Filmkritik “Transcendence” (DVD)


Transcendence

Transcendence


Transcendence“ wird vielerorts als Johnny Depps aktueller Tiefpunkt bezeichnet. Ich kann es auf gewisse Weise nachvollziehen, sehe es jedoch bei weitem nicht so dramatisch. Ist es doch im Kern ein gutes Zeichen, den Charaktermimen endlich mal wieder in einer Rolle zu sehen, die nicht im entferntesten an den tuffigen Piraten aus “Fluch der Karibik” erinnert.
Denn selbst seine Rollen als Vampir in „Dark Shadows“ und Indianer in „Lone Ranger“ schienen wie eine Variation seiner Jack Sparrow- Darbietung.

Dr. Will Caster widmet sein gesamten Leben der künstlichen Intelligenz. Seine Forschungen auf diesem Gebiet gipfeln in einem Selbstversuch, als nach einem Mordanschlag sein Bewusstsein von seiner Frau und seinem besten Freund digitalisiert wird. Doch das Projekt nimmt sehr schnell Ausmaße an, mit denen niemand gerechnet hätte. Wie viel von Will Caster steckt tatsächlich noch in dieser digitalen Kopie?

Deutscher Trailer zu „Transcendence“
YouTube Preview Image

Filmkritik „Transcendence“

Ich nenne es Transcendence“ tadadaaaaa… ganz so dramatisch wie es uns der Trailer glauben machen möchte, ist die Inszenierung von Regisseur Wally Pfister dann doch nicht geworden. Fast schon im Stile eines Michael Bay Blockbusters kommt der Trailer mit seiner FX-Sound Untermalung daher, während der eigentliche Film sich vor allem viel Zeit nimmt und durch eher ruhige Nuancen besticht.

Pfister, in erster Linie bekannt geworden durch seine Kameraarbeit in „Inception“ und der „Dark Knight“- Trilogie, greift in seinem Regie- Debut das Thema der Verknüpfung von Mensch und Digitaler Welt auf. Dies ist zunächst einmal nichts wirklich Neues und kennt man auf unterschiedlichste Art und Weise schon von „Johnny Mnemonic“ oder gar „Tron“. Was neu ist, ist die Projektion dieser Thematik auf das 21. Jahrhundert, mit all seiner vernetzten Technologien und daraus resultierenden, neuen Gefahren.

Versucht Pfister auf der einen Seite vor den Gefahren dieser Art von Entwicklung warnen, verzichtet er auf der anderen Seite darauf, zu sehr auf die tatsächlichen Auswirkungen einzugehen und bleibt meist in seinem Mikrokosmos rund um seine Hauptdarsteller. Die Auswirkungen von Casters Aktionen und die Reaktionen der Gegenspieler während des Films, werden recht harmlos dargestellt. Größere Chaos und globale Probleme werden angedeutet aber nicht weiter vertieft. So wird das Publikum gezielt auf die “richtige” Seite geholt und die Unterscheidung zwischen Gut und Böse sehr erleichtert.
Der Film an sich bleibt dadurch jedoch sehr oberflächlich und es ist der zuvor angesprochene Mikrokosmos dem die gesamte Aufmerksamkeit gilt.

Schauspielerisch wird den Darstellern, nicht allzu viel abverlangt. Es wurde sehr Typen spezifisch gecastet, ohne weitere größere Überraschungen und so hat keiner der routinierten Stars tatsächlich ein Problem damit, seine Rolle überzeugend rüber zu bringen. Das am Ende dennoch eine Art Emotionslosigkeit gegenüber den Charakteren vorherrscht, ist dann doch eher dem Drehbuch und der Atmosphäre des gesamten Films zuzuschreiben.

Auch wenn mich „Transcendence“ nicht vom Hocker gehauen hat, meine Partnerin auf der Couch Teile des Films sogar verschlafen hat, wäre eine allzu negative Bewertung ungerechtfertigt. Ja, hier wurde definitiv Potential verschwendet, sowohl schauspielerisch als auch Drehbuch-seitig, dennoch hätte ein Regie- Debut schlimmer ausfallen können.

Transcendence“ hatte am 28.08.2014 seinen DVD und Blu-ray Start. Schaut ihn euch an und bildet euch selbst eine Meinung.

4 von 10 Freeks

Darsteller:
Johnny Depp, Rebecca Hall, Morgan Freeman
Regie:
Wally Pfister

VN:F [1.9.22_1171]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 4.0/10 (1 vote cast) Filmkritik "Transcendence" (DVD), 4.0 out of 10 based on 1 rating

wallpaper-1019588
Thomann Angebote zum 70-jährigen Jubiläum
wallpaper-1019588
[Comic] Saga [11]
wallpaper-1019588
CHILDEATH: Action-Reihe findet ihr Ende
wallpaper-1019588
Chongqing: Megacity am Jangtse