The Call – Leg nicht auf
“The Call” stand nicht auf meiner “Watchlist”.
Ein großer Halle Berry Fan bin ich eigentlich auch nicht.
Dennoch landete dieser Film, passend zu seinem DVD und Blu-ray Start am 06.12.2013, zu Hause in meinem Blu-ray Player und ich habe ihn mir angeguckt. Ganz bewusst. Ich bin davon ausgegangen mit „The Call“ einen kleinen Leckerbissen des Thriller-Genres für zwischendurch vorliegen zu haben. Zumindest ist es das, was Story und Trailer im Vorfeld versprachen. So ganz wurden diese Erwartungen jedoch nicht erfüllt.
Jordan Turner arbeitet in der telefonischen Notrufzentrale. Hier gleicht kein Tag dem anderen. Jeder Anruf verlangt von den Mitarbeitern alles ab. Trotz ihrer jahrelangen Erfahrung verändert dann ein einziger Anruf ihr ganzes Leben: ein Mädchen wurde entführt und nimmt nun aus dem Kofferraum des Entführers Kontakt zu Jordan auf. Als die Polizei trotz aller Hinweise immer einen Schritt zu spät ist, muss Jordan die Jagd selbst in die Hand nehmen bevor es zu spät ist.
Deutscher Trailer zu „The Call“
Filmkritik „The Call“
Ehrlich gesagt, würde ich die Filmkritik zu „The Call“ ja gerne so kurz wie möglich halten, da eigentlich viel interessantere Kritiken und Artikel darauf warten geschrieben zu werden. Aber ihr sollt ja auch zumindest ansatzweise nachvollziehen können, wie ich zu meiner Bewertung gekommen bin.
Es ist nicht so, dass mich „The Call“ die gesamte Laufzeit über kalt gelassen hätte. Eine funktionierende Spannungskurve ist vorhanden, aber um mich so richtig zu packen, wurden die Charaktere zu langweilig und vorhersehbar inszeniert. Allen voran Halle Berry, die bereits während der Intro-Phase absolut klischeehaft und stereotypisch aufgebaut wird und dies über den Rest des Films nicht ändert.
Dies mag auf der anderen Seite auch für den Bösewicht, gespielt von Michael Eklund, gelten. Dennoch gefällt mir seine Darbietung um einiges besser. Sein psychopathischer Charakter lässt selbst die Zuschauer die Hilflosigkeit seiner Opfer nachvollziehen.
Die generelle Konstellation aus Täter, Opfer, Polizei und Notrufzentrale funktioniert gut und bringt immerhin mal neue Perspektiven, wo der Film ja ansonsten nach dem üblichen Schema verfährt.
Auch das Katz und Maus spiel an sich ist zu einem Großteil spannend inszeniert und in einem schnellen Tempo erzählt. Zeitweise gibt es recht wenige Verschnaufpausen. Doch das rasante Tempo hält der Film nicht die ganze Spieldauer über durch. Das letzte Drittel, und vor allem die letzte Sequenz, passt in meinen Augen nicht so recht zum Rest des Filmes. Hier wollte Regisseur Brad Anderson vielleicht doch nicht ganz so 08/15 sein und seinen Zuschauern noch ein Sahnebonbon bieten. Doch dieses sticht mächtig hervor, fühlt sich ziemlich aufgesetzt an und will nicht so recht zum Rest des Films passen.
Am Ende bleibt mit “The Call” ein durchwachsener Thriller, der zeitweise fesselt, aber keinen neuen Meilenstein in diesem Genre bietet. Kenner des Genres werden schnell gelangweilt sein, Neulinge könnten jedoch durchaus unterhalten werden. Vom Macher von „Der Maschinist“ hätte ich dann aber doch ein wenig mehr erwartet.
5 von 10 Freeks
Darsteller:
Halle Berry, Evie Thompson, Abigail Breslin
Regie:
Brad Anderson