Und wiedermal war es Zeit, über den eigenen Tellerrand zu blicken, den Horizont zu erweitern und offen für Neues zu sein. Naja, ganz so exotisch ist die Filmwahl dann aber doch nicht ausgefallen. Mit „Schlussmacher“ viel meine Wahl auf eine deutsche Komödie von und mit Matthias Schweighöfer – bei den meisten auch bekannt als „Nicht Til Schweiger, der andere“.
Meist gibt es ja einen guten Grund, weswegen man zu einem Film greift. In der Regel sind das der Trailer, die Darsteller, die Story oder auch mal die beeindruckenden visuellen Effekte. Bei „Schlussmacher“ war es ehrlich gesagt, das Setting des Films. Denn Teile wurden auf Schloss Waldeck und rund um den Edersee gedreht, eine Gegend, die ich zumindest ein bisschen besser kenne. Da wollt ich doch einfach mal sehen, was die Leute vom Film draus gemachten haben und für was das Schloss und die Staumauer herhalten mussten. Ernsthaft? Das ist der Film von dem du damals erzählt hattest, dass die Promis da waren?!? :-O
Paul Voigt ist einer der Top Mitarbeiter einer erfolgreichen Trennungsagentur. Anstatt sich selbst mit Beziehungsstress rumzuschlagen, beauftragen unglückliche Kunden ihn oder einen seiner Kollegen damit, unangenehme Trennungsgespräche zu führen. Auf diesem Wege lernt Paul auch Toto kennen, den er davon in Kenntnis setzen muss, dass sich seine große Liebe von ihm trennen möchte. Eines führt zum anderen und so kommt es, dass die beiden die nächsten Tage aufeinander angewiesen sind.
Trailer zu „Schlussmacher“
Filmkritik „Schlussmacher“
Wie oben bereits angedeutet, Hauptdarsteller Schweighöfer war für mich nicht der Grund, weswegen ich mir „Schlussmacher“ angeschaut habe. Ein großer Fan des Schauspielers war ich noch nie. Mit jedem weiteren Film, den ich mir anschaue, verliert er etwas mehr an Ansehen und nährt meine Gleichgültigkeit ihm gegenüber. Mittlerweile fallen seine Filme in die Kategorie „Kennt man einen, kennt man alle“. Mag vielleicht etwas hart erscheinen, aber es ist durchaus gerechtfertigt.
Das soll nicht heißen, dass Schweighöfer- Filme von Grund auf schlecht sind. Unterhaltsam sind sie allemal und man weiß ja auch worauf man sich einlässt. Aber insgesamt sind die Ergebnisse doch einfach nur seicht und zu oberflächlich.
Seinen neusten Streich kann man letztendlich als nett anzusehendes Road Movie bezeichnen, das besonders dafür geeignet ist, um Ideen für den nächsten möglichen Deutschlandurlaub zu sammeln. Mehr aber auch nicht. Denn leider ist der Film genauso vorhersehbar wie unmotiviert umgesetzt.
„Schlussmacher“ besticht vor allem durch mäßig witzige Slapstickeinlagen, flachen Humor und einer ordentlichen Brise Kitsch. Heraus kommt ein deutscher 08/15 Einheits-Romantikkomödien-Brei. Obwohl „deutsch“ kann man in diesem Falle ruhigen Gewissens streichen. Genauso gut hätte es ich um ein Resultat von Hollywoods Traumfabrik handeln können. Ein Film für Zwischendurch mit dem man nichts falsch machen kann, der aber auch keine Offenbarungen bereit hält.
An Schweighöfers Seite agiert der mir noch recht unbekannte Milan Peschel als schusseliger aber gutherziger „bester Freund“. Eine, wie ich finde, sehr gelungene Besetzung und einer der wenigen Lichtblicke des Films.
Als kleine Randnotiz, ich weiß ja nicht, ob ich vielleicht zwischenzeitlich immer wieder eingeschlafen bin, aber ein Großteil der „Schlussmach“- Szenen aus dem Trailer kamen im Film gar nicht vor. Dies tut dem Film keinen Abbruch, ist aber schade, dass der doch sehr ausgefallene Job mit gutem Unterhaltungspotenzial nicht weiter ausgeführt wird.
4 von 10 Freeks
Darsteller:
Sascha Alexander, Ariane Pochon, Martin Neuhaus, Milan Peschel
Regie:
Torsten Künstler, Matthias Schweighöfer