Habt ihr euch schon einmal überlegt, aus eurer Leidenschaft zum Film einen Beruf zu machen?
In der Filmwirtschaft sind verschiedenste Beschäftigungsbereiche zu finden. Zu diesen gehört auch der Beruf des Filmwissenschaftlers. Der Aufgabenbereich des Filmwissenschaftlers ist weit gefächert: er reicht vom Dozenten an einer Hochschule über Redaktionsarbeit, wie das Verfassen oder Verbessern von Drehbüchern, bis hin zu Filmkritiken für Fachzeitschriften. Doch was sind die Voraussetzungen, um diesen Beruf ausüben zu können und für wen ist er geeignet?
Da es sich vor allem um die Analyse und Interpretation von Filmen handelt, ist das Studium zum Filmwissenschaftler eher theoretischer Art. Ihr solltet euch schon etwas für Literatur und vor allem für Filmgeschichte interessieren, sonst könntet ihr euch schnell langweilen. Auch visuelle Medien gehören dazu, schließlich ist der Film eine Kunstform. Jenach Interesse des Studierenden gibt es aber auch andere Bereiche wie Dokumentationen, die weniger „kunstreich“ sind. Es gibt einige Hochschulen in Deutschland wie beispielsweise in Berlin oder Mainz, die das Studienfach Filmwissenschaften anbieten. Vor allem in einer Stadt wie Berlin ist es im Anschluss an das Studium oft einfacher, den Arbeitseinstieg in den gewünschten Industriezweig zu schaffen. Das gilt umso mehr in der Film-Branche. Bereits während des Studiums ist es aber zu empfehlen, durch Praktika in die verschiedenen Bereiche von Film- und Fernsehen hineinzuschnuppern. Kontakte zu knüpfen, offene Augen und Ohren zu haben und im Internet freie Jobs in Berlin zu kontrollieren sind bei der Suche nach einem Engagement ein absolutes Muss.
Das Studium zum Filmwissenschaftler selbst ist wie gesagt sehr theoretisch. Neben Kunstwissenschaft und Literaturwissenschaft stehen auch die Fächer Soziologie und Theaterwissenschaften auf dem Lehrplan. Aber auch Medientheorie und Ästhetik sind meistens Pflichtkurse. Die gesellschaftlichen Zusammenhänge und die Lehre, wie ein Film strukturiert wird, werden auch vermittelt.
Wie ihr seht, wird also nicht nur über die Gewinner der letzten Oscar-Verleihung gesprochen, was vielen vielleicht mehr liegen würde, sondern es gehören viele Stunden Lesen, Zuhören und Interpretieren dazu. Wer aber durchhält, kann nach mindestens 6 Semestern einen Bachelorabschluss vorweisen und ist damit in der Lage, audiovisuelle Arbeiten richtig zu analysieren und zu bewerten. Den renommiertesten filmwissenschaftlichen Bachelor-Studiengang in Deutschland bietet derzeit die FU Berlin an. Viele Studenten hängen noch ein zweijähriges Masterstudium dran. Hier könnt ihr euch beispielsweise auf Regie, Montage, Kulturjournalismus und vieles mehr spezialisieren und habt damit oftmals bessere Berufsaussichten.
Die Voraussetzungen für ein Studium zum Filmwissenschaftler sind wie bei fast allen Studiengängen ein Hochschulabschluss und ein allgemeines Interesse an der Materie. Englischkenntnisse können zwar während des Studiums erworben werden, sollten aber besser bereits vorhanden sein, da viele Kurse auf Englisch gehalten werden. Lesefreude, die Fähigkeit Zusammenhänge leicht zu erkennen und zu interpretieren und ein gutes Ausdrucksvermögen sind zudem vorteilhafte Voraussetzungen für ein solches Studium.
Und was erwartet euch nach einem abgeschlossenem Studium? Ein Filmwissenschaftler kann in sehr vielen Bereichen arbeiten, z.B. bei Fernsehanstalten oder in Filmarchiven, als Filmkritiker oder Dozent an der Universität, im Theater und bei Filmstudios oder auch in der Werbung. Wenn ihr zum Beispiel bei einer Fernsehanstalt arbeiten möchtet, werdet ihr
als Filmwissenschaftler wahrscheinlich in der Redaktion tätig sein. Hier könnt ihr Drehbücher und Manuskripte überarbeiten oder auch selber Sendungskonzepte erstellen. Vor allem beim Film ist es oftmals die Aufgabe des Filmwissenschaftlers, sich um die Produktion und die Finanzierung eines neuen Projektes zu kümmern. Der Filmwissenschaftler ist aber meistens ein Freiberufler, konzentriert sich vorwiegend auf diefilmwissenschaftliche Forschung und gibt diese in Vorträgen und Vorlesungen an andere Filmegeisterte oder Studenten weiter.