Whiplash
Schon viel zu lang habe ich meine Filmkritik zu dieser Perle aus Hollywood vor mir hergeschoben. Dabei ist doch jeder Tag der vergeht, ein weiterer Tag, an dem ich euch nicht nahegelegt habe, euch den Film anzugucken! „Whiplash“ ist in meinen Augen ein Muss! Nach zuletzt einigen Filmen aus dem durchschnittlichen Mittelmaß, war es nun endlich mal wieder an der Zeit für ein kleines Meisterwerk.
Ein absolut talentierter Schlagzeuger bekommt die Chance seines Lebens: er bekommt die Möglichkeit im renommiertesten Musikkonservatorium des Landes unter der Leitung des hoch angesehenen Professor Fletcher zu musizieren. Dieser macht vor nichts Halt, um das Beste aus seinen Schülern herauszuholen und auch der begabte Andrew kommt schneller an seine Grenzen als ihm lieb ist. Mit all seinem Ehrgeiz und einem eisernen Willen versucht er sich gegen Fletcher zu behaupten und sich einen Namen zu machen.
Deutscher Trailer zu „Whiplash“
Filmkritik „Whiplash“
Zugegeben, so wirklich überraschend war es nun auch nicht, dass „Whiplash“ mich überzeugen wird. 5 Oscar-Nominierungen, 3 Oscar-Siege und 1 Golden Globe sprechen doch schon fast für sich. Insgesamt kann „Whiplash“ bereits auf 96 Award-Nominierungen und 90 Siege zurückblicken. Ganz vorne mit dabei bei den Auszeichnungen sind immer wieder der Sound des Films und J.K. Simmons.
Und genau das ist es, was den Film eben ausmacht – wobei ich es auch schade finde, dass Miles Tellers Darbietung bei all den Nominierungen etwas übergangen worden ist. Nur durch das unglaubliche Zusammenspiel der beiden, kann sich der Film, die Optik, die Dramaturgie überhaupt zu ihrer ganzen Größe entfalten. Der gerade mal 30-jährige Regisseur Damien Chazelle legt uns mit seiner zweiten Spielfilm-Produktion eine schwere aber gleichzeitig auch unglaublich fesselnde Kost vor.
Dabei liegt dem Film nicht einmal ein komplexes Drehbuch zu Grunde. Die einfache, aber nichtsdestotrotz mit Feinheiten gespickte, Story gerät schnell in den Hintergrund, wenn Miles Teller am Schlagzeug und J.K. Simmons ihm gegenüber loslegen. Inszeniert wird das ganze in tollen Aufnahmen mit einer beeindruckenden Farbgebung.
Schon lange nicht mehr habe ich mich auf solche eine Art und Weise auf einen Film eingelassen. Ich habe mitgefiebert, mitgelitten und mich von Anfang bis Ende vollkommen von „Whiplash“ einfangen lassen.
Die einzige Enttäuschung, über die ich aber auch gerne hinwegsehe, kommt vom Bonusmaterial. Da es sich bei meiner Version um eine Vorab-Blu-ray handelt, ist es jedoch möglich, das dies zum Release noch etwas aufgestockt worden ist. Vor allem interessiert hätte mich, inwieweit Teller tatsächlich sein Können am Schlagzeug trainiert hat und persönlich in den Aufnahmen zu sehen war.
Kamera, Setting, Darsteller, hier stimmt einfach alles. Hinzu kommt dass der Film mit knapp 100 Minuten nicht dem allgemeinen Trend der Überlängen folgt – sehr angenehm und dadurch erst recht sehenswert. Abermals beweist Miles Teller, dass er als Schauspieler ernst zu nehmen ist und J.K. Simmons spielt eindeutig die Rolle seines Lebens. Wow. Einfach nur Wow. „Whiplash“ sollte man gesehen haben und ich danke der Oscar-Nominierung, da ich erst durch sie den Film auf meine Watchlist gepackt habe.
Seit dem 05.06.2015 ist „Whiplash“ bereits im Handel erhältlich und ich kann nur empfehlen ihn euch auf Blu-ray, DVD oder im Video on Demand anzusehen.
9 von 10 Freeks
Darsteller:
Miles Teller, J.K. Simmons, Melissa Benoist
Regie:
Damien Chazelle