Gestern war wieder ein: "Ich-mag-die-Leute-hier-Tag"!
Der WDR startet momentan eine Serie über Geheimnissvolle Orte im Ruhrgebiet und hat gestern zur Premiere des Films über den Landschaftspark Duisburg-Nord eingeladen.
Während ich da so einsam an einem Tisch in der Gebläsehalle des LaPaDus stehe, gesellt sich ein munterer Trupp Senioren zu mir und helfen mir dabei den Tisch "festzuhalten".
Habe ich schon erwähnt, dass ich den Charme und Humor der alten Ruhrpottler hier total mag?
Wir haben munter drauflos geplaudert und waren schon fast so weit, dass die Jungs mich für Ihre Führungen rekrutieren wollten. Die haben mich sogar mit Eierlikör bestechen wollen....die Idee gefällt mir zwar (also das mit den Führungen) und wir haben auch darüber gesprochen, dass man mehr Botanik bei den Führungen ins Spiel bringen könnte, aber ich fürchte das lässt sich dann doch nicht mit meinem normalen Arbeitsalltag vereinbaren. Außerdem müsste ich die auf selbstgemachten Fruchtlikör umstellen, Eierlikör ist dann doch nicht so meins.
Aber machen wir mal weiter mit dem Film!
Wenn man heutzutage durch den Park geht, dann fällt es wirklich schwer sich vorzustellen, wie es hier mal ausgesehen hat. Ich kenne nur das grüne Duisburg und der Film zeigt auch die "graue" Vorgeschichte, die harte Arbeit bei unmenschlichen Temperaturen und die Menschen. Besonders begeistert hat mich wie die Meidericher damals um ihren Park gekämpft haben. Abriss: Nein Danke!
Der Landschaftsarchitekt Peter Latz kommt in dem Film natürlich auch zu Wort. Die Herausforderungen waren groß und das Projekt war damals noch einmalig. Man hatte sich nicht nur der Größe des Parks (der ist so groß wie Monaco) zu stellen, sondern auch der Gestaltung, Pflege und den Belastungen des Bodes durch die Metallindustrie.
Was gibts Neues zu Erfahren?
Erfahrene LaPaDu- Besucher wissen, dass es immer etwas Neues zu Entdecken gibt und in 45 Minuten Film zu Bannen ist wirklich schwierig, trotzdem gab es selbst an den bekannten Orten noch Überraschungen oder wusstet Ihr, dass es im LaPaDu eine " Berghütte " gibt und das der Deutsche Alpenverein der größte Sportverein in Duisburg (neben dem MSV) ist?
Von wegen für sowas braucht man hohe Berge! Dafür gibts die Möllerbunker:
Wissenswertes über den dav-duisburg.de Die guten Seelen des ParksJeder Ort hat eine gute Seele und der LaPaDu hat mehrere. Gut, dass ich mit denen am Tisch gestanden habe, ist mir erst während des Films klar geworden. Die Senioren berichten in dem Film über ihre Arbeit hier früher und Hegen und Pflegen die alten Anlagen (oder erwecken sie zu neuem Leben) und geben Ihre Geschichten bei den Führungen weiter. Wenn der Abstichhammer (bitte um Entschuldigung, wenn der anders heißt...) angeschmissen werden muss, dann macht man(n) das eben auch. Eine Führung mit den "Jungs" steht für mich dieses Jahr so oder so auf dem Plan. Ich wollte meine bessere Hälfte schon länger mal dazu bewegen, jetzt gibts einen doppelten Grund.
P.S: Als wir nach der Filmvorstellung wieder zusammen standen, habe ich mir einfach mal Autogramme von den Herrschaften geben lassen (siehe Titelbild). Fand ich irgendwie angemessen und hat bestimmt so noch keiner bekommen. Werde ich in Ehren halten!
Für jeden gibt es hier etwas zu Sehen oder zu Erleben. Das Sommerkino mit eigenem Sandstrand und herausfahrbarem Glasdach, damit die Besucher den Kinobesuch immer im Trockenen genießen können bis hin zur Lichtinzenierung des britischen Künstlers Jonathan Park und Abtauchen im Gasometer. Ich könnte noch mehr aufzählen, aber es ist einfacher sich den Film selber anzusehen.
Sendetermine im WDR:Freitag, den 03.02.17 20.15 Uhr
und
Sonntag, den 05.02.17 um 14.30 Uhr
oder in der Mediathek
Nach der Filmvorstellung gabs übrigens noch eine kurze Gesprächsrunde mit den Filmemachern, dem Architekten und dem Leiter des Parks.
Der Landschaftsarchitekt meinte, dass die Leute nicht 4 Stunden nach Gran Canaria (oder wars Teneriffa....ich habs vergessen, auf alle Fälle: Kanareninsel) fliegen müssten, wenn man doch den Schlackewald im LaPaDu besuchen könnte, der wäre genauso schön. Der Leiter des Parks knutscht gerne mit seiner Frau auf Hochofen 5, die Filmemacherin war sehr begeistert von den Biotopen hier und Marc Schulte meinte, dass er auf alle Fälle nochmal zum Sommerkino gehen wird.
Mein persönlicher Tipp:Da ich ja immer mit grünem Daumen und Blick unterwegs bin, möchte ich allen mal die Sintergärten und den Stadtgarten empfehlen. Wanderungen und Radtouren durch den Park lohnen sich auch immer und wer noch auf der Suche nach Wildkräutern oder anderen robusten Pflanzen z.B. Karden oder Blauem Natternkopf ist, der kann sich dort auch überall Samen besorgen. Man muss nur genauer Hinsehen!