1. Freiwillige Zahlungen in die Rentenkasse: Die direkte Aufstockung
Seit 2017 erlaubt der Gesetzgeber freiwillige Zahlungen in die Rentenkasse ab dem 50. Lebensjahr, mit welchen sich die spätere Rente direkt erhöhen lässt. Diese freiwillige Zusatzzahlung bewegt sich zwischen monatlich rund 80 bis 1280 € und sorgt dafür, dass die spätere Rente erhöht wird. Wer beispielsweise über ein Jahr monatlich 100 € mehr einzahlt, erhält anschließend über die gesamte Rentenbezugsdauer monatlich 5,26 € mehr Rente.
2. Die Betriebsrente: Förderung durch Arbeitgeber
Das Prinzip der Betriebsrente ist einfach. Sie ist eine Ergänzung der sinkenden gesetzlichen Rente. Dabei zahlt der Arbeitnehmer einen Teil seines Einkommens steuerfrei direkt in die Betriebsrente ein. Mit etwas Glück wird er dabei durch den Arbeitgeber unterstützt, der einen Teil des Betrags übernimmt. Beim Renteneintritt erhält der Sparer dann die zusätzliche Betriebsrente, welche auch den Wohlstand im Alter sichert. Hier ist es wichtig zu wissen, dass es verschiedene Modelle der Betriebsrente gibt. Über deren Auswahl entscheidet jedoch der Arbeitgeber.
3. Die Immobilie: Der Klassiker
Die eigenen vier Wände gelten nicht ohne Grund als eine klassische Altersvorsorge. Vor dem Hintergrund der derzeit hohen Mietpreise scheint diese Weisheit aktueller denn je. Jedoch sollte eine Immobilie einige Kriterien erfüllen, bevor mit dieser der Ruhestand finanziell abgesichert wird. Einerseits sollte diese bis zum Renteneintritt komplett abbezahlt sein. Ansonsten würde die laufende Kredittilgung eher eine Gefahr für die finanzielle Sicherheit darstellen. Des Weiteren sollte die Immobilie sowohl für ein Wohnen im Alter als auch als Mietobjekt gut geeignet sein. In der Folge kann der Rentner das Haus oder die Wohnung wahlweise selbst bewohnen oder sich entscheiden, diese zu vermieten.
4. Die private Altersvorsorge: Eine ideale Ergänzung
Der private Vermögensaufbau wird derzeit zugegebenermaßen durch die aktuelle Niedrigzinsphase erschwert. Deshalb ist es umso wichtiger, einen langen Zeithorizont zu wählen und in alternative Finanzprodukte zu investieren. Besonders interessant erscheint der Kauf von Wertpapieren. Eine Streuung des Risikos lässt sich leicht durch den Kauf von ETFs erreichen, die ganze Märkte und die Weltwirtschaft abbilden. Auf klassisch aktiv verwaltete Fonds sollten langfristig orientierte Anleger hingegen verzichten. So konnten Studien nachweisen, dass langfristig ETFs aufgrund der geringen Gebühren mehr Rendite bringen.
Im Falle von ETFs profitiert der Anleger zudem von einer Rendite, die in der Vergangenheit alle anderen Wertanlagen übertraf. Wer beispielsweise ab dem 30. Lebensjahr 200 Euro monatlich gestreut in ETFs investiert und dabei konservativ geschätzte durchschnittliche 5 % jährliche Rendite erzielt, verfügt zum Renteneintritt mit 67 etwa 250.000 €. Diesen können jährlich vor Abzug der Steuern gemäß der so genannten 4 %-Regel wiederum etwa 10.000 € entnommen werden, ohne dass die Privatanlage selbst an Substanz verlieren würde.
Fazit
Insgesamt stehen jedem viele Instrumente zur Verfügung, um den eigenen Ruhestand finanziell abzusichern. Ziel dabei sollte stets sein, etwa 80 % des früheren Nettoeinkommens zu erreichen, um den Lebensstandard auch im Alter sicher halten zu können. Dies lässt sich am besten durch eine Kombination der genannten Tipps erreichen.