Filmkritik zu ‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll’

Filmkritik zu ‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll’

Bei dem ‚Mission: Impossible‘-Franchise hat man im Vorfeld immer ein wenig Angst. Seit Regisseur John Woo mit ‚Mission: Impossible II‘ aus dem ersten Teil, der noch hervorragend als Agententhriller funktionierte, einen puren Actionstreifen machte, dominierten Explosionen und kräftige Schlagabtäusche die Filmreihe. Basierend auf der gleichnamigen Fernsehserie, die in Deutschland unter dem Titel ‚Kobra, übernehmen sie‘ gelaufen ist, geht es aber eigentlich viel weniger um den Einsatz von Sprengstoffen und Fäusten, sondern um gewitzte Methoden mit schwierigen Situationen umzugehen – dazu gehören täuschend echte Masken, mit denen Verwechslungsspiele getrieben werden, kleine technische Raffinessen und vor allem die harmonierende Teamarbeit der Agenten. Aber auch in ‚Mission: Impossible III‘ lag der Fokus mehr auf Hauptdarsteller Tom Cruise, dem es in jeder Episode vergönnt war, waghalsige Stunts zu Marketing-Zwecken zu vollführen. Dieses Mal ist es das größte Gebäude der Welt, das Burj Khalifa, an dem Cruise herumturnen darf. Man möchte es ihm verzeihen, macht der Film doch ansonsten alles wieder gut, was die Filmreihe in der Vergangenheit verhunzt hat.

Filmkritik zu ‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll’

Simon Pegg

Aber so ganz möchte man dann auf das Effektspektakel auch nicht verzichten: In ‚Mission: Impossible – Phantom Protokoll‘ wird der Kreml durch eine gewaltige Explosion erschüttert. Ein verheerender Bombenanschlag, der den Frieden zwischen den Weltmächten gefährdet. Für Geheimagent Ethan Hunt bedeutet dieser Zwischenfall die bislang brisanteste Mission seiner Karriere. Denn der Kopf der „Impossible Mission Force“ wird mit seinem gesamten Team für den Terrorakt verantwortlich gemacht. Der US-Präsident aktiviert daraufhin das „Phantom Protokoll“, das den IMF fortan verleugnet. Sollte es Hunt und seinem Team rund um Jane (Paula Patton), Benji (Simon Pegg) und Brandt (Jeremy Renner) nicht gelingen, die Drahtzieher zu fassen, werden sie für das Attentat verantwortlich gemacht und weltweit als Terroristen gebrandmarkt.

Der Teamgedanke steht mehr als je zuvor im Vordergrund dieser unmöglichen Mission. Zwar darf Tom Cruise noch als Kopf und Teamleiter fungieren, bekommt aber durch seine drei Freunde tatkräftige Unterstützung. Paula Patton, Simon Pegg und Jeremy Renner bekommen die gleiche Leinwandzeit zugesprochen wie Cruise, der seit 1996 seinen Kopf für dieses Franchise hin hält. In Zeiten von unvorhersehbaren Terrorakten müssen die Menschen eben zusammenhalten, selbst Ethan Hunt, der in den vorangegangenen Filmen zwar auch immer ein Team an seiner Seite hatte, welches aber zumeist nur sehr weit im Hintergrund agierte. Gegen den schwedischen ‚Millennium-Trilogie‘-Darsteller Michael Nyqvist müssen hier aber härtere Geschütze aufgefahren werden. Als durchgedrehter Atomkriegtheoretiker droht er die ganze Menschheit gegeneinander auszuspielen und allen einen gleichwertigen Atomschlag zu bescheren – keine Nation soll bevor- oder nachteiligt werden.

Filmkritik zu ‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll’

Jeremy Renner & Paula Patton

Mit einer ganzen Reihe von Gadgets dürfen Cruise, Pegg, Renner und Patton auf die Jagd nach Nyqvist gehen, der selbst die lustigen Verwirrspielchen beherrscht. Dabei gestalten sich die actionreicheren Sequenzen hauptsächlich als nervenaufreibende Durchführungen der geschmiedeten Pläne – oder einer Verfolgungsjagd durch Dubai, während ein unerbittlicher Sandsturm tobt. Und auch wenn sich das Finale hauptsächlich zwischen Cruise und Nyqvist abspielt, werden alle anderen Teammitglieder in die Lösung des großen Problems mit einbezogen – gleichberechtig sorgen sie fast zeitgleich für das Wohl der Menschheit, man möchte behaupten, es ist das am besten funktionierende Filmteam auf der Kinoleinwand seit langer Zeit.

Damit macht sich ‚Mission: Impossible – Phantom Protokoll‘ zu einem Film, der durch seine einfach zu verfolgende, dennoch spannende Handlung, nicht zu sehr verwirrt, den Prinzipien des Agententhrillers treu bleibt und kaum unnötige Ausflüge ins schlichte Actionkino unternimmt. Die Figuren sind klar gestrickt und allesamt Sympathieträger, selbst Michael Nyqvist gönnt man es immer mehr, im Hollywoodkino Fuß gefasst zu haben. Jeremy Renner darf neben Tom Cruise auch schon ein wenig herumturnen. Er macht einen immerhin acht Meter hohen Sprung, der aufgrund einiger Begebenheiten aber auch nicht ganz ungefährlich daherkommt. Es macht Spaß der Technik-Affinität des Filmes beizuwohnen, aber auch der choreographierten Teamarbeit, die diesen Teil erheblich aufwertet. Somit darf ‚Mission: Impossible‘ Teil 4 als unterhaltsamer und mit guten Ideen gespickter Agentenfilm gewertet werden – vielleicht sogar als bester Film der Reihe.

Denis Sasse

Filmkritik zu ‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll’

‘Mission: Impossible – Phantom Protokoll‘

Originaltitel: Mission: Impossible – Ghost Protocol
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2011
Länge: ca. 132 Minuten
Regie: Brad Bird
Darsteller: Tom Cruise, Paula Patton, Simon Pegg, Jeremy Renner, Michael Nyqvist, Léa Leydoux & Josh Holloway


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