Immer mal wieder kommt es vor, dass ich mich richtig, also so wirklich richtig, auf einen Film freue. Dieses Jahr sorgte bereits “The Dark Knight Rises” für wochenlange, ja monatelange Vorfreude und zuletzt erging es mir wieder so mit “Looper”.
Aufgrund des Trailers, der Besetzung und der Story war schnell klar, dass dies ein Film für’s Kino sein wird. Einfach allein schon aus dem Grund, dass die Geduld nicht ausgereicht hätte, um bis zu einem DVD oder Blu-ray Start zu warten.
Joe ist ein sogenannter Looper. Im Auftrag der Mafia beseitigt er Menschen, die ihm per Zeitreise aus der Zukunft “geschickt” werden. Eines Tages sieht er sich seinem eigenen, älteren Ich gegenüber, der ihn überwältigt und seinem Gnadenschuss entkommt. Joe heftet sich an seine Fersen, denn unerledigte Aufträge werden von Abe, dem Boss der Looper und Anführer der Unterwelt, nicht toleriert.
Deutscher Trailer zu ‘Looper’
Filmkritik ‘Looper’
“Looper” ist ein guter Film. Unterhaltsam, kurzweilig, actiongeladen und durchdacht. Auch wenn ich im Folgenden ein paar negativ Kritikpunkte aufzählen werde, ändert dies nichts an diesem Fazit.
Die Handlung wurde in eine durchaus glaubwürdige, düstere Zukunftsvision gelegt, abseits von durchgestylten, hochtechnologisierten Visionen à la “Minority Report”, “I, Robot” oder ähnlichem. Dies ermöglicht es dem Zuschauer sich schnell in die Story einzuleben und es erscheint einem nicht alles ganz so absurd – naja, bis auf das mit der Zeitreise.
Denn zentrales Thema bei “Looper” sind nun mal Zeitreisen und die damit verbundene Frage, ist es möglich die Zukunft zu ändern, indem ich die Vergangenheit ändere oder ist alles bereits vorherbestimmt.
Ein oftmals vewirrendes Thema wurde hier den Umständen entsprechend gut, wenn auch simpel, integriert. Zeitreisen sind möglich, sie sind verboten und es wird ausschließlich von kriminellen Organisationen genutzt. Punkt. Mehr muss man nicht wissen, mehr sollte man nicht wissen und über alles weitere muss und sollte man sich keine Gedanken machen. So ist‘s.
Dennoch bleibt ein etwas fader Beigeschmack beziehungsweise bleiben ein paar Fragezeichen am Ende des Films, die sich einfach nicht vermeiden lassen.
Eine Schlagzeile, die mir im Zusammenhang mit dem Film in Erinnerung geblieben ist, lautet “Joseph Gordon-Levitt, der bessere Bruce Willis”. Ich würde es vielleicht nicht ganz so extrem ausdrücken, aber nachdem ich den Film nun gesehen habe, kann ich die Aussage zumindest nachvollziehen.
Habe absolut Respekt vor seiner schauspielerischen Leistung. Nicht nur, dass die Make-Up-Crew einen unglaublichen Job bezüglich der Optik gemacht hat, angefangen von der Nase, über den Mund, bis hon zu den Augen, wobei man hier wahrscheinlich sogar ein wenig mit Computertricks nachgeholfen hat, Joseph Gordon-Levitt schafft es tatsächlich den jungen Bruce Willis glaubhaft zu verkörpern. Die Mimik und Gestik sind 1:1 dem in die Jahre gekommenen Actionhelden nachempfunden. Mir hat’s Spaß gemacht ihm zuzusehen und immer wieder kleine Willis-Details zu entdecken.
“Looper” vereint verschiedene Elemente. Neben Science-Fiction und Drama spielt vor allem die Action und zeitweise das Thriller Genre eine größere Rolle. Die Actionsequenzen sind genau das was man aufgrund des Trailers erwarten würde. Zeitweise ziemlich blutig, teilweise an Horrorszenen erinnernd und in einem Punkt auch, na sagen wir mal, moralisch fies.
Der Film ist bei weitem kein stumpfsinniges Actionkino. Wer sich einfach nur berieseln lassen will und nach einem Bruce Willis Actioner wie “Stirb Langsam” sucht ist hier an der falschen Adresse.
Den bishierigen überschwenglichen Lobeshymnen kann ich nicht ganz zustimmen, “Looper” ist ein Film, der ähnlich wie “Inception” seines gleichen sucht, jedoch nicht einen solchen Kultstatus erreichen wird – soweit meine Prophezeiung. Wer sich für den Film entscheidet, bekommt einen modernen Mafia-Sci-Fi-Actionfilm mit guter Besetzung und interessanter Story serviert.
7 von 10 Freeks
Darsteller:
Joseph Gordon-Levitt, Bruce Willis, Emily Blunt
Regie:
Rian Johnson