Filmkritik: Wolf

Groß, größer, am größten – Die Filme sollen heutzutage nicht nur spannend sein, sondern auch ein gestochen scharfes Bild sowie authentische Farben bieten. Dass Letzteres aber nicht immer wichtig ist, zeigt uns Regisseur Jim Taihuttu mit seinem schwarz-weiß Thriller „Wolf“.

Der junge Marokkaner Majid (Marwin Kenzari) lebt mit seiner Familie in einem trostlosen Einwandererviertel in einer niederländischen Stadt. Nachdem er aus dem Gefängnis entlassen wird, ist sein Alltag recht bald wieder von Gewalt und Kriminalität geprägt. Jedoch lässt er auch wieder seine Kickboxer-Karriere aufleben und macht sich rasch einen Namen. Während er vom schnell verdienten Geld träumt, vermischen sich seine beiden Welten und Majid droht im Sumpf des organisierten Verbrechens zu versinken.

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Taihuttu zeigt mit „Wolf“ eindrucksvoll, dass ein guter Film keineswegs Farbe braucht. Ganz im Gegenteil: Die schwarz-weiße Inszenierung verstärkt den Effekt des grauen Alltags der Vorstadtsiedlung und spiegelt das schier triste Leben von Majid wider, in dem sein kleiner Bruder Tarik (Mohammed El Momouni) eine wichtige Rolle spielt, zumindest innerhalb der Familie. Während sein Vater kein Verständnis für das Leben seines Sohns hat und von ihm enttäuscht ist, versucht Majid eigentlich nur seine Familie finanziell zu unterstützen und etwas Anerkennung zu bekommen. Der kleine Tarik dient dabei als Brücke. Jedoch ist er stets etwas verunsichert, was sehr gut durch seine Mimik und Gestik dargestellt wird.

Abseits der Familie wird Majids Leben durch kompromisslose Gewalt bestimmt und derartige Szenen sind in den zwei Stunden genügend vorhanden, sei es als talentierter Kickboxer im Ring oder bei einer Schlägerei auf der Straße. Hinzu kommen Szenen, in denen auch Schusswaffen zum Einsatz kommen, wodurch man klar behaupten kann, dass „Wolf“ definitiv die nötige Action besitzt. Regisseur Taihuttu gelang es hierbei jegliche gewaltverherrlichende Darstellung realistisch umzusetzen, sodass sich der Zuschauer gut und vor allem problemlos in das Leben des Einwandererviertels hineinversetzen kann.

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Bedauerlicherweise kann die Geschichte nicht auf ganzer Linie überzeugen. Zwar versuchte man mit einem langsamen Aufbau einen Spannungsbogen zu erzeugen, was zweifelsfrei auch gelang, aber schlussendlich laufen einige Handlungsstränge ins Leere. Hinzu kommt, dass das Ende sicherlich nicht jeden überzeugt. Dem Zuschauer ist zwar klar, welches Ereignis nach dem abrupten Schluss folgen wird, aber langfristig gesehen liegt hier ein offenes Ende vor. Doch dafür regt genau dieser Aspekt zum Nachdenken an.

Demgegenüber steht eine bemerkenswerte akustische Umsetzung, die den bereits angesprochenen visuellen Part verstärkt. Nicht nur, dass die allgemeinen Soundeffekte stets passend zur Szene sind, Taihuttu entschied sich bei der Wahl der Musik auch für typische Lieder, die den Flair des anzutreffenden Milieus einwandfrei widerspiegeln.

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Fazit:

„Wolf“ ist packendes Drama, das zugleich düster wie auch brachial ist und einige politische Aspekte beinhaltet, ohne diese zu kritisieren oder in sonst einer Form genauer auf sie einzugehen. Mit Marwan Kenzari wählte Regisseur Jim Taihuttu außerdem eine optimale Besetzung des Hauptdarstellers, der dazu mithilft, das Flair perfekt darzustellen. Abgerundet wird alles durch die schwarz-weiße Präsentation.



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