Auf dem kleinen aber feinen Filmfestival Down Under Berlin wurde am Freitag ein beeindruckende Dokumentarfilm von Karl Fitzgerald vorgestellt: Real Estate for Ransom.
Den Filmemachern gelingt es eindrucksvoll, die Sonderstellung des Immobilienmarktes in der kapitalistische Ökonomie zu beschreiben und mit Beispielen aus drei Kontinenten demonstrieren sie, wie das Geschäft mit Grund und Boden vom Steuerrecht nicht nur begünstigt, sondern regelrecht angefeuert wird.
Schuld an den spekulativen Preissteigerungen seine dabei nicht die Immobilienmakler, sondern das System, wie der Markt für Grundstücke organisiert sei. Insbesondere die Monopolstellung einer kleinen gesellschaftlichen Gruppe von Immobilienbesitzenden ermögliche den ewigen Kreislauf von spekulativem Leerstand, künstlicher Verknappung und dem nächsten Immobilienboom. Ein wirklicher sehenswerter Film! Tolle Bilder, gute Stories und eine überzeugende Botschaft. Abgesehen vielleicht von der der etwas naiven Hoffnung, eine Umkehr des Steuersystems (Steuern für Grundbesitz statt auf Einkommen) würde das Problem lösen. Hier hätte ein leichter Zweifel an der Institut des Privateigentums an Grund und Boden nicht im Widerspruch zur eigenen Analyse gestanden.