Filmkritik: Kingsman – The Secret Service

Mit „Kingsman: The Secret Service“ erschien vor kurzem eine Comic-Adaption. „Kick-Ass“-Autor Mark Millar und „Watchmen“-Zeichner Dave Gibbons präsentieren uns in Zusammenarbeit mit Regisseur Matthew Vaughn einen Spionagefilm mit der gewissen Note an Humor. Ist der Film also ein Gang ins naheliegende Kino wert?

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Im Film dreht sich alles um die geheimen Kingsmen, eine unabhängige Spionage-Organisation, die weltweit agiert und von der legendären Artus’ Tafelrunde inspiriert ist. So verwundert es nicht, dass die Agenten Namen wie Lancelot oder Galahad tragen. Der gute Merlin (Mark Strong) ist übrigens für die Technik verantwortlich! Als plötzlich ein Mitglied getötet wird, ist man nicht nur beunruhigt, man muss auch einen Ersatz finden. Dafür schickt jeder einen Kandidaten in eine harte Ausbildung, um den perfekten Nachfolger zu ermitteln. Und genau so gerät der Kleinkriminelle Eggsy (Taron Egerton) in die Spionage-Organisation, nominiert von Top-Spion Harry Hart (Colin Firth), der mit Eggsys Vater zusammenarbeitete und sich für dessen Tod verantwortlich fühlt. Selbstverständlich gibt es typischerweise auch einen Bösewicht. Der Selfmade-Milliardär Richmond Valentine (Samuel L. Jackson) ist nicht nur für den Mord des besagten Agents verantwortlich, er plant auch eine diabolische Tat, die verhindert werden muss.

Der Film greift alle markanten Merkmale der englischen Agentenfilme aller James Bond, Jack Bauer und Jason Bourne auf und mischt diese kräftig durch, wodurch etwas komplett eigenes entsteht. Hinzu kommen weitere kleinere Anspielungen, wie beispielsweise zu „My Fair Lady“, die im Großen und Ganzen nur eine kleine Beilage darstellen und sich nicht in den Vordergrund drängen. Um alles abzurunden, spendiert man dem Zuschauer eine ordentliche Portion an Gewalt, die deutlich brutaler ausfällt, als wir es vermutet hätten. So wird bereits zum Anfang ein Agent in zwei Teile gespaltet, was nebenbei gesagt ein Tick unrealistisch ist. Aber auch bei der Szene in einer amerikanischen Kirche spart man nicht an Brutalität. Spätestens ab hier müssen wir deutlich sagen: Nicht für kleinere Kinder geeignet!

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Aber „Kingsman: The Secret Service“ hat noch einiges mehr zu bieten. So fällt der Humor sehr umfangreich aus. Allein das Auftreten des Bösewichts ist traumhaft. Obwohl er über genügend Geld verfügt, lässt er es sich nicht nehmen, nur mit Sneakers, zu großen Hosen und einer Baseballkappe herumzulaufen. Außerdem besitzt er einen amüsanten Sprachfehler. Wir staunten auch nicht schlecht als der doch grausame Gegenspieler anstatt einem teuren Dinner lediglich Fast Food Produkte von McDonalds zum leiblichen Wohl anbot. Der gesamte Film besteht aus zahlreichen kleinen unerwarteten Szenen, die entweder ein leichtes Lächeln ins Gesicht zaubern oder zum lauten Lachen anregen. Nichtsdestotrotz kommt es immer wieder zu Momenten, die einfach nur absurd sind. Zum Beispiel explodieren in einer Szene die Köpfe unzähliger Personen und anstatt einer Menge Blut bekommen wir bunte Atompilze zu Gesicht. Hier fragten wir uns einfach nur: Was zum? Warum?

Doch genau diese Mischung sorgen für ein markantes Auftreten von „Kingsman“. Denn das ausbalancierte Vereinen von Gewalt, Humor und Absurden kreiert einen hohen Unterhaltungsgrad. Da kann man auch darüber hinwegsehen, dass sich manche Abschnitte zu lang hinziehen und etwas unspektakulärer sind. Ansonsten passt aber nahezu alles. Die Schauspieler legen eine ansehnliche Performance ab, die Kameraführung ist vollkommen in Ordnung, auch wenn die einzigartigen Einstellungen fehlen und über den Sound kann man sich auch in keiner Form beschweren.

Fazit:

„Kingsman: The Secret Service“ stellt eine unterhaltsame Hommage an Spionage sowie Action dar und lässt eine Menge Humor mit ins Konzept einfließen. Auch wenn der Film zum Ende etwas nachlässig, sollte man den Gang ins Kino nicht bereuen.


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