Filmkritik ‘Zwei an einem Tag’ (DVD)

Erstellt am 8. Mai 2012 von Filmfreek @Filmfreek

Zwei an einem Tag


Zwei an einem Tag

Der Plan ist zumindest zur Hälfte aufgegangen. Das Buch hab ich realtiv kurzfristig erwerben und auch lesen können, aber zu einem Kinobesuch ist es nie gekommen. Daher hat es bis jetzt, bis zum DVD und Blu-ray Start gedauert, dass ich die Verfilmung des Bestsellers “Zwei an einem Tag” zu Gesicht bekommen habe.

Am Tage ihrer Abschlussfeier treffen Emma und Dexter das erste Mal aufeinander. Und auch wenn die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, verbindet sie von diesem Tag an eine ganz besondere Beziehung. Über die nächsten Jahre hinweg entwickeln sich ihre Leben in verschiedene Richtungen, wobei beiden nur langsam klar wird, dass sie doch eigentlich zusammengehören.

Deutscher Trailer “Zwei an einem Tag”

Filmkritik zu “Zwei an einem Tag”

Da ich nun sowohl das Buch als auch den Film zu “Zwei an einem Tag” kenne, bleibt mir nichts anderes übrig, als immer wieder den Vergleich zwischen diesen beiden zu ziehen. Da es sich hierbei jedoch immer noch um einen Filmblog handelt, versuche ich den Schwerpunkt der Kritik dennoch auf die filmische Umsetzung zu legen.

Wie so häufig orientiert sich der Film relativ nahe an den Ereignissen im Buch. Dennoch gibt es ein paar Fakten und Handlungen die ohne irgendeinen Hinweis oder Kommentar einfach weggelassen und abgeändert worden sind. Dies schadet dem Film nicht unbedingt, aber es lässt die Protagonisten in einem gnaz anderen Licht erscheinen und gibt deren ursprünglichen Charakter nicht 1:1 wieder. Wer genaueres erfahren möchte, muss wohl zum Buch greifen, da alles andere an “Spoilerei” grenzen würde.

Wie gesagt, hält sich der Film aber ansonsten im Großen und Ganzen an die Vorlage. Der Unterschied, der mir am meisten zu schaffen gemacht hat, hängt mit der Erzählweise der Geschichte zusammen.
Die Grundidee, die beiden Protagonisten jeweils am gleichen Tag über die nächsten 30 Jahre verteilt zu begleiten, ist durchaus gelungen. Nur wirkt die Umsetzung im Film des öfteren gehetzt. Vor allem wenn es sich um Tage handelt, die nur relativ kurz beleuchtet werden. So handelt es sich im Buch immer noch um mehrere Seiten, die sich um diesen kurzen Tag drehen, im Film sind es jedoch nur wenige Minuten oder gar Sekunden, so dass man sich als Zuschauer dadurch nicht wirklich auf die Geschehnisse und Charaktere einlassen kann.

Wirkliches Gefühlskino kommt so nicht auf und man verfolgt den Handlungsstrang eher gleichgültig – mit Ausnahme der doch überraschenden Wendung zum Ende des Films hin.

“Zwei an einem Tag” ist eine nette Idee und es ist durchaus mal etwas erfrischend anderes, eine Beziehung über gut 30 Jahre mitzuerleben, statt nur die üblichen Wochen oder Monate bis zum Happy End.

Noch ein kurzer Kommentar zum Cast: John Sturgess nimmt man den Charakter leider überhaupt nicht ab und wirkt richtig “geschauspielert” und auch “Ian” ist irgendwie falsch gecastet. Vielleicht geht es aber auch nur mir so, da ich einfach durch die Buchvorlage andere Personen vor Augen hatte.

Das Buch zu “Zwei an einem Tag” ist (mal wieder) die besser Alternative und auf jeden Fall empfehlenswert. Der Film ist für einen gemütlichen Abend auf der Couch ok und macht durch seine besondere Erzählweise einige Schwächen wett.

5 von 10 Freeks
Darsteller:
Anne Hathaway, Jim Sturgess, Patricia Clarkson
Regie:
Lone Scherfig

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