Filmkritik zu ‘Yogi Bär’

Filmkritik zu ‘Yogi Bär’

Der faulfreche Kater Garfield hat es bereits zweimal als teils Real, teils CGI animierter Film auf die Kinoleinwände geschafft. Die Streifenhörnchen aus ‚Alvin und die Chipmunks‘ starten im Dezember 2011 zu ihrem dritten Abenteuer. Nun ist es auch für den Bären aus der Feder der Hanna-Barbera Productions an der Zeit das Kinopublikum zu erobern. 1958 debütierte Yogi Bär in der Show ‚Hucky und seine Freunde‘, 1961 folgte die erste eigene Fernsehserie für den Picknickkorb-klauenden Bären. Jetzt schlagen sich Yogi Bär und sein kleiner Freund Boo Boo, gesprochen von Dan Aykroyd und Justin Timberlake, in einem 3-D Familienfilm durch den Jellystone Park.

Bisher hat sich Yogi immer auf sein kluges Köpfchen und seine schnellen Füße verlassen. Nur so kann er wütenden Campern immer einen Schritt voraus bleiben und seinen ewigen Widersacher Ranger Smith (Tom Cavanagh aus ‚Scrubs‘) an der Nase herumführen. Doch jetzt geraten Yogi und Boo Boo in eine bedrohliche Situation, wie die beiden sie noch nie erlebt haben. Der Jellystone Park soll verkauft werden. Bürgermeister Brown hat die öffentlichen Gelder schlecht verwaltet und um sein Versagen zu vertuschen und seinen Wahlkampf zu finanzieren, will er den Park an ein Sägewerk verkaufen. Dann wäre es mit der Familienidylle in der freien Natur ein für alle Mal vorbei und Yogi und sein Freund Boo Boo würden ihre Heimat verlieren. Yogi muss beweisen, dass er wirklich cleverer als ein Durchschnittsbär ist. Die beiden Bären schließen einen Pakt mit Ranger Smith um gemeinsam den Park vor der Abholzung zu bewahren.

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T.J. Miller und Tom Cavanagh

Man muss es dem Bären lassen. Er versteht sein Handwerk. Ebenso wie er den Jellystone Park-Besuchern die „Pickenick-Körbe“ stiehlt, so übertrumpft er auch seine CGI Kollegen Alvin und die Chipmunks sowie Garfield. Der Charme und die Magie der ‚Yogi Bär‘ Fernsehserie, die ab 1961 in Deutschland zu sehen war, bleibt erhalten. Wo in ‚Garfield‘ der nötige Sarkasmus fehlte, gelingt es dem Drehbuch von Jeffrey Ventimilia und Joshua Sternin (beides Autoren der Serie ‚Die wilden Siebziger) sowie Brad Copeland (Drehbuchautor für ‚Arrested Development‘ und ‚Keine Gnade für Dad‘) eine unterhaltsame Handlung zu präsentieren, die aber vor allem dadurch zu überzeugen weiß, dass sie die Originalcharaktere nicht verfälscht.

Man nehme die Welt in der Yogi Bär, Boo Boo und Ranger Smith sich bewegen und stelle diese auf den Kopf. Der Jellystone Park, eine Anlehnung an den amerikanischen Yellowstone Nationalpark, soll verschwinden, Yogi zweifelt seine für Bären überdurchschnittliche Schläue an und wird zeitweise zum Ottonormal-Bär und Ranger Smith wird sogar die Verantwortung über den Park entzogen. Es kommen eigentlich alle Probleme zum Zuge, die auf die kleine, heile Jellystone Welt treffen könnten. Aber so sehr es diese Hürden auch zu bewältigen gilt, sind es doch eigentlich die Sketch-artigen Szenen, in denen das Bären-Duo auf „Pickenick“-Korb Streifzug geht und mit verrückten Erfindungen den perfekten Raubzug plant. Hier ist sie zu spüren. Die Hanna-Barbera-Magie, die auch Zeichentrickserien wie ‚Die Familie Feuerstein‘, ‚Die Jetsons‘, ‚Scooby-Doo‘ oder in den 90er Jahren ‚Dexters Labor‘, ‚Johnny Bravo‘ oder ‚Die Powerpuff Girls‘ hervorbrachte.

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Andrew Daly

Der eher Serienerfahrene Schauspieler Tom Cavanagh agiert dabei als detailgetreue Umsetzung des Rangers Smith aus der Cartoon-Vorlage. Auch hier hat das Drehbuch bessere Arbeit geleistet als in bereits genannten Fällen. Sowohl Jason Lee als menschlicher Streifenhörnchen-Papa Dave in ‚Alvin und die Chipmunks‘ als auch Breckin Meyer als Katzenhalter Jon Arbuckle in ‚Garfield‘ wussten wenig mit ihren Rollen anzufangen. Cavanagh hingegen schien Spaß an seinem Ausflug auf die Kinoleinwand gehabt zu haben.

Fraglich bleibt da nur der Auftritt von Anna Faris als naturbegeisterter Love Interest von Ranger Smith. Hier passt sich der Film zu sehr der Erzählstruktur Hollywoods an und verpasst der Handlung eine unnötige Liebesgeschichte. Dabei bleibt dies ein belangloses Beiwerk, das ohne große Konsequenzen aus dem Film entfernt werden können. Dafür ein paar „Pickenick“-Korb-Diebstähle mehr und der Spaß hätte noch einmal gesteigert werden können.

‚Yogi Bär‘ darf als eine harmlose Real/CGI-Verfilmung eines Cartoon-Klassikers bezeichnet werden. Es geht niemals unter die Gürtellinie, die Witze bleiben sauber. Ein Film für Fans von anno dazumal, aber auch ein Film, mit dem Yogi, Boo Boo und Ranger Smith ihren Weg erfolgreich in die heutige Zeit gemeistert haben.


Filmkritik zu ‘Yogi Bär’

‘Yogi Bär’

Originaltitel: Yogi Bear
Altersfreigabe: ohne Altersbeschränkung
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 80 Minuten
Regie: Eric Brevig
Darsteller: Dan Aykroyd (im Original als Synchronstimme von Yogi Bär), Justin Timberlake (Im Original als Synchronstimme von Boo Boo), Anna Faris, Tom Cavanagh, T.J. Miller, Nathan Corddry, Andrew Daly

‚Yogi Bär‘ läuft seit dem 23. Dezember 2010 in den deutschen Kinos.


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