Film+Musikfest 2011 – ‘Little Rascals’ von R. F. McGowan

Film+Musikfest 2011 – ‘Little Rascals’ von R. F. McGowan

Der große Abschluss des diesjährigen Film+Musikfestes der Friedrich Wilhelm Murnau Gesellschaft in Bielefeld fand im großen Saal des Kooperationspartners, dem Cinestar statt. Nach der epochalen Fantasy-Schlacht, die Fritz Lang zuvor mit seiner zweiteiligen ‚Nibelungen‘-Verfilmung lieferte, wurden die Besucher in diesem Jahr mit den frechen Abenteuern der kleinen Strolche verabschiedet. Bereits in den Jahren 2000 und 2010 wurden ausgewählte Episoden der 221 Folgen starke Fernsehserie gezeigt. In diesem Jahr waren es „Cat, Dog & Co.“, „Rainy Days“, „Election Day“ und „Fast Freight“, die allesamt von den BanJoys & Washboard Wolf aus Berlin musikalisch untermalt wurden.

In „Cat, Dog & Co.“ wird die Strolche-Gang zu Verfechtern von Recht und Ordnung – zumindest was die Tierwelt angeht. Da darf am Ende nicht einmal ein Floh getötet werden, denn die Kids haben gerade ihre Lektion gelernt: Jedes Tier hat eine Seele. „Rainy Days“ bringt die Gang aus dem verregneten Draußen in das traute Heim von Jay, welches in der Abwesenheit von Jays Mutter neu tapeziert werden soll – was natürlich ein großes Chaos hervorruft. In „Election Day“ halten die Kids eine Wahl ab, bei der sich Joe gegen Jay aufstellen lässt. Aus unerfindlichen Gründen wollen beide Farina und seine jüngere Schwester Pleurisy daran hindern, ihre Farm zu verlassen. In der Stadt tobt derweil eine echt Wahl, die zu eskalieren droht, als eine Gruppierung die Wahlzettel zu stehlen versucht. Den Abschluss machte die Folge „Fast Freight“, bei der die Strolche in einem unheimlichen Spukhaus landen.

Jede dieser vier Episoden wusste auf seine eigene Art und Weise zu unterhalten und vor allem Chaos zu verbreiten. Es ist amüsant mit anzusehen, wie aus harmlosen Kinderstreichen, die sich nach und nach empor spielen, ein ausgewachsenes Desaster wird. Egal ob ein Tumult aus freilaufenden Tieren, sich selbstständig machender Kleister, eine wilde Schießerei zwischen Wahlparteien oder den kleinen Strolchen selbst, die in einem Spukschloss Amok laufen – der Gewinner wird immer der Zuschauer sein, der hier durch einen einmaligen Spaß unterhalten wird. Einziges Manko: Bei dieser Auswahl fehlte leider die Figur des Alfalfa, der durch seine hochstehende Haarsträhne wohl einer der bekanntesten kleinen Strolche ist, in diesen vier Folgen jedoch keinen Auftritt hatte.

Auch musikalisch bot dieser Festival-Abschluss etwas andere Klänge – ausgenommen den karibischen Klängen bei Murnaus ‚Tabu‘. Mit Banjo-Musik, Geräuschkulissen bestehend aus Waschbrett, Luftballons und weiteren Percussions sowie Arrangements von Rolf Sudmann wurde eine stimmige Atmosphäre geschaffen, die dieser Serie, die zum ersten Mal in der Filmgeschichte weiße und schwarze Filmfiguren als Gleichberechtigte darstellte, gerecht wurde.


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