Finanzen: Wenn der Pleitegeier kreist - oder mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Fast jeder zehnte Deutsche in der Schuldenfalle. Kein Wunder bei den "Mindestlöhnen", Hartz IV, "Mini-Renten", ständig steigenden Mieten und Nebenkosten, dem augenblicklichen "Raubtierkapitalismus, Scheidung oder einfach unverantwortlichem Einkaufsverhalten und so weiter und sofort ...

Finanzen: Wenn der Pleitegeier kreist - oder mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Millionen Menschen in Deutschland sind nicht in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen zu begleichen. Mühsam ernährt sich der Mensch ... Bild pixabay.com

Fast jeder zehnte Erwachsene in Deutschland ist nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform überschuldet. 6,58 Millionen Menschen sind demnach nicht in der Lage, ihre Zahlungsverpflichtungen in absehbarer Zeit zu begleichen.
Wie Creditreform am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte, summiert sich bei durchschnittlichen Schulden von rund 33 000 Euro pro Kopf der Schuldenberg auf knapp 221 Milliarden Euro. Ursachen der Überschuldung sei neben überzogenem Konsumausgaben etwa für Handys und Autos eine steigende Belastung mit fixen Kosten für Strom oder Mieten.
Im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der Betroffenen lediglich um rund 10 000 abgenommen, so dass der Wert nahezu unverändert sei, hieß es. Angesichts einer guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und anhaltend niedriger Zinsen sei dies "enttäuschend", hob die Wirtschaftsauskunftei hervor.Die Überschuldungsampel bleibe damit in Deutschland auf "hellrot". Bereits für das kommende Jahr rechnen die Experten mit einem Anstieg der Verschuldungsquote auf einen Wert "um die zehn Prozent". Aktuell seien es 9,81 Prozent.
Die Ursachen seien sehr unterschiedlich. "Es gibt eine Armuts- und eine Wohlstandsüberschuldung", sagte Creditreform-Experte Michael Bretz. Während Menschen im Alter von unter 30 Jahren vor allem durch überzogenen Konsum auf Pump in die Schuldenfalle tappten, mache sich bei Rentnern in steigender Überschuldung die Altersarmut bemerkbar. Besorgniserregend sei auch, dass gut 38 Prozent der Alleinerziehenden als überschuldet gelten. Der Westen Deutschlands entwickele sich derzeit zum Sorgenkind, hieß es. Während sich der Negativtrend im Osten des Landes nicht verstärkt habe, sei vor allem im Westen eine Zunahme von Fällen mit hoher Verschuldung zu beobachten. Die Betroffenen hätten oft kaum noch eine Chance, sich aus der Schuldenspirale zu befreien. Ihnen stehen weder Vermögen noch zusätzliche Kreditmöglichkeiten zur Verfügung.
Mit einer Schuldnerquote von 19,84 Prozent sei in Bremerhaven nahezu jeder fünfte Einwohner überschuldet, was die Stadt zum negativen Spitzenreiter in der bundesweiten Statistik macht.
Unter den Großstädten mit mehr als 400 000 Einwohnern führen die beiden Ruhrgebiets-Kommunen Duisburg und Dortmund mit Quoten von 15,36 Prozent beziehungsweise 14,01 Prozent die bundesweite Statistik an. Bundesweit am besten steht dagegen der bayerische Landkreis Eichstätt mit einer Überschuldungsquote von lediglich 3,71 Prozent da.
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