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Inhalt
Die junge Gwendolyn (Maria Ehrich) hat sich inzwischen damit abgefunden, dass sie als Auserwählte ihrer Familie das Zeitreise-Gen besitzt. Neu für sie sind dagegen die starken Gefühle, die sie für den ebenfalls auserwählten Gideon (Jannis Niewöhner) hegt. Doch Zeit, ihre aufflammende Liebe auch auszuleben, bleibt den beiden nicht. Schließlich hat es sich eine Allianz dunkler Mächte zum Ziel gesetzt, die Weltherrschaft an sich zu reißen. Und das müssen Gideon und Gwendolyn im Hier und Jetzt, aber auch bei ihren Reisen in die Vergangenheit, unbedingt verhindern. QUELLEMeine Meinung
Ich hatte wirklich sehr geringe Erwartungen an den Film. Schon zuvor las ich einige äußerst negative Kritiken und auch der Trailer konnte mich nicht hundertprozentig überzeugen. Was sollte diese angedeutete Sexszene, die man im Trailer sehen konnte? Ich wusste für mich einfach, dass ich nicht zu viel erwarten dürfte, denn der Film würde mich sonst sicherlich enttäuschen. In der Rezension werde ich nicht auf alle Punkte eingehen, vor allem inhaltlich werde ich mich kurz halten, um nicht zu spoilern oder die Rezension exorbitant auzuschmücken.Ein Geständnis muss ich machen: Ich bin überhaupt kein Veronica Ferres Fan, weswegen ich froh war, dass sie in der Rolle von Gwendolyns Mutter nur sehr kurz vorkam und nicht viel zu sagen hatte. Schlimmer finde ich aber Josephine Preuß. Ich weiß, dass sie eine sehr beliebte deutsche Schauspielerin ist, aber ich kann mit ihr einfach nichts anfangen. Ich finde sie in der Rolle der Lucy absolut unpassend und nicht authentisch. Sie spielt so affektiert, mit einer ganz merkwürdigen Mimik, die mich jedesmal aufregt, wenn ich sie auf der Leinwand sehen musste. Und das sage ich nicht nur über ihre schauspielerische Darstellung in Saphirblau. Ich habe auch andere Filme mit ihr gesehen und jedes Mal finde ich sie sehr anstrengend und unglaubhaft. Für mich persönlich die Fehlbesetzung schlechthin. Dafür fand ich Laura Berlin als Charlotte wieder mal sehr gelungen und auch Maria Ehrich und Jannis Niewöhner konnten ihre Leistung im Vergleich zu Rubinrot sehr steigern. Meine persönliche Lieblingsfigur ist jedoch Mr George (Rüdiger Vogler), den ich auch schon in den Büchern mochte und der einfach eine gute Seele ist.
In den meisten Rezensionen, die ich gelesen habe, wurde besonders Xemerius kritisiert. Sein Charakter, sein Auftreten und seine CGI-Animation. Ich muss gestehen, dass ich von Xemerius doch positiv überrascht war, besonders wenn ich mich an die Wand-Szene aus Rubinrot erinnere, die wirklich sehr schlecht animiert war. Man konnte an Xemerius auf jeden Fall eine Steigerung feststellen. Auch Rufus Beck hat den Wasserspeier gut synchronisiert, wobei er mir eigentlich immer ein wenig zu traurig klang. In den Büchern war er doch sehr quirlig und zynisch, für den Film haben sie ihn niedlicher und einfühlsamer gemacht. Das habe ich etwas vermisst. Und er kam mir zu wenig vor. Aber abgesehen davon kann ich an der Darstellung des Xemerius' nicht viel kritisieren.
Ich habe mich tatsächlich gewundert, wo einige Charaktere geblieben sind, die im ersten Film noch eine Rolle gespielt haben. Wo blieben Falk de Villiers (Uwe Kokisch) und Lady Arista (Gerlinde Locker)? Und wo war Tante Glenda (Sibylle Canonica)? Wo waren Nick (Levin Henning), Gwendolyns Bruder, und Dr. White (der mittlerweile leider verstorbene Gottfried John)? Hatten die Schauspieler keine Lust mehr auf den Film? Kamen diese Charaktere auch im Buch nicht mehr vor? Ich muss gestehen, dass ich die Romanvorlage nicht mehr hundertprozentig im Kopf habe, aber ich kann mich nicht erinnern, dass diese Charaktere im zweiten Band gefehlt hätten.
So viel zum Drum-Herum des Films. Kommen wir zur inhaltlichen Kritik. Da man in Rubinrot schon einiges an Handlung aus Saphirblau vorgezogen hatte, musste man nun schauen, dass man dennoch genug Stoff für einen zweiten Film hat, ohne zu viel aus dem letzten Band, Smaragdgrün, vorwegzunehmen. Gefüllt wurden diese inhaltlichen Löcher tatsächlich mit Liebesdrama und Kitsch. Und mit Sex. Es gab zwar nur eine richtige Szene, aber mehrmals waren Gwendolyn und Gideon kurz davor und ich saß im Kino und wunderte mich, ob das wirklich auch im Buch so vorkam. Soweit ich mich erinnere, gab es das nämlich nicht. Im zweiten Band waren die Fronten zwischen Gwendolyn und Gideon doch bei Weitem nicht so geklärt, oder?
Wie schon der erste Film, Rubinrot, beginnt Saphirblau mit einer Szene aus der Sicht von Lucy und Paul (Florian Bartholomäi), die während einer ihrer Zeitreisen, als sie noch für die Loge arbeiteten, den Grafen von St. Germain (Peter Simonischek) dabei beobachten, wie dieser einen Mord im Namen der Loge begeht. Somit wird für die beiden klar, was die Loge eigentlich vor hat, was ihren Plan festigt, den Chronographen zu stehlen und mit ihm in die Vergangenheit zu fliehen. Der Anfang war jedenfalls vielversprechend, nur fand ich es ziemlich unlogisch, dass angeblich niemand den Mord mitbekommen haben sollte - das war definitiv nicht gut durchdacht.
Immer noch rätselt Gwenodlyn mit der Hilfe ihrer Freundin Leslie (Jennifer Lotsi) über die Bedeutung des Rubins für den Plan vom Graf von St. Germain und sie wissen nicht, ob sie Gideon in der Sache trauen können, der hinter der Vision des Grafen zu stehen scheint, oder Paul und Lucy, die ja definitiv gegen den Grafen agieren. Nach und nach lüftet Gwendolyn immer mehr Geheimnisse und begegnet sogar ihrem jungen Großvater (Bastian Trost), der ihr ebenfalls bei der Suche hilft. Natürlich ist die Beziehung zwischen Gwendolyn und Gideon Leitthema in dem Film und mehrmals gibt es Drama, denn anstatt anständig miteinander zu reden um Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, schweigen sie sich an und agieren gegeneinander. So etwas ist unbefriedigend und nervt. Besonders die letzte Szene, mit der der Film endet, was extrem konstruiert und erfüllte jegliches Teenie-Klischee. Dafür mochte ich die Szene bei der Party, die Gwendolyn und Gideon im Auftrag der Loge besuchen sollten, sehr gerne, da sie sehr lustig und unterhaltsam war. Insgesamt gab es einige sehr lustige Szenen, die mir wirklich gut gefallen haben. Gleichzeitig waren einige Begebenheiten eher unfreiwillig komisch, wie die neueste Vision von Großtante Maddy (Katharina Thalbach), die leider etwas lächerlich daher kam.
Fazit
Zu meiner Überraschung hat der Film Saphirblau vieles richtig gemacht, aber leider auch einiges falsch. Man spürt deutlich, dass sich die Macher die Kritik zum ersten Film zu Herzen genommen und viel gearbeitet haben, um den zweiten Teil besser zu machen als den ersten. Das ist ihnen in meinen Augen auch gelungen, doch dafür war der Film stellenweise sehr weit vom Original entfernt, was ich sehr schade fand. Einiges wurde meiner Meinung nach unnötig verändert, da man es durchaus einszueins aus dem Buch hätte übernehmen können. Dennoch glaube ich, dass man den Film gut sehen kann und er keine reine Zeitverschwendung ist. Ich vergebe abschließendKinostart Deutschland: 14.08.2014
Genre: Fantasy/Romance
FSK: ab 6 freigegeben
Laufzeit: 116 Min.
Produktionsjahr: 2014
Verleih: Concorde Filmverleih GmbH