses Wissen, vor allem auch über die uneingeschränkte Durchleuchtung seitens der NSA, erzeugt einen extrem faden Beigeschmack bei der Benutzung neuer Konzepte und vor allem auch dieses neuen Features.
Artikelfoto: (C) Digitaltrends
- allen voran Android [↩]