Paranoia
„Paranoia“ ist in aller erster Linie ein gefundenes Marketing- und Pressefutter und beweist, dass auch Filme ganz vorne mit dabei sein können, wenn es um „Name-Dropping“. Starbesetzt mit Hollywoodgrößen wie Harrison Ford, Gary Oldman, Richard Dreyfuss und ergänzt durch Jungster wie Liam Hemsworth und Amber Heard. Darüber hinaus gibt es ein Wiedersehen mit Serien-Star Josh Holloway.
Adam hat eine Idee, die seiner Meinung nach die Zukunft seines Arbeitgebers maßgeblich beeinflussen kann. Doch bei seiner Präsentation stößt er nicht nur auf taube Ohren, sondern steht am Ende auch noch ohne Arbeitsplatz da. Ein darauf folgender Racheakt sorgt dafür, dass er bei Konzernchef Nicolas Wyatt tief in der Schuld steht und dieser setzt ihn kurzentschlossen auf seinen direkten Konkurrenten an. Wyatt will Adam dort einschleusen, um wertvolle Infos zu deren neustem Technologieprodukt herauszufinden. So soll ein für allemal geklärt werden, wer die wahre Nummer 1 auf dem Markt ist.
Deutscher Trailer zu „Paranoia“
Filmkritik „Paranoia“
Zuerst einmal vorab, die Verfilmung und die Buchvorlage von Joseph Finder haben eines gemeinsam: der Titel liegt etwas daneben und lässt auf den ersten Eindruck anderes vermuten. Mit „Paranoia“ haben die Geschehnisse im Film reichlich wenig zu tun. Vielmehr handelt es sich um einen Wirtschaftsthriller, der das aktuelle Thema Smartphones und Überwachung aufgreift. Dieses wird jedoch nicht mal ansatzweise ausreichend beleuchtet und rein als wackeliges Grundgerüst genutzt.
Weder die Story, noch die Thematik des Films stehen groß im Vordergrund. Der Fokus wurde auf die Darsteller gesetzt. Einen Großteil der Zeit habe ich damit verbracht zu bestaunen wer in dem Film alles zu sehen war. Sowohl in den größeren als auch in den kleineren Rollen. Dabei verlangt das Drehbuch speziell von den etablierten Hollywoodgrößen nicht sehr viel ab. Um jedoch die aufstrebenden Sterne Hemsworth und Heard in Szene zu setzen, reicht es allemal.
Ein absolutes Plus ist die Präsenz von Ford, Oldman und Dreyfuss. Auch wenn allesamt auf Nebenrollen abgeschoben worden sind, werten sie den Film auf. Interessant, ungewohnt und auch etwas gewagt ist es, Ford einen Charakter wie den des Jock Goddard spielen zu lassen. Ich glaube nicht dass mir das auf Dauer gefällt, aber es war ein interessantes Erlebnis.
Man kann dem Film durchaus ankreiden, dass er nicht viel neues zu bieten hat, vor allem was die Thrillerelemente angeht. Der Wettlauf gegen die Zeit und der Thrill bei unerlaubten Aktivitäten erwischt zu werden, lassen wahre Kenner wohl kalt. Bei mir hat es dennoch gereicht mit dem Hauptdarsteller mitzufiebern und mit Spannung zu erleben, wie er sich aus der ganzen Sache herauswindet.
Und so will ich die Filmkritik auch nicht mit einem grundsätzlich negativen Unterton beenden, sondern an dieser Stelle eher die Vorzüge des Films in den Vordergrund stellen. Denn „Paranoia“ kann unterhalten und ist für den ein oder anderen Filmabend absolut geeignet. Man muss eben wissen, auf was man sich einlässt und mit einem (leider) recht schwachen Drehbuch vorlieb nehmen. Ob es das Buch besser gemacht hat als der Film, kann ich aktuell noch nicht sagen. Aber sollte ich das Buch tatsächlich noch lesen, werdet ihr es natürlich erfahren.
Seit dem 28.01.2014 ist “Paranoia” überall auf DVD, Blu-ray und als Video on Demand erhältlich.
6 von 10 Freeks
Darsteller:
Liam Hemsworth, Gary Oldman, Harrison Ford
Regie:
Robert Luketic