Filmkritik ‘Sein letztes Rennen’ (Blu-ray)


Sein letztes Rennen

Sein letztes Rennen


Dass ich einmal zu einem Dieter Hallervorden Film greife, hätte ich mir auch niemals träumen lassen. Man lernt halt nie aus und so lerne ich mich selbst immer noch von Jahr zu Jahr ein bisschen besser kennen.
Sein letztes Rennen“ ist es aber definitiv wert, mal über seinen eigenen Schatten zu springen, den Horizont etwas zu erweitern und vor allem Hallervorden die Chance zu geben sein Können als ernsthafter Schauspieler unter beweisen zu stellen.

Paul Averhoff hat schon lange sein Rentenalter erreicht und verbringt sein gemütliches Leben zusammen mit seiner Frau in ihrem eigenen Haus. Dieses Leben wird jedoch auf den Kopf gestellt, als die beiden durch zureden ihrer Tochter in ein Pflegeheim gebracht werden. Um dem tristen Alltag zu entfliehen, flüchtet sich Paul in seine alte Leidenschaft: das Laufen. Sein Ziel, die Teilnahme am Berlin-Marathon, stellt dann nicht nur die Beziehung zu seiner Tochter, sondern auch die zu seiner Frau auf die Probe und stellt darüber hinaus den Alltag aller Heimbewohner auf den Kopf.

Trailer zu „Sein letztes Rennen“
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Filmkritik „Sein letztes Rennen“

So klein die Produktion an sich auch ist, so groß ist letztendlich das Ergebnis. Dennoch ist „Sein letztes Rennen“ im Ergebnis einer dieser Schätzchen, zu denen man eigentlich gezwungen werden muss. Denn wie ich zu Anfangs schon sagte, so ganz freiwillig würde wahrscheinlich kaum einer zu dem Film greifen. So viel sei jedoch schon mal verraten: auch wenn meine finale Bewertung nicht himmelhochjauchzend ausfällt, der Film lohnt sich!

Es handelt sich hierbei um meinen ersten seriöser Hallervorden Film – wenn nicht sogar um meinen ersten Hallevorden Film überhaupt – und dieser ist sympathisch, ehrlich und emotional. Weit gefehlt, wer da mit einem seiner Sketche in Kinolangfassung gerechnet hat.

Dennoch fehlt es dem Film an dem gewissen Extra, um mich tatsächlich zu überzeugen und vollends zu packen. Das Problem scheint einfach zu sein, dass Regisseur Kilian Riedhof wohl nicht ganz sicher war, welches Thema genau er mit „Sein letztes Rennen“ angehen möchte. Ist es ein Feel-Good-Movie, ein Vater-Tochter-Drama, eine kritische Betrachtung des Pflegebereichs oder gar ein Sportdrama? Am Ende ist es von allem ein wenig. Eben genau so, wie das Leben so spielt. Was vollkommen in Ordnung, aber für eine Laufzeit von 14 Minuten einfach zu viel ist und man hat kaum eine Chance, sich auf eines der Dramen einzulassen. Gerade deshalb schafft es der Film zu berühren, jedoch nicht zu fesseln.

Sein letztes Rennen“ nimmt sich Zeit, vor allem für seinen Hauptdarsteller. Es überwiegen lange Einstellungen, langsame Kamerafahrten und ruhige Bilder. Ab und an wird hier vielleicht auch etwas zu viel Zeit investiert, was dem Film etwas den Fluss nimmt.

Dieter Hallervorden, ein Schauspieler, bei dem man aufgrund seines Riesenerfolges im Bereich der Comedy vergisst, dass er eigentlich ein ernst zunehmender Mime ist, beweist hier sein Talent. “Sein letztes Rennen” hatte am 28.03.2014 seinen DVD und Blu-Ray Start und ist seit dem auch als Video on Demand erhältlich. Somit habt ihr alle die Möglichkeit, euch selbst überzeugen zu lassen.

6 von 10 Freeks

Darsteller:
Dieter Hallervorden, Tatja Seibt, Heike Makatsch
Regie:
Kilian Riedhof

VN:F [1.9.22_1171]Deine Filmbewertung:Danke für deine BewertungRating: 6.0/10 (1 vote cast) Filmkritik 'Sein letztes Rennen' (Blu-ray), 6.0 out of 10 based on 1 rating

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