Filmstapel: Rocketman, Long Shot, Hauptmann, Tonya

ROCKETMAN

Ich brauchte ne Weile, um mit Taron Egerton als Elton John warm zu werden und die ganzen Musicalnummern sind sicher gut inszeniert, aber mir gibt sowas einfach recht wenig. Dazu kommt, dass ich mit Johns Musik nun nie so wirklich viel anfangen konnte. Ein paar Songs mag ich, den Rest … eher nicht. Mit der Zeit kam ich aber ganz gut in den Film rein. Inszenierung und Darsteller sind top und alles ist schön ineinander verwoben, sodass Handlung und Musicalperformances nahtlos ineinander übergehen. Leider ballert die Handlung aber auch hier (wie bei BOHEMIAN RHAPSODY, der mir persönlich besser gefallen hat, aber ich hab halt mit Queen auch mehr am Hut als mit John) so schnell voran, dass man quasi kaum mitkommt und vor allem dauerhaft das Gefühl hat, dass sehr viel nur angerissen oder übersprungen wurde. Vielleicht ist das auch einfach ein Übel, das man bei Musiker-Biopics in Kauf nehmen muss, weil man eben neben dem Aufstieg, dem Starruhm und den Folgen, privater Eskapaden und allem anderen auch noch die Hits unterbringen muss, die nun mal Zeit brauchen. Am Ende war mir das persönlich zu viel Musical. ich bevorzuge dann doch eher den schnöden Konzertkram wie beim anderen erwähnten Biopic. Trotzdem ein guter Film. Vielleicht sollten in Zukunft Musiker-Biopics dieser Art aber lieber in Serienform daherkommen. Mehr Zeit täte da wirklich gut.

LONG SHOT

Der Anfang ist kompletter Käse und ich war schon versucht, das Ding direkt aufzugeben. Überraschenderweise fängt sich der Film aber schnell einigermaßen. So richtig überspringen wollte der Funke bei mir aber nicht. Seth Rogen und Charlize Theron haben eine gute Chemie und auch sichtlich Spaß an ihren Rollen. Ich mag beide, das war also ein Pluspunkt. Die Story ist der übliche Kram und bietet das, was man erwartet. Hauptsache, ich langweile mich nicht. Hab ich größtenteils nicht, bis auf ein paar zähe Momente im Mittelteil. im weiteren Verlauf gibts dann auch ein paar wirklich lustige Momente. Passt also soweit. Kein Meisterwerk, aber kann man mal gucken, wenn man RomComs mag.

I, TONYA

Eiskunstlauf ist wie Ballett: Mir ein Rätsel. Für mich machen die da alle die gleichen drei Moves und das wird dann irgendwie bewertet. Und dann weiß ich auch nicht. Es ist einfach die pure Langeweile.

Der Film hingegen ist es nicht. Ich muss gestehen, dass ich von diesem Vorfall tatsächlich erst durch die Entstehung dieses Films erfuhr. Wie gesagt, Eiskunstlauf interessiert mich nicht die Bohne, also auch irgendwelche damit verbundenen Verkrüppelungen nicht.
Der Streifen lebt letztlich von Margot Robbie, die sehr gut ist und Allison Janney, die überragend ist. Der dokumentarische Aufbau sagt mir zwar nicht so zu, weil es mir dadurch teils zu gewollt meta wird, aber ingesamt unterhält das Ding durchgehend. Macht man also nichts mit verkehrt.

DER HAUPTMANN

Ein düsterer Blick auf den Einfluss von Machtverhältnissen. Wie schnell steigt einem Macht zu Kopf? Wie schnell folgen die Menschen Leuten mit Macht? Und wohin führt dieser blinde Gehorsam? Der Film behandelt diese Fragen zwar teils durchaus etwas oberflächlich, aber insgesamt ohne Beschönigung. Gegen Ende des zweiten Weltkriegs suchten die verstreuten Nazis offensichtlich nach jemandem, der sie an die Hand nimmt und da war jeder gut genug, also nahmen sie den Erstbesten. Mit jeder weiteren Szene wird es unbequemer.. Ach so, das hier beruht auf Tatsachen, spielte sich größtenteils wirklich so ab. Und das macht es erst so richtig erschreckend, wie leicht Menschen beeinflussbar sind, wenn sie verzweifelt oder auf der Suche nach „Führung“ sind. Und wie sehr sie ihre Macht ausspielen, ohne irgendwann noch zu hinterfragen, was sie da eigentlich tun. Da soll nochmal jemand sagen, sowas wäre heute nicht mehr möglich.


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